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Öl: Preisaufschlag für Brent gegenüber WTI zu hoch - Commerzbank Kolumne

13.11.2018 09:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Der Preisaufschlag für die europäische Leitsorte Brent gegenüber der US-Leitsorte WTI von aktuell 10 $/Fass ist immer noch sehr hoch, obwohl der Preisrückgang bei Brent eine Entspannung der Angebotssituation in Europa mit Blick auf die Iransanktionen signalisiert. Ein Grund für den noch hohen Preisaufschlag für Brent besteht mit den Infrastrukturengpässen in Nordamerika weiterhin. Hier hinken die Pipelinekapazitäten hinter der steigenden Produktion hinterher. Ein weiterer Grund könnten geringere chinesische Ölimporte aus den USA sein, wodurch das Angebot in den USA kurzfristig erhöht wird. Dennoch erscheint der Aufschlag überzogen und sollte sich bald normalisieren, was auch zusätzliches Preisabwärtspotential für Brent impliziert.

Anleihen

Großbritannien: Arbeitslosenzahl (Oktober), 10:30 Uhr
Deutschland: ZEW-Indikator (November), 11:00 Uhr

Auch wenn die Daten zur italienischen Industrieproduktion gestern etwas besser als erwartet ausfielen, so haben sich die Zuwachsraten seit Jahresbeginn merklich abgeschwächt. Der Streit mit Italien und die bislang fruchtlosen Brexit-Verhandlungen belasten zudem den Euro, der seit dem Frühjahr gut 10% zum US-Dollar abgewertet hat. Auch die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen sind in diesem Zeitraum von 0,75% auf 0,39% gefallen. Vor der Finanzkrise, Mitte 2007, lag die Arbeitslosenquote in Italien bei 6% und kletterte in zwei Stufen bis auf 13%. Aktuell liegt die Quote bei 10%. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre lag die Arbeitslosenquote mithin 4,5 Prozentpunkte höher als im letzten Jahr vor der Krise. Entsprechend hoch war der volkswirtschaftliche Produktionsverlust. In der Ökonomie stehen sich – vereinfacht gesprochen – zwei Sichtweisen gegenüber: Das Say‘sche Gesetz besagt: Jedes Angebot findet seine Nachfrage. Der Preis regelt die Nachfrage. Wachstum ist damit eine Frage der effizienten Produktion. Keynes begründete die Sichtweise, dass nur jene Güter produziert werden, für die die Produzenten auch eine entsprechende Nachfrage erwarten. Staatlich geschaffene Nach-frage könnte somit auch Staaten mit ineffizienten Produktionsstrukturen zu Wachstum verhelfen. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung. Und darum dreht sich im Kern der Streit zwischen der EU und Italien: Braucht Italien mehr Reformen oder eine höhere Nachfrage. Bis heute Abend, so die Forderung der EU, soll die italienische Regierung einen überarbeitenden Haushaltsentwurf vorlegen. Bislang deutet nichts auf ein Einlenken Italiens hin. Das Kräftemessen wird aber wohl in die nächste Runde gehen. Die EU dürfte ein Defizitverfahren („Verfahren bei einem übermäßigen Defizit“) einleiten

Aktien

Bayer, Ergebnis Q3
Aareal Bank, Bilfinger, HHLA, Ergebnis Q3
Innogy, United Internet, 1&1 Drillisch, Ergebnis Q3
Uniper, Neunmonatszahlen
Vodafone, Halbjahreszahlen
Ahold Delhaize, Kapitalmarkttag

Nach dem kurzen Zwischenhoch in den beiden Vorwochen hat die europäischen Anleger die alte Skepsis wieder eingeholt. Vor allem die umstrittene italienische Haushaltspolitik und die festgefahrenen Brexit-Verhandlungen sorgen aktuell für das größte Kopfzerbrechen. Zum Wochenauftakt stand insbesondere der deutsche Leitindex Dax 30 unter Druck. Hier belasteten die starken Kursverluste der IT-Titel. Während die Aktien von Infineon (-7,8%) nach grundsätzlich positiven Quartalszahlen darunter litten, dass die Schwachstellen wie die höheren Rückstellungen für Nachforderungen aus der Qimonda-Pleite extrem negativ bewertet wurden, sorgte bei Europas größtem Softwareentwickler SAP (-5,6%) die als zu kostspielig bewertete Übernahme des US-Unternehmens Qualtrix für Kursabschläge. Sogar in der zweiten und dritten Reihe gerieten IT-Titel unter die Räder (TechDax: -3,7%). Auch im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, verzeichnete die Informationstechnologie (-3,7%) die mit Abstand stärksten Abschläge. Während die zuletzt festen Gesundheitstitel (-1,6%) ebenfalls unter Druck gerieten, präsentierten sich die anderen defensiven Branchen vergleichsweise stabil. Die Wall Street setzte den schwachen Kurstrend vom Freitag weiter fort. Im Dow Jones gehörte Apple (-5,0%) nach einer Kurszielherabsetzung zu den schwächsten Werten. Auf Branchenebene gab es bis auf Immobilienaktien (+0,2%) und Versorger (unveränd.) nur Verlierer, allen voran die Informationstechnologie (-3,5%). Die asiatischen Börsen folgen heute Morgen dem negativen Trend, wobei sich Verluste bis auf den Nikkei 225 (-2,1%) in Grenzen halten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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