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US-Renditekurve erstmals seit über einer Dekade in Teilen invers - Commerzbank Kolumne

05.12.2018 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die US-Renditekurve ist im Zuge der Zinserhöhungen der Fed immer flacher geworden. Der Renditeabstand zwischen 10- zu 2-jährigen US-Treasuries erreichte gestern 13 Bp., zum Jahresbeginn lag er noch bei 60 Bp. In Teilbereichen wurde die US-Renditekurve gestern erstmals seit 2007 invers, d.h. der Renditeabstand zwischen 5- und 2-jährigen US-Bonds wurde negativ. Es wird befürchtet, dass auch der Renditeabstand zwischen 10- zu 2-jähirgen US-Treasuries demnächst negativ wird. Eine inverse Zinskurve erregt deshalb Aufsehen, da vor jeder der letzten 5 Rezessionen in den USA die Zinskurve invers geworden war.

Anleihen

Euroraum: PMI Dienstleistungen (Nov.), 10:00 Uhr
Euroraum: Einzelhandelsumsätze (Okt.), 11:00 Uhr
Kanada: Zinsentscheid der BoC, 16:00 Uhr

Die Staatsanleiherenditen gingen gestern in der Breite nach unten; die Risikoaversion an den Märkten nahm wieder zu; Staatsanleihen waren sehr gefragt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ging auf 0,26% zurück, nur noch 8 Basispunkte über dem bisherigen Jahrestiefstand vom 29. Mai (0,188%). In den USA verflachte sich die extrem flache Renditekurve weiter und wurde in Teilen invers (siehe dazu „Im Blickpunkt“). Am Montag erschien Fed-Vizechef Chair Richard Clarida in einem Interview sehr bemüht, die Märkte auf ein Auslaufen des Zinserhöhungszyklus vorzubereiten. Fed-Notenbanker Williams sagte gestern, dass die Fed jetzt datenabhängiger agiere. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries fiel kurzzeitig auf 2,88%. Leichte Spreadausweitungen gab es in Italien. Der italienische Ministerpräsident Conte bemüht sich darum, neue Vorschläge zu erarbeiten, mit dem er ein Vertragsverletzungsverfahren gegen sein Land abwenden will. EU-Kommissar Moscovici machte aber deutlich, dass Brüssel Zusagen brauche, die handfest und sehr glaubhaft seien. Zum Auftakt der 5-tägigen Debatte im britischen Parlament sieht sich die britische Premierministerin May weiterhin großem Widerstand ausgesetzt. Die Chancen für eine Zustimmung für das mit der EU-Kommission ausgehandelte Vertragswerk nächsten Dienstag stehen schlecht. Viele Brexit-Hardliner unter den Konservativen lehnen den Vertrag als zu EU-freundlich ab. Auch die nordirische DUP, auf die Mays Minderheitsregierung angewiesen ist, will ebenfalls dagegen stimmen. Der Empfehlung eines Generalanwalts beim Europäischen Gerichtshof zufolge kann Großbritannien seinen Austrittsantrag einseitig kündigen. Das britische Pfund tendierte gestern volatil, veränderte sich per Saldo aber kaum.

Aktien

Bayer, Kapitalmarkttag
Osram, Jahresergebnis
Zurich Insurance Group, Investorentag

Wie gewonnen, so zerronnen! Haben sich am Montag noch viele Investoren über die teilweise kräftigen Kursgewinne gefreut, so folgte die Ernüchterung auf dem Fuß. Vor allem die am Montag stark gesuchten Automobilwerte bzw. deren Zulieferer, die die „Minimalbeschlüsse“ des G20-Gipfels er-freut aufnahmen, kamen am Dienstag wieder unter Druck. BMW (-1,6%) hatte ja bereits am Montag vor einem schwierigen Geschäftsjahr 2019 gewarnt, woraufhin die Kurse ja schon wieder gefallen waren. Gestern gab es dann schon wieder auf breiter Front Gewinnmitnahmen (VW: -3%; Daimler: -2,9%). Es fällt weiterhin auf, dass diejenigen Werte, die im Jahr 2018 im Dax zu den schlechtesten gehören (wie bspw. Continental, Deutsche Bank, Covestro oder Deutsche Lufthansa), nach fast jeder kurzen Erholung wieder verkauft werden. Das zeigt die generelle Skepsis, die derzeit am Aktienmarkt größtenteils vorherrscht. Eine klassische Jahresendrally erscheint vor dem Hintergrund der Vielzahl von Proble-men von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. In diesem Umfeld verlor der Dax rd. 1,1% (Tagesgewinner: Beiersdorf, +1,5%). Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Aktien aus dem Bereich Nahrungsmittel & Getränke gefragt, die im Schnitt um 0,6% stiegen. Am Ende der Performancerangliste notierten Werte aus dem Bereich Automobile, die durchschnittlich um 2,5% verloren. Die Börsen in den USA büßten kräftig ein. Der Dow Jones-Index sank um 3,1% und der Nasdaq Composite-Index um 3,8%. Eine inverse Zinsstrukturkurve könnte wie schon häufiger in der Vergangenheit eine deutliche Wachstumsabschwächung signalisieren. Auf Sektorenebene standen v.a. Industrie- und Finanzwerte (-4,4%) unter Druck. Die Börsen in Asien tendierten nach den schwachen US-Vorgaben um bis zu 1,7% (HK, Taiwan) schwächer.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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