USA: ISM PMI Non-Manufacturing bleibt auf hohem Niveau - Nord LB Kolumne

In den USA hat das Institute for Supply Management vor einigen Minuten aktuelle Angaben zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht. Berichtsmonat war der Februar. Der nationale Einkaufsmanagerindex für den ökonomisch sehr wichtigen Dienstleistungssektor der US-Volkswirtschaft bleibt damit – trotz leichten Rückgangs – noch immer auf einem äußerst hohen Niveau. Mit sehr beachtlichen 59,5 Punkten wird in der Tat auch im Februar ein starkes Wirtschaftswachstum bei den Service-Firmen signalisiert. Dies ist in zumindest gewissem Umfang eine positive Überraschung (wobei wir nicht mit Hinweisen auf eine nachhaltige Schwäche gerechnet hatten – die heutigen Zahlen liegen somit nur etwas oberhalb der Projektionen).

Zum Start des Jahres 2018 war bei den Dienstleitungsunternehmen in den USA bekanntlich eine fast schon gefährliche Euphorie ausgebrochen. Die nun im Service-Segment der US-Wirtschaft zu beobachtende ganz leichte Stimmungseintrübung kann daher sogar positiv beurteilt werden, zumal sich das von den Firmen diagnostizierte Wachstum am aktuellen Rand wirklich nur ganz leicht verringert hat.

Beim Blick auf die Details fällt zunächst auf, dass der wichtige Sub-Index „Business Activity“ im Februar über die psychologisch wichtige Marke von 60 Punkten springen konnte. Folglich berichten die befragten Firmen von einem signifikanten Anziehen der von ihnen tatsächlich realisierten ökonomischen Aktivität.

Auch die Unterkomponente „New Orders“ konnte am aktuellen Rand weiter zulegen. Mit sehr beachtlichen 64,8 Zählern deutet dieser Sub-Index auf sich extrem zügig füllende Auftragsbücher bei den befragten Unternehmen hin. Diese bemerkenswerte Entwicklung macht Hoffnung für die nähere Zukunft und spricht für eine auch weiterhin optimistische Stimmung im US-Dienstleistungssektor.

Als kleiner Wermutstropfen im aktuellen Report des Institute for Supply Management muss der im Februar zu beobachtende deutliche Rückgang der Komponente „Employment“ bezeichnet werden. Diese hatte im Januar noch bei sehr starken 61,6 Zählern notiert und ist nun auf 55,0 Punkte gefallen. Damit wird schon ein verlangsamter Personalaufbau bei den an der Umfrage teilnehmenden Firmen angezeigt. Die Signalwirkung dieser Nachricht sollte mit Blick auf den am Freitag zur Meldung anstehenden US-Arbeitsmarktbericht zunächst aber wohl auch nicht überbewertet werden. Zudem mag die am aktuellen Rand zu diagnostizierende vermeintliche „Schwäche“ ein Resultat der Stärke im Vormonat sein.

Die Komponente „Prices Paid“ bewegte sich im Berichtsmonat Februar kaum. Mit 61,0 Punkten zeigt dieser Sub-Index auch weiterhin klar zulegende Einkaufspreise bei den Firmen im Service-Segment der US-Volkswirtschaft an.

Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing hat sich auch im Februar auf hohem Niveau halten können. Mit beachtlichen 59,5 Punkten wird weiterhin klar Wachstum angezeigt. Die Signalwirkung, die der deutliche Rückgang der Komponente „Employment“ für die US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag haben wird, sollte zunächst wohl nicht überbewertet werden. Grundsätzlich bleibt die US-Wirtschaft unter Dampf. Diese Nachricht spricht dafür, dass die US-Notenbank im Laufe von 2018 weitere Leitzinsanhebungen vornehmen müssen wird.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!