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US-Einzelhandel: Kälte als Belastungsfaktor - Nord LB Kolumne

14.02.2018 17:25 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die heute gemeldeten Zahlen zur Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze müssen eindeutig als negative Überraschung gewertet werden. Im Berichtsmonat Januar zeigte sich bei der Headline-Zeitreihe eine Veränderungsrate von lediglich -0,3% M/M. Zudem kam es zu Revisionen der Dezember-Zahlen, welche die aktuellen Daten sogar noch etwas negativer erscheinen lassen. In der Summe handelt es sich also um ziemlich unerfreuliche Daten zum Verhalten der Konsumenten in den USA.

Erwartungsgemäß haben sich die Umsätze im Automobilbereich zum Start des Jahres klar schwächer präsentiert. Hier kam es zu einem Rückgang um 1,3% M/M. Somit konnten die Autohäuser im Januar nicht helfen, die Nachfrage durch den US-Verbraucher zu stützen. Die bereits bekannten Daten zum Absatz von Kraftfahrzeugen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hatten allerdings zeitnahe Hinweise geliefert, die klar in diese Richtung deuteten. Es handelt sich bei diesen Zahlen folglich um keine sonderlich große Überraschung.

In den zwei Segmenten „Möbel“ und „Baumaterialien“, die jeweils sehr eng mit den Entwicklungen am Immobilienmarkt der Vereinigten Staaten verknüpft sind, kam es im Januar ebenfalls zu Abschwächungen. Bei den Umsätzen mit Baumaterialien kann zum Start des neuen Jahres mit einer Veränderungsrate von -2,4% M/M sogar fast schon von einem regelrechten Einbruch gesprochen werden. Hier dürfte die Kältewelle eine große Rolle gespielt haben.

Die Absatzahlen der Tankstellen haben den US-Einzelhandelsumsätzen erwartungsgemäß einen gewissen Auftrieb gegeben. Diese Entwicklung hat uns nicht überrascht. Unter Ausklammerung des Kraftstoffes gaben die Umsätze im Januar entsprechend um 0,4% M/M nach.

Die für die BIP-Erhebung in den USA maßgebliche Kontrollgruppe der Einzelhandelsumsätze präsentiert sich mit einer Veränderungsrate von 0,0% M/M im Prinzip unverändert zum Vormonat. Wir hatten vor der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen ein gewisses Risiko für unsere Wachstumsprognose gesehen. Die nun veröffentlichten recht schwachen Angaben zwingen uns nun aber doch nicht dazu, unsere Projektionen für das reale BIP im I. Quartal 2018 nach oben hin anzupassen.

Fazit: Die heute veröffentlichten Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen sind eindeutig als negative Überraschung zu werten. Dies gilt vor allem unter Berücksichtigung der Revisionen an den Angaben für den Dezember. Ganz offensichtlich haben wir die dämpfenden Effekte der Kältewelle im Januar unterschätzt. Die makroökonomische Bedeutung der Zahlen sollte zunächst aber auch nicht überinterpretiert werden. Unserer Auffassung nach bleibt der Konsument trotz des heutigen Rücksetzers eine auch weiterhin verlässliche Stütze des Aufschwungs in den USA. Dafür sollte auch die Steuerreform sorgen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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