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Rock Tech Lithium: „Autohersteller tun gut daran, sich selbst die Rohstoffe zu sichern”

01.03.2019 07:45 Uhr - Autor: GBC AG  auf twitter

Dirk Harbecke, Aufsichtsratsvorsitzender der Rock Tech Lithium Inc., spricht im Managementinterview mit unseren Partnern von der GBC AG über die aktuelle E-Mobility-Sektor- und Lithiummarktentwicklung sowie das begonnene Geschäftsjahr 2019. Bild und Copyright: Rock Tech Lithium.

Rock Tech Lithium Inc. (Rock Tech) ist eine kanadische Explorationsgesellschaft, die von einem deutschen Management geleitet wird. Der Gegenstand der Geschäftstätigkeit ist die Entwicklung von Rohstoff-Assets. Das Unternehmen hat sich hierbei speziell auf Rohstoff-Assets im Lithium-Bereich fokussiert. Mit dem Kernasset Georgia Lake Areal in Kanada (Ontario) verfügt Rock Tech über ein rd. 93,0 Quadratkilometer großes Gebiet, auf dem in der Vergangenheit bereits Lithium gefunden sowie abgebaut wurde und welches auf weitere Lithiumvorkommen untersucht wird. Die Gesellschaft agiert in einem internationalen Marktumfeld, in dem der Trend seit Jahren immer mehr zu Elektroautos (E-Mobility) geht. Branchen-Analysten erwarten, dass im Jahr 2025 mehr als 25,0 Prozent der neu verkauften Fahrzeuge Elektroautos sein werden, wodurch die Nachfrage nach Batterien und damit auch nach Batteriemetallen wie Lithium stark zunehmen sollte.

Nach dem bereits abgelaufenen und ereignisreichen Geschäftsjahr 2018, haben wir die Chance genutzt und mit Dirk Harbecke, Aufsichtsratsvorsitzender der Rock Tech Lithium Inc., ein Managementinterview geführt, welches insbesondere die aktuelle E-Mobility-Sektor- und Lithiummarktentwicklung sowie das begonnene Geschäftsjahr 2019 zum Gegenstand hat.


GBC: Herr Harbecke, der E-Mobility Sektor beginnt insbesondere aufgrund der verstärkten Regulierung und der Pioniererfolge von Tesla Fahrt aufzunehmen. Nach den Absatzerfolgen von Tesla oder bspw. auch Renault/Nissan, starten nun auch die besonders dominanten Autobauer, wie bspw. Volkswagen, eine Produktoffensive im Bereich der Elektroautos (beginnend mit dem VW I.D.). Welche Entwicklung für den Elektroautomarkt erwarten Sie in den kommenden Jahren?

Harbecke:
Wir sehen im Moment eine Wachstumsdynamik, die noch vor rund zwei Jahren niemand für möglich gehalten hatte. Alleine VW wird noch 2019 mit mehreren Elektro-Autos auf den Markt kommen, zu günstigen Preisen und mit hohen Reichweiten. Die E-Modelle von Porsche, Jaguar und anderen Anbietern sind bereits bis Jahresende komplett ausverkauft. Die neuen Fahrzeuge werden die Käufer überzeugen durch Fahrspaß und Qualität.

GBC: Vor dem Hintergrund der verstärkten Nachfrage nach Elektroautos steigt ebenso die Nachfrage nach Batterien und somit auch nach Batteriemetallen wie Lithium. Wie gestaltet sich aktuell die Versorgungssituation für die Autohersteller im Bereich der lithiumhaltigen Batterien und mit welcher Entwicklung ist hier zukünftig zu rechnen?

