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USA: Dienstleistungssektor dreht vom zwölften in den elften Gang runter - Nord LB Kolumne

05.11.2018 17:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Soeben sind in den USA aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht worden. Dieser für die Finanzmärkte zunehmend wichtiger gewordene Stimmungsindikator ging im Oktober marginal zurück: Nach 61,6 Punkten im September wurde nun ein Wert von 60,3 Punkten gemeldet. Damit präsentiert sich die ökonomische Aktivität bei den US-Dienstleistungsunternehmen aber nur minimal weniger stark als noch im September.

Nach dem (etwas deutlicheren) Rückgang des US-Einkaufsmanagerindex für die Industrie zeigt sich nun auch im Service-Segment der Wirtschaft der USA eine leichte Stimmungseintrübung. Wobei „Eintrübung“ hier fast schon übertrieben ist, da mit 60,3 Punkten weiterhin eine sehr gute Laune der befragten Teilnehmer in den Dienstleistungsfirmen angezeigt wird. Bekanntlich signalisieren Werte über 50 Punkte eine zunehmende Dynamik. In dem Service-Sektor, der für 85% bis 90% der US-Wertschöpfung steht, muss damit eine anhaltende (fast schon gefährliche) Euphorie konstatiert werden.

Beim Blick auf die Details der Veröffentlichung zeigt sich, dass die wichtige Unterkomponente „Business Activity“ im Berichtsmonat Oktober zwar ebenfalls zurückgegangen ist, mit 62,5 Punkten diagnostizieren die Einkaufsmanager aber weiterhin ein deutliches Anziehen der von ihnen tatsächlich realisierten ökonomischen Aktivität. Diese Entwicklung ist positiv zu interpretieren.

Auch der Sub-Index „Employment“ wies einen Rückgang auf, signalisiert mit 59,7 Punkten aber einen anhaltend starken Beschäftigungsaufbau im Dienstleistungsgewerbe. Die Job-Maschine bleibt also intakt!

Der Sub-Index „New Orders“, den einige Analysten als leicht vorlaufenden Stimmungsindikator ansehen, konnte im Berichtsmonat Oktober oberhalb der wichtigen Marke von 60 Punkten halten. Mit 61,5 Punkten kann konstatiert werden, dass sich die Auftragsbücher bei den befragten Firmen offenkundig weiterhin zügig füllen. Dies macht Hoffnungen auf eine solide Entwicklung des Headline-Index in den kommenden Monaten.

Der Sub-Index „Prices Paid“ ist im August leicht auf 61,7 Zähler gefallen. Die Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen legen am aktuellen Rand also etwas langsamer zu. Diese Tendenz wiesen zuletzt bereits die veröffentlichten Preisdaten der amtlichen Statistik auf.

Für die weitere Geldpolitik der Fed ändern sich die Aussichten mit diesen Zahlen vom Institut for Supply Management nicht: Von einer vierten Zinsanhebung des Jahres 2018 im Dezember muss ausgegangen werden. Die Konjunktursignale zeigen auf Grün. Ein Ende der Dynamik in der US-Wirtschaft ist zudem weiterhin nicht erkennbar.

Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing konnte im Oktober die Marke von 60 Punkten halten und notiert bei bemerkenswert robusten 60,3 Punkten. Die Stimmung bei den befragten Einkaufsmanagern der Service-Unternehmen bleibt damit positiv. Eine baldige Zinsanhebung der Fed im Dezember bleibt damit klar auf der Agenda. Prinzipiell ist dies stützend für den US-Dollar, wobei hier der Dezember-Hike ja schon eingepreist sein dürfte. Auch der Ausgang der morgigen Midterm Elections kann noch kurzfristig eine Rolle für den Greenback spielen. Der Aktienmarkt nahm die Veröffentlichung ohne Euphorie zur Kenntnis, da die konjunkturelle Stärke natürlich auch eine weiterhin weniger expansive US-Geldpolitik bedeutet.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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