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Silbermarkt mit konstruktiven Trends - Commerzbank Kolumne

16.04.2019 09:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: VladKK / shutterstock.com.

Das Silberinstitut hat in Zusammenarbeit mit Refinitiv (GFMS/Reuters) die Zahlen für den Silbermarkt 2018 veröffentlicht. Dabei gibt es einige positive Überraschungen. So ist die Nachfrage unter Einbeziehung von ETPs (-20 Mio. Feinunzen nach +2 Mio. Feinunzen) und Terminbörsen (+38% auf 71 Mio. Feinunzen) um 3% auf 1084 Mio. Feinunzen gestiegen, obwohl die Industrie 1% weniger Silber benötigte. Vor allem die Solarindustrie (-9% auf 80 Mio. Feinunzen) ist der Grund für den industriellen Nachfragerückgang auf 579 Mio. Feinunzen. Der Anteil der Industrie macht damit nur noch 53% nach 56% aus. Angesichts der globalen Wachstumsverlangsamung dürfte die industrielle Nachfrage 2019 weiterhin nur stagnieren. Das ist allerdings wenig überraschend im Gegensatz zur robusten Investmentnachfrage 2018 und möglicherweise 2019. 2018 sprang vor allem der Absatz von Barren und Münzen um 20% auf 180 Mio. Feinunzen. Zudem legte die Schmucknachfrage um 4% auf 212 Mio. Feinunzen zu. Vor allem die starke indische Nachfrage zum Jahresende ist hierfür verantwortlich und damit auch für den insgesamt positiven Nachfragetrend. 2019 könnte dieser anhalten, denn Silber ist relativ zu Gold historisch günstig und der sinkende Realzinstrend sorgt für eine steigende relative Attraktivität zu Notenbankgeld. Die aus unserer Sicht zweite Überraschung ist das rückläufige Angebot, sowohl von Minen (-2% auf 856 Mio. Feinunzen) als auch durch Recycling (-2% auf 151 Mio. Feinunzen). Die Minenproduktion fiel damit das dritte Mal infolge, nach 13 Jahren kontinuierlicher Produktionsanstiege. Insbesondere reine Silberminen und Blei/Zink-Minen produzierten weniger Silber. Das Recycling litt unter dem niedrigen Silberpreis. 2018 verblieb insgesamt ein Angebotsdefizit von 80 Mio. Feinunzen nach 20 Mio. Feinunzen. Dieses dürfte 2019 bestehen bleiben, sodass die globalen Vorräte in Höhe von 2458 Mio. Feinunzen weiter sinken sollten.

Anleihen

Großbritannien: Arbeitslosenzahl (Mrz), 10:30 Uhr
Großbritannien: Durchschnittslöhne (Feb), 10:30 Uhr
Deutschland: ZEW-Umfrage (Apr), 11:00 Uhr
USA: Industrieproduktion (Mrz), 15:15 Uhr
USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index (Apr), 16:00 Uhr

Nach dem deutlichen Renditeanstieg zehnjähriger Bundesanleihen am Freitag – von -0,02% auf +0,06% – ging der Entwicklung gestern bei knapp 0,08% die Luft aus. Halfen am Freitag u.a. mehrere über den Prognosen liegende Wirtschaftsdaten aus China, die besser als erwartet gemeldete Industrieproduktion im Euroraum sowie starke Quartalszahlen von US-Banken generell die Anleiherenditen zu erhöhen, so waren die Impulse zu Wochenbeginn eher mau. Allgemein ist die Karwoche aber auch nicht für turbulente Märkte bekannt, da sich die Emittenten mit Neuemissionen zurückhalten und viele Marktteilnehmer im Osterurlaub weilen. Etwas Druck auf die Anleihekurse brachte am Nachmittag der Empire State Index, der die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York abbildet. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index stieg im April auf 10,1 Punkte an (März 3,7 Punkte). Bei den Unterkomponenten verbesserten sich die Aufträge, hingegen verschlechterte sich die Beschäftigungs- und Preiskomponente. Mit der gestiegenen Risikoneigung nahm auch das Interesse an der traditionellen „Fluchtwährung“ US-Dollar ab. Der Euro notiert nun wieder über 1,13 US-Dollar je Euro. Anfang des Monats rutschte er noch zeitweilig unter die Marke von 1,12. Hinzu kommt, dass US-Präsident Trump mit seiner Kritik an der Zinspolitik der US-Notenbank Fed den Dollar schwächt. Indem Trump vehement für Leitzinssenkungen eintritt – womit er die Unabhängigkeit der Fed in Frage stellt – und die Fed mit ihrer vorsichtigen Politik aktuell keine Zinserhöhungen vorhat, wird der Dollar gegenüber dem Euro jedenfalls nicht gestärkt.

Aktien

Bank of America, Ergebnis Q1
IBM, Ergebnis Q1
Johnson & Johnson, Ergebnis Q1
L’Oréal, Umsatz Q1
Rio Tinto, Q1 Operation Report
UnitedHealth Group, Ergebnis Q1

Die europäischen Aktienbörsen sind gestern nur äußerst verhalten in die vorösterliche Handelswoche gestartet. Der deutsche Leitindex Dax 30 pendelte bei vergleichsweise geringen Umsätzen um die Marke von 12.000 Punkten, die er letztendlich trotz schwächer startender US-Märkte dauerhaft überwinden konnte. Den wesentlichen Antrieb erhielt er dabei durch die Kursgewinne der Aktien von Wirecard (+3,1%), ThyssenKrupp (+1,8%) und der Deutschen Lufthansa (+1,7%). Negativ entwickelten sich hingegen vor allem die Anteile von Vonovia (-1,7%). Immobilienwerte litten im Allgemeinen unter Ermittlungen gegen eine Tochter der Deutsche Wohnen sowie der schwebenden Enteignungsdebatte. Den Anteilscheinen von Daimler (-0,3%) hingegen konnte der neue Manipulationsverdacht nur wenig anhaben. Im EURO-STOXX, dem Leitindex des Euroraums, gab es auch auf Branchenebene nur wenig Bewegung. Die schlechteste Entwicklung wies der IT-Sektor auf (-0,3%), während sich Telekommunikationstitel (+0,8%) am stärksten präsentierten. An der Wall Street sorgte der Gewinneinbruch wegen des schwachen Handelsergebnis der Investmentbank Goldman Sachs (-3,8%) für den ersten Dämpfer in der gerade anlaufenden Berichtssaison, nachdem am Freitag das Zahlenwerk von JP Morgan (-1,1% nach +4,7% am Vortag) noch sehr positiv aufgenommen worden war. Insgesamt tendierten die wesentlichen Indizes seitwärts. Auch hier gab es auf Branchenebene keine allzu großen Abweichungen. Die asiatischen Börsen verzeichnen heute Morgen in der Breite leichte Gewinne. Auch die Märkte Europas dürften gehalten eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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