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US-Inflation steigt, aber noch nicht wegen der Zölle - Commerzbank Kolumne

13.07.2018 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: welcomia / shutterstock.com.

Die Inflationsrate stieg in den USA im Juni von 2,8% auf 2,9% J/J, den höchsten Wert seit Februar 2012. Treiber für den Preisanstieg waren die Energiepreise, die um 12% ggü. dem Vorjahr nach oben schnellten. Dank der robusten Binnennachfrage und des engen Arbeitsmarktes stieg aber auch die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) von 2,2 auf 2,3% J/J an. Die neu eingeführten Zölle hatten kaum Auswirkungen auf den Verbraucherpreisanstieg, allerdings erhöhten sich die Preise für Haushaltsgeräte so stark wie seit 5 Jahren nicht mehr, wohl eine Folge der Zölle auf Waschmaschinen aus China zu Jahresbeginn.

Anleihen

USA: Verbrauchervertrauen, Michigan (Juli), 14:30 Uhr

Zahlreiche politische Faktoren sorgen derzeit für Unsicherheit und stützen die Kurse am Rentenmarkt (Eskalation im Zollstreit, Brexit, autoritäre Politik in der Türkei, neue Regierung in Italien etc.). Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen liegt mit 2,85% daher deutlich unter dem im Mai erreichten Niveau von 3,10%. Und die Rendite einer Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit liegt bei 0,36% (nach 0,65% im Mai). Doch nicht nur die Unsicherheit, auch die im Euroraum und in den USA nur langsam steigende Inflation wirkt einem stärkeren Renditeanstieg entgegen. In den USA erreichte die Inflationsrate im Juni zwar mit 2,9% den höchsten Stand seit 2012, rechnet man aber die Energie- und Nahrungsmittelpreise heraus, so ergibt sich eine Teuerungsrate von 2,3%. Gemessen an der sehr geringen Arbeitslosigkeit ist dies ein überraschend niedriger Wert. Dennoch – zwei Faktoren könnten im weiteren Jahresverlauf für zusätzlichen Preisauftrieb sorgen: Zum einen dürften Importeure einen Teil der zusätzlichen Zölle an die Kunden weitergeben. Bei den Verbraucherpreisen ist dies allenfalls an den Preisen von Waschmaschinen ablesbar (vgl. „Im Blickpunkt“), deutlich ausgeprägter war der Effekt von Stahl- und Aluminiumzöllen bei den Erzeugerpreisen. Zum anderen wird mit der weiter sinkenden Arbeitslosigkeit auch der Lohndruck nach und nach zunehmen. Dass der Arbeitsmarkt weiterhin rund läuft, belegten gestern die Erstanträge, die mit 214.000 wieder fast so niedrig waren wie an dem absoluten Tiefpunkt Anfang Mai. Aus Sicht der US-Notenbank dürften die Preisdaten signalisieren, dass sie mit ihren behutsamen Zinserhöhungen auf dem richtigen Pfad ist. Erfreulich unspektakulär ist die Emission neuer italienischer Staatsanleihen verlaufen. So hat Italien Anleihen im Wert von 6,5 Mrd. Euro versteigert, die am Markt gut aufgenommen wurden. Die italienischen Renditen gingen sogar zurück.

Aktien

J.P. Morgan Chase, Ergebnis Q2
Wells Fargo, Ergebnis Q2
Citigroup, Ergebnis Q2

Nach den recht kräftigen Verlusten zur Wochenmitte gab es am gestrigen Donnerstag an den europäischen Aktienmärkten eine leichte Erholung. Die Leitindizes legten in der Spitze um bis zu 1,6% (Schweiz) zu. Für Rückenwind sorgte hierbei vor allem eine Erholung der Aktienmärkte in Asien, die am Vortag unter der Entscheidung von US-Präsident Trump gelitten hatten, eine weitere Runde im Handelsstreit zwischen den USA und China einzuläuten (10%ige Zölle auf chinesische Produkte im Wert von insgesamt 200 Mrd. USD). In diesem Umfeld wies auch der Dax (+0,6%) eine leichte Erholung auf. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Notierung von Fresenius Medical Care mit einem Plus von 2,1%. Unter Abgabedruck standen dagegen vor allem Versorger- und Bankaktien. Recht stark unter Beschuss stand auch der türkische Leitindex (-1,9%), der insbesondere unter den jüngsten Entscheidungen des frisch gewählten Präsidenten Erdogan in Bezug auf die Zusammensetzung des Kabinetts (Vorwurf der Vetternwirtschaft) und der Zentralbank (Gefahr einer zu starken Einflussnahme durch Erdogan) litt. Auch die türkische Lira war in den vergangenen Tagen wieder stärker unter Druck geraten. Auf europäischer Sektorenebene führten am gestrigen Tag Medienwerte die Gewinnerliste an; sie stiegen im Schnitt um 2,3%. Die deutlichsten Verluste wies demgegenüber der Bereich Telekommunikation auf, dessen Indexmitglieder im Schnitt um 0,2% einbüßten. Die Börsen in den USA tendierten am Donnerstag unter Führung der IT-Werte (+1,8%) freundlich. Der Nasdaq Composite-Index (+1,4%) erzielte ein neues Rekordhoch bei 7.825 Punkten. Nachlassende Spannungen im Handelskonflikt und die Erwartungen einer sehr robusten US-Berichtssaison trieben die Kurse. Davon profitierten auch viele asiatische Börsen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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