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USA: Einkaufsmanager im Höhenrausch - Nord LB Kolumne

03.12.2018 16:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den USA aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat November konnte sich der von den Finanzmärkten immer mit großem Interesse beobachtete nordamerikanische Stimmungsindikator deutlich freundlicher präsentieren. In Zahlen gesprochen kam es zu einem Anstieg auf mehr als beachtliche 59,3 Punkte. Die Befragungsteilnehmer aus der US-Industrie diagnostizieren somit ein sehr nachhaltiges Anziehen der ökonomischen Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der Vereinigten Staaten. Diese Entwicklung muss zweifellos als positive Überraschung gewertet werden.

Der Blick auf die Details der aktuellen Zahlen offenbart, dass die wichtige Produktionskomponente im November wieder knapp über die Marke von 60 Zählern steigen konnte. Damit wird signalisiert, dass der tatsächlich von der US-Industrie realisierte Output auch zuletzt in sehr signifikantem Umfang zulegen konnte.

Die Auftragskomponente, welche einen leichten Vorlauf zum Headline-Index haben könnte, legte ebenfalls zu und notiert damit nun sogar halbwegs deutlich oberhalb von 60 Punkten. Die Order-Bücher der US-Industrieunternehmen füllen sich folglich erfreulich schnell. Dies mag schon ein Grund für die Firmen sein, mit ausgeprägtem Optimismus in die nähere Zukunft zu blicken.

Die Beschäftigungskomponente des ISM PMI Manufacturing konnte sich im Berichtsmonat November ebenfalls verbessern und erreicht somit wieder ein sehr hohes Niveau. Mit 58,4 Zählern wird von diesem Sub-Index ein wirklich signifikanter Personalaufbau in der US-Industrie angezeigt. Diese Nachricht spricht offenkundig für eine auch weiterhin erfreuliche Beschäftigungssituation im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Dagegen präsentiert sich die Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing am aktuellen Rand klar rückläufig. Diese Zeitreihe ist in der Tat auf „nur“ noch 60,7 Punkte gefallen. Damit steigen die Einkaufspreise der befragten US-Industrieunternehmen zwar auch weiterhin an – die Dynamik dieser Aufwärtsbewegung hat sich im November aber deutlich reduziert. Dies ist ebenfalls eine positive Nachricht für die US-Wirtschaft.

Die an der Umfrage teilnehmenden Einkaufsmanager haben in ihren verbalen Rückmeldungen zudem zu Protokoll gegeben, dass sie sich Sorgen um drohende Personalengpässe und die Ausrichtung der Handelspolitik in Washington machen. Beide Punkte überraschen uns eigentlich nicht. Dabei ist zu bedenken, dass die Erhebung der Daten vor der Einigung auf einen „Waffenstillstand“ im Handelskonflikt zwischen China und den USA stattgefunden hat; folglich gibt es von einem zugegebenermaßen recht monokausalem Standpunkt aus betrachtet durchaus Grund zur Hoffnung, dass sich die Einkaufsmanager in der US-Industrie im Dezember sogar noch optimistischer präsentieren könnten. Angesichts des inzwischen bereits wieder erreichten Niveaus wäre dann allerdings fast schon wieder eine gefährliche Euphorie zu diagnostizieren.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing konnte im November auf beachtliche 59,3 Punkte zulegen und präsentiert sich damit überraschend stark. Der für die Finanzmärkte vielleicht wichtigste nordamerikanische Stimmungsindikator weckt damit beim Blick auf die US-Wirtschaft einen nicht zu unterschätzenden Konjunkturoptimismus, der grundsätzlich stützend für die globalen Aktienmärkte und für die Währung der USA sein sollte.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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