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US-Einzelhandel: Enttäuschende Zahlen zum Headline-Index - Nord LB Kolumne

15.10.2018 16:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den USA aktuelle Angaben zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat September zeigte sich bei dieser Zeitreihe lediglich ein leichter Anstieg um 0,1% M/M. Angesichts der doch sehr ambitionierten Erwartungshaltung vieler Marktteilnehmer muss diese Meldung zweifellos als negative Überraschung gewertet werden. Es war in der Tat mit einem kräftigen Anstieg der Headline-Rate gerechnet worden.

Zwar haben sich die Umsätze im Automobilbereich erwartungsgemäß freundlich präsentieren können, der Anstieg bei dieser Zeitreihe, der in Zahlen gesprochen bei 0,8% M/M lag, hätte aber durchaus noch eine Spur ausgeprägter sein können. Somit hat es in dieser Kategorie positive Zahlen gegeben, die allerdings negativ überrascht haben. Exklusive Automobile zeigte sich bei den Einzelhandelsumsätzen im September ein leichter Rückgang um 0,1% M/M.

Die zwei eng mit dem US-Immobilienmarkt verbundenen Untergruppe Baumaterialien und Möbel konnten am aktuellen Rand jeweils zulegen. Während der Anstieg im Bereich der Möbel bei beachtlichen 1,1% M/M lag, zeigte sich bei den Umsätzen mit Baumaterialien eine Zuwachsrate von lediglich 0,1% M/M. Diese Entwicklungen sind jeweils auch als Gegenbewegungen zu verstehen; im August notierten die Veränderungsraten im Segment der Möbel bei -0,8% M/M und im Bereich der Baumaterialien bei immerhin 0,8% M/M. In der Summe sollte die Signalwirkung dieser Zahlen mit Blick auf den US-Immobilienmarkt zunächst sicherlich nicht überbewertet werden. Die aktuellen Entwicklungen in diesem wichtigen Segment der Wirtschaft der USA sollten von den Finanzmärkten aber auch weiterhin genau beobachtet werden.

Signifikante Belastungen der Umsatzzahlen im US-Einzelhandel kamen aus dem Bereich der Tankstellen. Für diese Untergruppe wurde eine Veränderungsrate von -0,8% M/M gemeldet. An dieser Stelle spielen gesunkene Benzinpreise, die perspektivisch schon Spielräume für mehr Konsum an anderer Stelle schaffen könnten, sicherlich eine zentrale Rolle. Unter Ausklammerung des Kraftstoffs legten die Einzelhandelsumsätze um 0,2% M/M zu.

Überraschend positiv konnte dich die für die BIP-Erhebung in den USA maßgebliche Kontrollgruppe der Einzelhandelsumsätze entwickeln. Bei dieser Zeitreihe zeigte sich im Berichtsmonat September ein Anstieg um immerhin 0,5% M/M. Allerdings wurde die für August ursprünglich gemeldete Zahl leicht nach unten revidiert. Dennoch sprechen die aktuellen Daten dafür, dass der Konsument eine tragende Säule des Wachstums der US-Wirtschaft bleiben kann. Dies ist eine positive Entwicklung. Der aktuell zu beobachtende kräftige Anstieg der Kontrollgruppe ist allerdings ein eindeutiges Argument gegen die relativierende Erklärung, dass der Wirbelsturm Florence die Einzelhandelsumsätze spürbar belastet haben könnte.

Fazit: Die heutigen Zahlen zur Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze im Berichtsmonat September sind als negative Überraschung zu werten. Die ambitionierten Erwartungen der Finanzmärkte sind klar unterboten worden, was allerdings auch am fallenden Kraftstoffpreis gelegen haben dürfte. Immerhin konnte sich die Kontrollgruppe positiv entwickeln. Dieses Faktum spricht für die Hypothese, dass der US-Konsument wohl auch weiterhin als Stütze für das Wachstum der nordamerikanischen Wirtschaft fungieren können wird.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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