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US-Zinsstrukturkurve als Rezessionsindikator, Trump schimpft auf Fed-Politik - Commerzbank Kolumne

02.01.2019 10:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

US-Präsident Donald Trump ist nicht gut auf die Fed zu sprechen. Bild und Copyright: Evan El-Amin / shutterstock.com.

Donald Trump droht eine Rezession noch in seiner Amtszeit, obwohl er mit viel Geld die US-Konjunktur künstlich anschob und diese noch auf Hochtouren läuft. Zumindest sprechen die zum Teil inverse Zinsstrukturkurve und fallende Aktienkurse dafür. Trump hat auch den Schuldigen für das steigende Rezessionsrisiko ausgemacht – die Fed und ihren Vorsitzenden, den von ihm selbst eingesetzten Powell. Durch die Zinsanhebungen sind nämlich die Renditen am kurzen Laufzeitende schneller gestiegen als am langen. Gerüchte über ein Amtsenthebungsverfahren Powells machten im Dezember die Runde, wurden aber dementiert. So trägt Trump durch seine Kritik erheblich zur Verunsicherung der Märkte bei.

Anleihen

China: Caixin PMI verarb. Gewerbe (Dez), 02:45 Uhr
Euroraum: PMI verarb. Gewerbe (Dez), 10:00 Uhr
USA: PMI verarb. Gewerbe (Dez), 15:45 Uhr

Die Renditen von Bundesanleihen tendierten über Weihnachten weiter auf niedrigem Niveau. In der ersten Dezemberhälfte sank die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen unter die Marke von 0,25%. Das alte Jahr endete mit einer Rendite von 0,23%. In den USA ging die Rendite 10-jähriger US-Treasuries an Silvester auf 2,68% zurück und erreichte den niedrigsten Stand seit Juni 2018. Die Rendite 2-jähriger US-Treasuries ging auf 2,48% zurück, das tiefste Niveau seit Februar 2018. Der Renditerückgang ist vor allem auf Wachstumssorgen zurückzuführen, die in den letzten Monaten aufkamen. Dadurch änderten sich die geldpolitischen Erwartungen an den Märkten. Für die Fed wird mittlerweile von den Marktteilnehmern mit keiner Zinserhöhung mehr 2019 gerechnet, obwohl die Fed-Notenbanker im Durchschnitt zwei Zinserhöhungen erwarten. Der Konjunkturpessimismus wird von der Mehrheit der Analysten nicht geteilt. Auch wir sehen wenig Grund dafür. Natürlich sind über den Jahreswechsel die Risiken wie ein harter Brexit, der Handelskonflikt zwischen den USA und China und dem „government shutdown“ in den USA nicht verschwunden und haben unseren Konjunkturoptimismus gedämpft. Wir rechnen in diesem Jahr aber mit einem globalen Wachstum von 3,5%, etwas weniger als in diesem Jahr. Insofern dürfte der Renditerückgang übertrieben sein. Im vergangen Jahr waren die „sicheren Häfen“ japanischer Yen, US-Dollar und Schweizer Franken als die stärksten Währungen hervorgegangen. Dagegen blieben der australische und kanadische Dollar sowie die schwedische Krone auf der Verliererseite. Wenn sich herausstellen sollte, dass der Konjunkturpessimismus übertrieben war, dürfte die Suche nach sicheren Häfen wohl zumindest nachlassen.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Liebe Leserinnen, liebe Leser, bevor wir zum Geschäftlichen kommen, möchten wir Ihnen an dieser Stelle zunächst einmal alles Gute für das Jahr 2019 wünschen! Bleiben Sie gesund und munter. Das Jahr 2018 war für die meisten Anleger leider kein gutes Jahr. So büßte der Dax nach sechs Gewinnjahren in Folge rd. 18% ein und erzielte damit das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise 2008. Letztlich gab es zu viele ungelöste Probleme, die die Aktienbörsen nicht mehr länger ignorieren bzw. verkraften konnten. Hierzu zählen unter anderem der Brexit sowie der unverändert schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China. Beide Themen dürften uns auch in den kommenden Wochen weiterhin in Atem halten. Hinzu kamen die wachsenden Sorgen vor einem Nach-lassen der globalen Konjunktur und vor einem anhaltenden Entzug von Liquidität, da unter der Führung der US-Notenbank immer mehr Zentralbanken die Leitzinsen anheben, um den Inflationsgefahren zu begegnen. Leider setzte sich die Malaise des vergangenen Jahres am ersten Handelstag 2019 weiter fort. So gab es an den meisten Börsen in Asien zum Teil satte Kursverluste. Während die Leitindizes in Hongkong (Hang Seng-Index und H-Index) kurz vor Handelsschluss um rd. 3% nachgaben, büßten chinesische A-Aktien mehr als 1% ein. Auslöser für den Verkaufsdruck waren insbesondere Sorgen vor einem weiteren Nachlassen der Konjunktur im Reich der Mitte, nachdem der chinesische Einkaufsmanagerindex Caixin für Dezember 2018 unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen war. Die Börse in Tokio konnte hierauf noch nicht reagieren, da sie feiertagsbedingt geschlossen hatte. Die Leitindizes in Südkorea und in Taiwan verloren 1,5% bzw. 1,8%. In diesem Umfeld sank der Ölpreis heute Morgen um mehr als 1%, während die Notierung für Gold weiter zulegte.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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