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USA: Baugenehmigungen sinken im Mai, die Baubeginne steigen aber - Commerzbank Kolumne

20.06.2018 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Im Mai gingen in den USA die Baugenehmigungen überraschend um 4,6% gegenüber dem Vormonat zurück. Damit wurden auf das Jahr hochgerechnet 1,3 Mio. Einheiten genehmigt. Immerhin wurde der Rückgang im Vormonat von 1,8 auf 0,9% korrigiert. Dagegen stiegen die Baubeginne deutlich um 5% gegenüber April auf 1,35 Mio. Einheiten an. Der langjährige Aufwärtstrend bleibt intakt. Während der Immobilienkrise waren die Genehmigungen auf 0,5 Mio. Einheiten gesunken. Immer höhere Zinsen bremsen den Wohnungsbau. Im Mai mussten Hausbauer für eine dreißigjährige Hypothek 4,81% bezahlen, 60 Basispunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Anleihen

USA: Verkäufe bestehender Häuser (Mai), 14:30 Uhr

Die Drohung des US-Präsidenten Donald Trump, chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. US-Dollar mit zusätzlichen Importzöllen von 10% zu versehen, drückte gestern auf die Stimmung der Marktteilnehmer: Vor allem US-Treasuries waren gefragt, aber auch die Kurse von Bundesanleihen profitierten von der Verunsicherung. Der US-Dollar legte knapp einen Cent zum Euro zu. Sollte sich China nicht in die von Donald Trump gewünschte Richtung bewegen, droht der Präsident, den Wert der betroffenen Waren um weitere 200 Mrd. zu erhöhen. Das wären praktisch alle von China in die USA gelieferten Waren – z.B. auch in China für Apple produzierte Smartphones. Heute endet die von der EZB organisierte Zentralbanktagung im portugiesischen Sintra. Geladen waren u.a. Wissenschaftler und Finanzmarktexperten. Die Vorträge und Diskussionen drehten sich nicht nur um das Tagesgeschäft, sondern auch um längerfristige Perspektiven. Also um Themen wie der Frage, ob Notenbanken die Inflationserwartungen steuern sollten, um ihre geldpolitischen Ziele zu erreichen. Oder wie stark der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Aus-lastung und der Inflation ist. Leider schafften es nur Statements der EZB-Notenbanker über die künftige Zinspolitik in die Nachrichten. Es bleibt dabei: Mit einer ersten Zinserhöhung ist erst nach dem Sommer 2019 zu rechnen. Sollte sich die Konjunktur nicht wie erwartet entwickeln, kann die EZB aber auch länger warten – so der Finne Erkki Liikanen. In den USA sind im Mai die Baubeginne überraschend kräftig gestiegen, die Genehmigungen aber ebenso überraschend kräftig gesunken. Die Genehmigungen haben für die künftige Entwicklung des Bausektors eine höhere Bedeutung und sind nicht so wetterabhängig wie die Baubeginne. Mithin überwog die negative Überraschung. Es dürfte sich dabei aber um übliche Schwankungen handeln (vgl. „Im Blickpunkt“).

Aktien

Micron Technology, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienmärkte gerieten am gestrigen Tag deutlich unter Druck. Die Leitindizes sanken um bis zu 1,2% (Deutschland), erholten sich aber von ihren Tagestiefständen. Verantwortlich hierfür zeichnen u.a. zunehmende Sorgen über eine weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. Präsident Trump hatte vorgestern angekündigt, eine weitere Liste mit chinesischen Produkten in Höhe von 200 Mrd. USD zu erstellen, die dann möglicherweise mit Strafzöllen in Höhe von 10% belegt werden könnten. Hinzu kommt der politische Streit in Deutschland um das Thema Flüchtlingspolitik, das zusätzlich für Nervosität unter den Börsianern sorgt. Nicht zuletzt bremsen geringere Wachstumserwartungen u.a. in Deutschland die Kauflaune der Anleger. In diesem recht fragilen Umfeld verlor der Dax 1,2%; zu Beginn des Handels fiel er gleich unter die Marke von 12.600 Punkten, eroberte aber kurz vor Handelsschluss sogar noch die Marke von 12.700 Punkten zurück. Unter Druck standen vor allem Automobilwerte wie Volkswagen (-2,4%), die unter dem Thema Abgasskandal etc. leiden (siehe auch unser gestriges Insight zum Thema). Tagesgewinner im Dax war die Aktie der Deutschen Bank mit einem Aufschlag von 0,8%. In der zweiten Reihe brach die Aktie von Ceconomy um mehr als 13% ein, nachdem das Unternehmen Überlegungen zu einer Kapitalerhöhung angestellt hat. Auf europäischer Sektorenebene notierten am gestrigen Tag lediglich Versorger- und Bankenwerte leicht im Plus. Am Ende der Performancerangliste notierten dagegen Werte aus dem Bereich Rohstoffe (-2,5%). Die Börsen in den USA tendierten schwächer, wobei sie sich ebenso wie die Leitindizes in Europa spürbar von den Tiefständen lösten. Auf Sektorenebene waren v.a. Telekommunikationswerte gefragt, die im Schnitt um 1,4% zulegten. Verlierer des Tages waren Industrieaktien (-2,1%). Die Börsen in Asien tendierten zumeist freundlicher.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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