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Renminbi-Schwäche stärkt den Export und treibt die Inflation an - Commerzbank Kolumne

12.09.2018 09:25 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat zu einer Abwertung des Renminbi geführt. Der Wertverlust von knapp 9% zum US-Dollar seit Jahresanfang hat dazu geführt, dass die chinesischen Exporteure trotz US-Zölle bislang nicht an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt haben. So legten im August die Exporte in die USA sogar zu. Die Abwertung wird über kurz oder lang aber zu steigenden Produzentenpreisen führen und auch die Inflation der Verbraucherpreise antreiben. Nun droht der US-Präsident damit, Zölle auf alle chinesischen Exporte in die USA zu erheben. Eine erneute Abwertung wäre entsprechend mit einem schmerzhaften Inflationsanstieg verbunden.

Anleihen

Euroraum: Industrieproduktion (Juli), 11:00 Uhr
USA: Erzeugerpreise (August), 14:30 Uhr
USA: Beige Book (August), 20:00 Uhr

Der Renditeanstieg bei erstklassigen Staatsanleihen setzte sich gestern fort. Vor allem die Stabilisierung einiger unter Druck gekommenen Schwellenländerwährungen sowie der Renditeanstieg am US-Bondmarkt waren dafür ausschlaggebend. Die Rendite 2-jähriger US-Staatspapiere legte auf 2,74% zu, den höchsten Stand seit 10 Jahren. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries nähert sich wieder der 3%-Marke. Das belastete auch Bundesanleihen. Die Fed dürfte in ihrer Sitzung nächste Woche ihren Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen. Die EZB dürfte am Donnerstag die Reduktion der monatlichen Anleihekäufe von 30 auf 15 Mrd. Euro sowie das Ende der Käufe zum Jahresende formell beschließen. In Europa kamen auch britische Gilts unter Druck, da die Arbeitslosigkeit in Großbritannien mit einer Quote von 4,0% außergewöhnlich niedrig gemeldet wurde. Außerdem stiegen die Löhne deutlich an. Ohne Bonuszahlungen erhöhten sie sich von Mai bis Juli um 2,9% im Vergleich zum Vorjahr, das war der höchste Lohnanstieg seit Mitte 2015. Neben dem Brexit war bisher vor allem das moderate Lohnwachstum ein Grund für den vorsichtigen geldpolitischen Kurs der Bank of England (BoE). Mark Carney bleibt bis Januar 2020 Chef der BoE. Er war bisher vor allem bei den Brexit-Befürwortern umstritten, da die britische Notenbank stets vor wirtschaftlichen Gefahren des Brexit gewarnt hatte. Trotz der unter Druck gekommen Schwellenländerwährungen und den schwachen Daten von der deutschen Industrieproduktion legte der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen in Deutschland im September um 3,1 auf -10,6 Punkte zu, deutlich stärker als erwartet. Der Index für die Beurteilung der konjunkturellen Lage stieg um 3,4 auf 76,0 Punkte zu. Bei der Erhebung werden Finanzexperten befragt.

Aktien

Apple, Vorstellung neuer Produkte am Abend

An den europäischen Aktienmärkten zeigte sich auch gestern wieder das mittlerweile sehr vertrautet Bild. Der Einfluss von Makrodaten hält sich in engen Grenzen, dafür beherrschen immer wieder die Sorgen über die weitere Entwicklung des Handelskonfliktes die Investoren. So konnten die meisten Indizes ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Meldungen, dass China im Handelskonflikt mit den USA nun ihrerseits bei der WTO Sanktionen gegenüber Amerika beantragen will, ließen die Kurse wieder zurückfallen. Dies passt zu unserer Einschätzung, dass der Konflikt mit der EU zunächst in den Hintergrund gerät, aber beim Vorgehen gegenüber China wohl kein Nachgeben von Seiten der Trump Administration zu erwarten ist. Eine weitere Verschärfung stellt damit weiterhin die größte Gefahr für die Märkte dar. Dass es am Ende für die europäischen Indizes doch noch für einen versöhnlichen Ausklang reichte, war der Wall Street geschuldet, die nach einer schwächeren Eröffnung recht schnell wieder ins Plus drehte. Somit bestätigte sich auch gestern der Trend, dass die US-Märkte mit der Handelsthematik besser umgehen können und entsprechend eine Outperformance gegenüber den restlichen Regionen erzielen. So konnten sich neben den Telekoms (+1,1%) und den vom steigenden Ölpreis profitierenden Energiewerten (+1%) auch wieder die IT-Titel (+0,8%) besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Apple (+2,5% in Vorfreude auf die heute Abend anstehende Produktpräsentation) und Co. sorgten dafür, dass der Nasdaq 100 Index den stärksten Tageszuwachs seit zwei Wochen ausweisen konnte. Das übliche Muster asiatischer Kursschwäche setzte sich heute ebenfalls fort. Es dominieren die roten Vorzeichen und chinesische A-Aktien erreichten ein neues Mehrjahrestief. Die Maßnahmen der Zentralbank zur stärkeren Liquiditätsversorgung konnten dem Aktienmarkt keinen Schub verleihen. Während Ölwerte gefragt waren verloren IT-Werte an Boden.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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