Harbecke:
Ich denke, dass die Autobauer die Risiken unterschätzen, die durch eine baldige Knappheit von Lithium entstehen werden. Derzeit sind rund 60 neue Gigafactories in Planung und Bau, die jeweils mindestens 10 Gigawattstunden (GWh) an Batteriekapazität herstellen werden – zum Vergleich, die Tesla Gigafactory ist so groß wie 60 Fußballfelder und produziert derzeit rund 20 GWh pro Jahr. Die Hersteller der Batterie-Zellen kommen fast alle aus Asien – Panasonic (Japan), LG Chem und Samsung (Korea), und vor allem die neuen großen chinesischen Hersteller wie CATL, die auch federführend die zukünftige Batterie-Fabrik in Thüringen in Deutschland aufbauen. Die deutschen Autobauer sagen nun: Wir haben unsere Lieferverträge mit den Asiaten, wir kriegen unsere Batterie-Zellen. Was geschieht nun aber, wenn die Chinesen nicht ausreichend Rohstoffe bekommen, oder aus anderen Gründen weniger Batterien herstellen können als geplant? Ich vermute, dass dann die chinesischen Autobauer, die derzeit schon führend sind, bevorzugt beliefert werden, und die deutschen das Nachsehen haben. Die Autohersteller tun gut daran, sich selbst die Rohstoffe zu sichern und eigenes Know-how bei der Herstellung der Batterien aufzubauen.

GBC: Lithiumhaltige Batterien kommen neben Elektrofahrzeugen auch z.B. in Stromspeichern für Immobilien mit Solaranlagen oder als Stromspeicher für Stromnetze, die regenerativ erzeugte Energie speichern, zum Einsatz. Wie entwickeln sich aktuell diese alternativen Anwendungsbereiche und welche zukünftige Nachfrageentwicklung erwarten Sie aus diesen Sektoren?

Harbecke:
Die Entwicklung ist auch in diesen Bereichen rasant, allerdings noch von einer kleineren Basis aus. Während für die Autoindustrie schon in wenigen Jahren mehr als 1.000 GWh Batteriekapazität pro Jahr benötigt werden, kommen die Stromspeicher für Netze und Haushalte vermutlich gerade mal auf ein Zehntel davon. Aber mit dem Wachstum der Produktion von alternativen Energien gibt es keine Alternative – Stromspeicher werden in großem Maßstab eingesetzt werden, da ansonsten die Stabilität des Netzes nicht gewährleistet werden kann. Während Kohlekraftwerke je nach aktuellem Energieverbrauch hoch- und runtergefahren werden können, lassen sich Sonne und Wind nicht so steuern.

GBC: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nachfrage nach Lithium, insbesondere bedingt durch den aufstrebenden E-Mobility-Sektor, und der schwierigen Lithiumangebotssituation, bewegt sich der aktuelle Lithiumpreis (Lithiumcarbonat) mit rund 15.000 US-Dollar pro Tonne weiterhin auf einem hohen Niveau. Welche Preisentwicklung erwarten Sie für das Batteriemetall Lithium in den kommenden Jahren?

Harbecke:
Wir erwarten wieder steigende Preise, nachdem es zuletzt einen leichten Rückgang gab – allerdings auf hohem Niveau. Die Angebotssituation wird immer dramatischer. Die Lithium-Brine-Projekte in Lateinamerika lassen sich nur sehr langsam hochfahren und bleiben deutlich hinter allen Erwartungen - und die neuen Produzenten von Hard Rock-Projekten in Australien produzieren auch schon hart am Limit. In den kommenden Jahren werden zu den jetzigen rund zehn Produzenten nur wenige neue hinzukommen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage enorm. Wir geben uns als Rock Tech alle Mühe, spätestens Anfang 2021 als Produzent mit am Markt dabei zu sein und von den steigenden Preisen zu profitieren.

GBC: Im Anbetracht des aktuellen Strukturwandels in der weltweiten Automobilindustrie in Richtung E-Mobility treten auch zunehmend Staaten als „Player“ auf. Welche Rolle nehmen Staaten in Hinblick auf die Lithiumversorgung ihrer inländischen Automobilindustrie ein?

