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In den USA fällt der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes kräftig - Commerzbank Kolumne

04.01.2019 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die US-Industrie hat im Dezember spürbar an Schwung verloren. Der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe – ermittelt vom Institute for Supply Management (ISM) – fiel deutlich von 59,3 Punkten im Vormonat auf 54,1. Die Unterkomponenten Beschäftigung, Preise und Neuaufträge gingen alle kräftig zurück. Besonders überraschte der Einbruch bei den Auftragseingängen in Höhe von 11 Punkten. Damit sind die USA die letzte der bedeutsamen Industrieregionen, die einen signifikanten Rückgang im verarbeitenden Gewerbe verzeichnen. So geht zum Beispiel im Euroraum der Index schon seit letztem Frühjahr zurück.

Anleihen

Frankreich: Verbraucherpreise (Dezember), 8:45 Uhr
Deutschland: Arbeitslosenzahl (Dezember), 9:55 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (Dezember), 11:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (Dezember), 14:30 Uhr

Die Kurse von Bundesanleihen und US-Staatsanleihen profitierten auch gestern von der negativen Marktstimmung, die zusätzlich durch einen überraschend kräftigen Rückgang des ISM-Index befeuert wurde. Laut den Umfrageergebnissen des Institute for Supply Management hat sich die Stimmung in den US-Unternehmen im Vergleich zum Vormonat deutlich eingetrübt: Der Gesamtindex fiel von 59,3 auf 54,1 Punkte. Besonders deutlich war der Rückgang der Komponente „Neuaufträge“, die von 62,1 auf 51,1 Punkte fiel. Die Komponente „Auftragsbestand“ fiel analog dazu auf 50 Punkte – und spiegelt nun mehr einen konstanten Auftragsbestand wieder (vgl. „Im Blickpunkt“). Im Bericht kommen zahlreiche Unternehmen zu Wort, deren Geschäfte unter der protektionistischen Zollpolitik leiden. Auch der Brexit wird als Unsicherheitsfaktor genannt, der den Handel mit Großbritannien schon jetzt belastet. Die regionalen Einkaufsmanagerindizes hatten bereits einen deutlichen Rückgang des ISM-Index erwarten lassen. Einer langsameren Gangart in der US-Industrie lässt sich auch etwas Positives abgewinnen. Der aktuelle Indexwert war in der Vergangenheit im Einklang mit einem BIP-Wachstum von 3,4% – so das Institute for Supply Management. Aktuell dürfte dieser Indexwert eher einem Wachstum von 2,5% entsprechen. Dies wäre eine weiche Landung. Um eine weitere Abkühlung zu vermeiden, müsste der Zollstreit zwischen den USA und China aber schnell beigelegt werden. Weit weniger Beachtung fand gestern der ADP-Arbeitsmarktbericht, der einen Stellenzuwachs in den USA von 271.000 auswies und damit die Erwartungen für den amtlichen Arbeitsmarktbericht heute deutlich nach oben trieb.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die leichte Entspannung der letzten Börsentage hielt an den europäischen Aktienmärkten nicht lange vor. Nachdem bereits zum Auftakt der verkürzten Handelswoche die schwachen chinesischen Stimmungsdaten in der Industrie die globalen Wachstumssorgen wieder angefacht hatten, folgte jetzt mit der Umsatzwarnung von Apple die nächste alarmierende Meldung für die Anleger. Besonders negativ schlug dabei zu Buche, dass der iPhone-Hersteller die Prognose-Anpassung vor allem mit den schwächeren Absätzen in China begründete. Vom Sog der nachbörslichen Entwicklung von Apple wurden dann die meisten IT-Titel in Südostasien und auch in Europa erfasst. Somit standen im Dax 30 die Aktien von Wirecard (-5,9%), Infineon (-4,7%) und SAP (-3,1%) am Ende der Kursliste. Positiv tendierten dagegen vor allem die defensiven Versorgerwerte E.ON und RWE (jeweils +1,1%). Sehr stark unter Druck gerieten im beschriebenen Umfeld im Kleinwerte-Index SDax der Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor (9,7%) und der Halbleiterproduzent Aixtron (-10,3%). Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, gab es neben den Versorgern (+0,1%) weitere Branchen mit leicht positiver Tendenz. Insbesondere Telekommunikationstitel (+1,3%) konnten sich erholen. Aber alles wurde von der Entwicklung der Informationstechnologie (-4,1%) überschattet. Die ohnehin schlechte Stimmung an der Wall Street wurde durch einen tiefen Rutsch des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe noch intensiviert. Im Leitindex Dow Jones Industrial erlebten die Aktien von Apple einen deutlichen Einbruch (-10%) und zogen auch andere Technologietitel mit nach unten. Im marktbreiten S&P 500 war somit der IT-Sektor (-5,1%) die mit Ab-stand schwächste Branche. Auch hier konnten die defensiven Versorger (+0,1%) leicht zulegen. In Asien konnten sich die Börsen Chinas leicht erholen, während Japan nach den Feiertagen die trübe Stimmung der anderen Märkte aufnahm.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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