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USA: Der nächste shutdown der Verwaltung ist eingeleitet - National-Bank Kolumne

09.02.2018 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Die Blicke der Anleger richten sich einmal mehr auf die Bewegung auf den Aktienmärkten. Gestern Abend kamen die US-Titel erneut unter erheblichen Abgabedruck. Diese Bewegung fand heute Morgen ihre Fortsetzung in Asien. Es dürfte sich dabei um eine weitere Runde an Gewinnmitnahmen gehandelt haben. Ein Auslöser könnte die Erklärung der britischen Notenbanker gestern Mittag gewesen sein, wonach die Bank of England die Zinszügel bald erneut anziehen könne. Mehr und mehr wird deutlich, dass die Notenbanken weltweit ihre Geldpolitik in Richtung Straffung ändern werden. Zudem fragen sich viele Investoren, wer die ganzen Staatsanleihen der USA aufnehmen wird, wenn sich das Haushaltsdefizit der USA durch die fiskalischen Maßnahmen erheblich ausweitet. Zugleich ist ja auch die US-Notenbank im Zuge ihres Bilanzabbaus auf der Verkäuferseite. Die Anleger stellen sich also auf weiter steigende Renditen ein. Dementsprechend haben die Verkäufe an den Aktienmärkten den Kursen der US-Treasuries oder der Bundesanleihen gestern kaum zu Kursgewinnen verholfen. Die Renditen gingen nur sehr leicht zurück. Wahrscheinlich parken die Investoren die aus Aktienverkäufen generierte Liquidität nun eher im Geldmarkt, was für USD basierte Investoren in Anbetracht der Geldmarktsätze durchaus sinnvoll ist, für Euro basierte Anleger jedoch nicht. Im gestrigen Marktumfeld hat sich Griechenland mit einer neuen 7jährigen Staatsanleihe emittiert via Syndikat an den Markt getraut. Die lang angekündigte Emission wurde den platzierenden Banken nicht gerade aus den Händen gerissen. Dennoch kann man die Emission durchaus als erfolgreich bezeichnen.

Daneben droht den USA der nächste shutdown der öffentlichen Verwaltung. Bis Mitternacht kam es im Senat zu keiner Abstimmung. Ein einzelner republikanischer Senator hat die Abstimmung mit der Begründung verhindert, dass er die erhebliche Ausweitung der Verschuldung nicht hinnehmen könne. Dementsprechend beginnen die Vorbereitungen für die Schließung der Verwaltung. Es gilt allerdings als sehr wahrscheinlich, dass es heute doch zu einer Abstimmung im Senat kommen wird, wobei es dann eine Mehrheit für den Haushalt geben dürfte. Dann muss jedoch noch das Repräsentantenhaus zustimmen, wobei sich dort erheblicher, parteiübergreifender Widerstand gegen den Gesetzentwurf des Senats formiert hat. Washington und mit ihm den Kapitalmärkten steht also ein heißes Wochenende bevor. Die Glaubwürdigkeit der USA nimmt jedenfalls Schaden.

Konjunkturdatenseitig wurden bereits Preisdaten für Januar aus China veröffentlicht. Erwartungsgemäß hat die Teerungsdynamik sowohl auf den Vor- als auch den Endstufen abgenommen. Im Laufe des Vormittags werden Informationen zur Industrieproduktion aus Italien und Frankreich für den Monat Dezember veröffentlicht. Sie dürften zeigen, dass das produzierende Gewerbe in beiden Ländern allmählich in Schwung kommt.

Mit den Vorgaben aus dem asiatischen Handel dürfte der Bund Future freundlich eröffnen. Die meisten Anleger werden sich die Entwicklung von der Seitenlinie anschauen und sich nicht aktiv positionieren. Der Bund Future dürfte sich zwischen 157,30 und 158,80 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,75 und 2,91% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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