Harbecke:
Das ist sehr unterschiedlich. Die Chinesen wirken sehr stark auf ihre Auto- und Batterieindustrie ein und unterstützen diese, was die weltweite Marktführerschaft der Chinesen im Bereich Elektromobilität erklärt. Denken Sie dran – in Shenzhen fahren schon 16.000 Busse voll elektronisch, in Berlin gerade mal eine Hand voll! In Amerika findet derzeit ein Umdenken statt – Lithium wurde auf die Liste der kritischen Metalle gesetzt, hier wird der Staat bald massiver unterstützen. In Europa ist das derzeit am schwierigsten. Zwar hat Deutschland bereits Subventionen von einer Milliarde Euro zugesagt für den Bau einer Batterie-Zell-Fabrik durch deutsche Hersteller und Frankreich stellt ebenfalls 700 Millionen Euro in Aussicht. Die Industrie fordert aber mehr Förderung und das ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum die Chinesen in Deutschland Batteriefabriken bauen, aber nicht VW oder Bosch. Das muss sich ändern, um eine strategische Abhängigkeit zu vermeiden.

GBC: Sie haben bei Rock Tech die Ressourcenbasis in Ihrem Hauptasset Georgia Lake in 2018 deutlich erhöhen können. Bitte geben Sie uns einen Überblick über den aktuellen Stand an vorhandenen lithiumhaltigen Ressourcen?

Harbecke:
Wir haben unsere Ressource durch neue Bohrungen und Explorationsarbeiten auf aktuell 13,3 Millionen Tonnen erweitert. Und diese Zahl bezieht sich nach wie vor nur auf einen Teilbereich unseres Gebietes. Wir sind sehr zuversichtlich, die Ressource weiter erweitern zu können, aber unser Fokus liegt auf der Produktion ab 2021. Mit dem Cash-Flow aus dem Verkauf des Produktes werden wir dann weitere Explorationsarbeiten finanzieren. In 2018 haben wir unsere erste Wirtschaftlichkeitsstudie erstellt, die aufzeigt, dass wir rund 50 Millionen US-Dollar pro Jahr verdienen werden, sobald wir produzieren! Pro Jahr! Vergleichen Sie das mal mit unserer derzeitigen Marktkapitalisierung, die gerade mal bei rund 30 Millionen US-Dollar liegt. Ich finde diese Bewertung absurd niedrig.

GBC: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Gesellschaft für 2019 gesetzt? Was kann man im laufenden Geschäftsjahr von Rock Tech erwarten?

Harbecke:
Wir gehen davon aus, dass wir dem Markt beweisen können, dass wir bald in Produktion gehen werden und die erwarteten Gewinne erwirtschaften. Derzeit laufen verschiedene Prozesse parallel, z.B. Genehmigungsverfahren, die wir bis Ende des Jahres abschließen wollen. In 2020 wird dann der Aufbau der Produktionsanlage beginnen. Im Einklang mit unserem Fortschritt erwarten wir auch, dass der Aktienkurs sich wieder auf ein faires Niveau einpendeln wird. Dann wird es ein gutes Jahr für alle Stakeholder der Rock Tech Lithium, für Aktionäre, zukünftige Kunden und auch unser Team.


FAZIT GBC
Rock Tech besitzt mit ihrem Kernasset Georgia Lake ein reiches Lithiumvorkommen und mit aktuell 13,3 Millionen Tonnen an Lithium-Ressourcen auch die notwendige Größe zur wirtschaftlichen Förderung des Batteriemetalls Lithium. Die Gesellschaft hat bisher bedeutende Schritte unternommen, um in naher Zukunft in Produktion gehen und damit signifikant vom Megatrend E-Mobility profitieren zu können.

Eine Kooperation zwischen 4investors und der GBC AG.

Disclaimer: Der Text ist ein Beitrag der GBC AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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