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Schwellenländerindizes im Mai 2018 mit klarer Underperformance - Commerzbank Kolumne

07.06.2018 10:45 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Das Börsenumfeld für die Emerging Markets bleibt den vierten Monat in Folge schwierig. Im Mai 2018 verlor der MSCI EMIndex 3,8%. Damit ergibt sich sowohl ggü. den Developed Markets (+0,3%) als auch ggü. dem MSCI Welt-Index (-0,2%) eine klare Underperformance. Verantwortlich hierfür zeichnen mehrere Faktoren. Zum einen gewann der US-Dollar im Mai weiter an Stärke. Ein Korb aus EM-Währungen büßte ggü. dem Greenback im Berichtsmonat 1,4% ein. Bis auf den russischen Rubel und die indonesische Rupiah werteten alle EM-Währungen ggü. dem US-Dollar ab. Zum anderen sorgten die Krisen in Argentinien und in der Türkei für Kapitalabflüsse aus den EM. Darüber hinaus sorgten auch Wachstumsängste außerhalb der USA sowie neue Sanktionen gegen den Iran für Unsicherheit. Nicht zuletzt goss der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China/Europa immer wieder Öl ins Feuer. Regional gab es im Mai auf EM-Basis sehr große Unterschiede. Während der MSCI EM Asia ex-Japan-Index mit einem Verlust von lediglich 1,6% vergleichsweise stabil tendierte, brach der MSCI Lateinamerika-Index um 14,3% ein. Das lag u.a. an der sehr schwachen Performance des MSCI Brasilien-Index (-16,5%). Hier belasteten großflächige Truckerstreiks, die das Land lahm legten. Auch die Region Osteuropa/Mittlerer Osten/Afrika kam unter die Räder. Der MSCI EMEA-Index verlor 6%, wobei die Kursverluste in Griechenland (-19,1%), Ungarn (-15,9%) und in der Türkei (-13,6%) besonders markant waren. Der MSCI Russland-Index konnte dank steigender Preise für Energie um ein 1% zulegen. Auf EM-Sektorenbasis notierten bis auf Pharma (+1,6%) und IT (+1%) alle Bereiche im Minus. Die größten Verluste verzeichneten dabei die Sektoren Telekom (-9,2%) und Finanzwerte (-7%). Nach dem sehr schwachen Monat Mai verloren die EM seit Jahresbeginn 3,3% (per Ende Mai 2018). Der MSCI Welt-Index gab dagegen nur um 0,8% nach (MSCI Developed Markets-Index: -0,8%).

Anleihen

Deutschland: Aufträge Industrie (April), 08:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Die europäischen Rentenmärkte kamen gestern deutlich unter Druck. Bereits am Dienstagabend kamen Meldungen aus „informierten Kreisen“ der EZB auf, dass der EZB-Rat auf der kommenden Sitzung nächste Woche über das Ende der Anleihekäufe entscheiden werde. Gestern hat auch EZB-Chefvolkswirt Peter Praet auf einer Rede für die kommende Sitzung eine Diskussion über die Fortsetzung der Anleihekäufe angekündigt. Er betonte, dass Signale gezeigt hätten, dass sich die Inflation dem Zielwert der EZB annähere. Der kräftige Aufschwung hätte zunehmend Auswirkungen auf die Löhne und Gehälter gezeigt. Er machte zudem deutlich, dass sich die sinkende Markterwartung einer weiteren Ausweitung des Kaufprogramms der EZB mit der Erwartung decke, dass sich die Inflation zunehmend in Richtung des Notenbankziels bewege. Letztlich liege aber die Entscheidung beim geldpolitischen Rat der EZB. Bundesbankpräsident Jens Weidmann bekräftigte seine Ansicht, dass die Wertpapierkäufe der EZB in diesem Jahr enden dürften. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg in der Spitze um 10 Bp. auf 0,47%. Die Rendite entsprechender italienischer Staatsanleihen erhöhte sich noch stärker und tendierte deutlich volatiler als Bundesanleihen. Nach der Rede von Praet erholte sich der Euro, der kurzzeitig fast auf 1,18 US-Dollar anstieg. Das US-Handelsbilanzdefizit ging im April von nach unten revidierten 47,2 Mrd. USD auf 46,2 Mrd. USD zurück, erwartet worden war ein Defizit von 49 Mrd. USD. Die US-Exporte stiegen im April leicht an, während die Importe zurückgingen. Damit deutet sich an, dass der Außenhandel im 2. Quartal deutlich zum US-Wachstum beitragen dürfte. Die EU-Kommission will aber Zölle auf diverse US-Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder ab Juli erheben. Die Vorbereitungen dafür sollten Ende Juni abgeschlossen sein.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte zeigten gestern in der ersten Tageshälfte zunächst ein sehr gemischtes Bild. Mit Beginn des Handels in den USA legten die Kurse dann auch in Europa spürbar zu, sodass die meisten Indizes im Plus schlossen. Auch der Leitindex in Italien schaffte die Kehrtwende, obwohl die Rendite für die italienische Staatsanleihe in den vergangenen beiden Tagen wieder kräftig von 2,57% auf in der Spitze 2,98% gestiegen war. In diesem Segment sind weiterhin starke Nerven gefragt. In einem ansonsten vergleichsweise ruhigen Handel fehlte es gestern allerdings an entscheiden-den Impulsen. Nach der Rekordjagd in den vergangenen Wochen, die vor allem der US-Technologiebörse Nasdaq ein neues historisches Hoch bescherte und auch anderen IT-Werten außerhalb der USA wie beispielsweise SAP zu ansehnlichen Kursavancen verhalfen, dürfte es kurzfristig schwieriger werden, substanzielle Kursgewinne zu erzielen, zumal es nach wie vor eine Reihe von Themen gibt, die an den Börsen immer wieder zu Störfeuern führen können (u.a. der Handelsstreit der USA mit China/Europa). In diesem Umfeld gewann der Dax gestern dank eines Schlussspurts 0,3%. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Notierung der Commerzbank (+4,5%). Die Aktie von Fresenius (+2,8%) profitierte u.a. von einer Votenheraufstufung. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Rohstoff-werte geragt, die im Schnitt um 1,9% gewannen. Am Ende der Performancerangliste notierten dagegen Werte aus dem Bereich Nahrungsmittel & Getränke, die im Schnitt um 1,2% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten erneut freundlich. Der Dow Jones-Index gewann in Erwartung einer Fortsetzung des sehr robusten Wirtschaftswachstums1,4%. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren v.a. Rohstoffwerte (+1,9%) gefragt. Versorgertitel büßten dagegen im Schnitt 2,1% ein. Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen freundlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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