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Beschleunigtes Investieren in der Öl- und Gasförderindustrie in 2018 - Commerzbank Kolumne

07.02.2018 09:24 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Vytautas Kielaitis / shutterstock.com

Nach dem Ölpreiseinbruch ab Mitte 2014 gingen die Investitionen in der globalen Öl- und Gasindustrie bis 2016 dramatisch zurück. Es gab Stornierungen/Verschiebungen von Projekten, bereits im Bau befindliche Anlagen wurden zwar fertiggestellt, neue Projekte aber gar nicht mehr in Angriff genommen. Die Unternehmen legten ihren Schwerpunkt auf die Steigerung der operativen Effizienz bestehender Förderanlagen, weniger auf die Projektierung neuer Anlagen. In 2017 zeichnete sich gerade bei den neuen Projektgenehmigungen eine moderate Trendwende ab, getrieben vor allem durch Land-Aktivitäten in Nordamerika (überwiegend Schiefergas/-öl). Das Tiefsee-Geschäft erholt sich nur langsam, da im Vergleich zum Land-Geschäft im Durchschnitt höhere Ölpreise erforderlich sind, um als rentabel eingestuft zu werden. Diese Dynamik dürfte sich in den Jahren 2018-2019 fortsetzen, wobei – neben Nordamerika – auch im Mittleren Osten sowie Nordafrika wieder mehr Investitionen geplant sind. Im Zuge gestiegener Ölpreise (Disziplin bei den Fördermengen von OPEC/Russland, robuste Ölnachfrage) und einer sehr viel niedrigeren Kostenbasis in den Unternehmen beginnen viele Projekte sich wieder zu rechnen. Gemäß Branchenschätzungen sollen die Investitionen in 2018 in Nordamerika um 15-20% (ggü. Vorjahr) zunehmen, davon dürfte der überwiegende Teil in Projekte mit kurzen Zyklen (v.a. Schiefergas/-öl) fließen. In den internationalen Märkten wird mit einem Plus von 5% gerechnet, seit vier Jahren erstmals wieder ein Anstieg. Noch plant die Industrie mit Investitionsbudgets meist innerhalb der erzielten Cash Flows und mit Ölpreisen von rd. 50-55 USD/Barrel, also deutlich unter den aktuellen Preisen. Die Beibehaltung der Kapitaldisziplin, kombiniert mit einem verbesserten Ölpreisausblick, sollte das Interesse der Investoren für diesen Sektor wieder wecken.

Anleihen

Euroraum: Industrieproduktion (Dezember), 11:00 Uhr

Die Nervosität an den Finanzmärkten setze sich auch gestern fort. In unruhigen Zeiten gelten Staatsanleihen als sicherer Hafen. Deren Kurse, insbesondere von Bundesanleihen, stiegen zunächst deutlich an. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank dementsprechend gegenüber dem Montagshoch von 0,78% auf zwischenzeitlich 0,66%. Noch größer war der Rückgang bei den zehnjährigen US-Treasuries (von 2,88% auf 2,65%); inzwischen stieg die laufende Verzinsung aber wieder auf über 2,75% an. Die Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen von Papieren der Europeripherie weiteten sich aus. Besonders Titel Portugals und Griechenlands verzeichneten die höchsten Ausweitungen. Aufgrund der Unruhe an den Finanzmärkten verschob Griechenland die Begebung einer neuen siebenjährigen Anleihe. Das seit 2010 auf internationale Hilfe angewiesene Land möchte im Sommer das Rettungsprogramm verlassen und sich wieder eigenständig refinanzieren. Diese Emission sollte daher die Aufnahmebereitschaft des Marktes prüfen. Jetzt heißt es erst einmal abzuwarten, bis Ruhe einkehrt. Von den Börsenturbulenzen profitierte auch der US-Dollar: Gegenüber dem Euro gewann er über einen Cent und notier-te unter 1,235 – am Freitag kostete ein Euro noch mehr als 1,25 US-Dollar. Die USA haben im Dezember das höchste monatliche Defizit in der Handelsbilanz seit neun Jahren ausgewiesen. Die Importe übertrafen dabei die Exporte um 53,1 Mrd. US-Dollar. Im November betrug das Defizit noch 50,4 Mrd. Im vergangenen Jahr stiegen die Importe (+6,7%) stärker als die Exporte (+5,5%). Das gesamte Handelsbilanzdefizit erhöhte sich im Vergleich zu 2016 um 12,1% auf 566 Mrd. Dollar. Das höchste Defizit besteht mit 375 Mrd. gegenüber China, gegenüber Deutschland sind es 64 Mrd. US-Präsident Trump dürfte hierüber nicht erfreut sein.

Aktien

GlaxoSmithKline, Jahreszahlen
Osram Licht, Ergebnis Q1
Rio Tinto, Jahreszahlen
Sanofi, Jahreszahlen
Statoil, Jahreszahlen
Vestas Wind/Vinci, Jahreszahlen

Nachdem die europäischen Aktienbörsen durch die sehr negativen Überseevorgaben bereits zur Eröffnungen deutlich in die Knie gezwungen wurden, trat auch im weiteren Handelsverlauf keine wesentliche Stimmungsverbesserung ein. Erst als der US-Leitindex Dow Jones bei seinem Start innerhalb einer halben Stunde um fast 1000 Punkte zulegen und somit knapp ins Plus drehen konnte, erholten sich auch in Europa die Kurse spürbar. Alle Titel des Dax 30 schlossen im Minus, wobei lediglich die Aktien der Deutschen Post (-0,1%) die Verluste in Grenzen halten konnten. Schlusslicht hingegen war nach der Vorlage der Geschäftszahlen der Rückversicherer Munich Re (-5,3%). Hier hatten die Naturkatastrophen des letzten Jahres für einen herben Gewinneinbruch gesorgt. Im EUROSTOXX 50 gaben im schwachen Gesamtmarkt alle Branchen nach. Wie am Vortag gab es keine allzu markanten Performanceabweichungen. Die stärksten Abschläge erlitten Energiewerte (-3,2%), am besten hielten sich noch Automobile (-1,6%). Mit Intesa SanPaolo (+0,7%) gab es unter den Einzelwerten immerhin einen Gewinner. Die italienische Bank hatte zur Zahlenvorlage hohe Ausschüttungen in Aussicht gestellt. An der Wall Street konnten sich die Indizes nach einigem Auf und Ab vor allem in der letzten Handelsstunde deutlich erholen. Insbesondere die Aktien von DowDuPont (+6,0%) legten im Dow Jones zu, während Merck und Exxon (jeweils -1,7%) weitere Verluste erlitten. Unter den Branchen stachen IT und Materials (beide +2,8%) positiv hervor. Auch die asiatischen Börsen konnten sich heute Morgen fangen, allerdings ohne größere Dynamik.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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