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Das Geschäftsmodell Ryanair: ein Rezept für nachhaltigen Erfolg? - Commerzbank Kolumne

30.08.2018 09:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Peter Krocka / shutterstock.com.

Ryanair ist unter den Billigfliegern der billigste Anbieter. Wie funktioniert das Geschäftsmodell? Billigflieger bieten ein dezentrales Angebot an Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, am liebsten von Flughäfen mit attraktiven Gebühren. Sie betreiben keine Hubs (Umsteigepunkte) an teuren Flughäfen. Direkte Flüge ohne Umstiege sind dazu weniger komplex und störanfällig, zeiteffizienter sowie kostengünstiger. Es gibt nur Kurz- und Mittelstreckenflüge, Auswärtsübernachtungen der Crews entfallen. Ryanair beispielsweise übernimmt die meisten Flughafendienstleistungen selbst und schafft dadurch hohe Effizienz und eine günstige Kostenstruktur. Der Flugpreis enthält ausschließlich die reine Personenbeförderung. Gepäck, Sitzplatzreservierung oder Umbuchung kosten extra. Es wird dazu möglichst ein einheitlicher Flugzeugtyp mit dadurch niedrigeren Wartungskosten betrieben. Die Personalkosten sind sehr niedrig. Traditionelle Tarifstrukturen wie bei den sehr lange im Wettbewerb befindlichen Konkurrenten gibt es nicht.

Ob Ryanair am bisherigen Geschäftsmodell festhalten kann ist fraglich. Zum einen profitierte Ryanair massiv vom gefallenen Kerosinpreis der letzten vier Jahre, dessen Entwicklung sich nun umkehrt. Wie gegenwärtige Streiks aufzeigen, darf zudem bezweifelt werden, ob der Kostendruck auf das Personal wie bisher aufrechterhalten werden kann. Streiks wirken sich auf die Passagiere nicht gerade imagefördernd aus. Kerosinpreissteigerungen schlagen überdurchschnittlich in der Kostenstruktur durch. Schließlich sind auch die Wachstumschancen an nachgelagerten Flughäfen begrenzt. Zentral gelegene Flughäfen bieten zwar Chancen, sind aber deutlich teurer. Die etablierten Fluglinien kopieren zunehmend Komponenten des Ryanair-Modells.

Anleihen

Deutschland: Arbeitslosenzahl (Aug), 9:55 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise Länder (Aug), 14 Uhr
Euroraum: Wirtschaftsvertrauen ESI (Aug), 11:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Ausgaben privater Haushalte (Jul), 14:30 Uhr

Am deutschen Rentenmarkt setzte sich der Renditeanstieg weiter fort. Inzwischen liegt die laufende Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen wieder über 0,40%. Um die Monatsmitte lag sie noch unter 0,30%. Damit reagiert der Markt auf die sich bessernde politische Stimmung (u.a. Entspannung bei den Handelskonflikten) sowie auf positive Wirtschaftsdaten. So fiel die zweite Schätzung des Bruttoinlandsprodukts der USA für das zweite Quartal mit 4,2% annualisiertem Wachstum besser aus als mit 4,0% bisher erwartet wurde. Dies ist das höchste Wachstum seit dem dritten Quartal 2014. Das erste Quartal wies dagegen nur ein BIP-Wachstum von 2,2% aus. Die aktuellen Daten bestätigen somit das äußerst robuste Wirtschaftswachstum. Das britische Pfund gewann gestern gegenüber dem Euro deutlich an Wert, nachdem EU-Chefunterhändler Barnier sich positiv bezüglich einer möglichen erfolgreichen Einigung bei den Brexit-Verhandlungen geäußert hatte. Die EU plane, Großbritannien einen Spezialvertrag anzubieten, der sich deutlich von anderen Partnerschaftsverträgen unterscheide. Das britische Pfund stärkte sich daraufhin um über ein Prozent auf 0,899 Pfund je Euro. Unter Druck bleibt die türkische Lira. Gegenüber US-Dollar und Euro notierte die Lira fast so schwach wie am 13. August (Allzeittief). Investoren treibt die Sorge um, ob die hochverschuldeten türkischen Banken in der Lage sind, ihre im Ausland aufgenommen Schulden zurückzuzahlen. Bis Mitte nächsten Jahres werden umgerechnet rund 150 Milliarden Euro an Auslandsschulden fällig. Das entspricht fast einem Viertel der jährlichen Wirtschaftsleistung der Türkei.

Aktien

Fielmann, Ergebnis Q2

Die europäischen Aktienmärkte tendierten zur Wochenmitte uneinheitlich. Die meisten Indexveränderungen fielen relativ gering aus. Ausreißer waren die Aktienmärkte in England (-0,7%) und Spanien (-0,4%). Hier machte sich vor allem ein negativer Analystenkommentar zum spanischen Modeimperium Inditex bemerkbar, der die Aktie um 5,7% nach unten drückte. Der Dax zeigte gestern recht wenig Bewegung und schloss um 0,3% fester. Tagesverlierer im deutschen Leitindex war die Aktie von Covestro mit einem Minus von 2%. Am stärksten gesucht war dagegen die Aktie von Fresenius (+2,4%). Für Furore sorgten in der dritten Reihe (SDax) insbesondere zwei Aktien, die in den vergangenen Monaten sehr stark unter die Räder gekommen waren. Zum einen stieg die Aktie des Möbelkonzerns Steinhoff um 26%. Ver-antwortlich hierfür zeichneten Berichte, wonach der Konzern zeitnah darüber entscheiden will, welche Unternehmensteile zur Schuldenreduktion verkauft werden sollen. Zum zweiten gewann die Aktie von Tele Columbus trotz einer erneuten Prognosesenkung rd. 27%. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Aktien aus dem Immobiliensektor gesucht, die im Schnitt um 1,1% zulegten. Am Ende der Performancerangliste in Europa notierten Aktien aus dem Bereich Einzelhandel, die durchschnittlich um 1% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten freundlicher. Sowohl der S&P 500-Index als auch der Nasdaq Composite-Index erzielten neue Rekordhochs. Auf Sektorenebene waren insbesondere Gebrauchsgüter- und Technologiewerte gesucht, die im Schnitt 1,1% bzw. 1% gewannen. Die Aktie von Amazon stieg um 3,4% und scheiterte nur knapp an der Marke von 2.000 USD. Tagesverlierer waren Telekommunikationsaktien mit durchschnittlichen Verlusten von 0,8%. Die Börsen in Asien tendierten am heutigen Donnerstag zumeist mit Kursabschlägen. Der Nikkei 225-Index (+0,1%) legte dagegen leicht zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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