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Anleihe- und Aktienkurse stehen unter Druck - National-Bank Kolumne

05.02.2018 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Songquan Deng / shutterstock.com

Der US-Arbeitsmarkt lief auch im Januar rund. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors legte deutlich stärker zu, als es erwartet wurde. Auch die entsprechenden Daten für den Dezember wurden nach oben revidiert. Im Januar blieb die durchaus als angespannt zu bezeichnende Lage auf dem US-Arbeitsmarkt nicht ohne Wirkung auf die durchschnittlichen Stundenlöhne: Sie stiegen im Jahresvergleich um 2,9% und damit auf den höchsten Wert seit Juni 2009. Die Lohnerhöhungen vieler Unternehmen haben also tatsächlich erste Wirkung gezeigt. Ob sich der Lohntrend fortsetzen wird, bleibt zwar abzuwarten. Die Vorzeichen sprechen mit den fiskalischen Maßnahmen in den USA jedoch dafür. Die Investoren haben mit einer Anpassung ihrer Inflationserwartungen gemessen an den break even-Inflationsraten regiert. Die US-Notenbanker dürfte die Lohnentwicklung einerseits freuen. Andererseits müssen sie nun im Hinblick auf die Preisentwicklung sehr wachsam bleiben. Gepaart mit der ungebrochenen Konsumlust der US-Amerikaner – der endgültige Wert des Indikators der Uni Michigan stieg im Januar noch einmal an – könnte ein zusätzlicher Konsumschub den Unternehmen den Spielraum für Preiserhöhungen geben, den sie bislang nur eingeschränkt hatten. Auch wenn sich die überwiegende Zahl der US-Notenbanker mit einem vierten Leitzinsschritt für das laufende Jahr noch schwer tun, sollten die Investoren damit allmählich rechnen. Auf der kommenden Tagung des FOMC im März dürfte es mit großer Wahrscheinlichkeit zur nächsten Anhebung der Fed Funds Zielzone kommen.

Auf den sowieso bereits angeschlagenen Rentenmärkten wurde auf den US-Arbeitsmarktbericht mit weiteren Verkäufen reagiert. Inzwischen ist die Marke von 3% für 10jährige US-Treasuries nicht mehr weit entfernt. Es scheint fast so, als ob die Sorgen vor einem Anziehen der Inflation langsam zurückkommen. In ihrem Sog gaben auch die Bondkurse im Euroraum teils deutlich nach. Obwohl zugleich die Aktienmärkte etwas größere Verluste verzeichneten, setzte keine „Flucht in Sicherheit„ ein. Die Investoren scheinen sich die aktuelle Entwicklung eher von der Seite anzuschauen, und bei Peripherieanleihen dürfte es am Freitag zu Gewinnmitnahmen gekommen sein.

Die Investoren werden sich vorerst nicht aus der Deckung trauen, sondern erst einmal auf Abwarten schalten. Das dürfte für die geplante Emission einer griechischen Staatsanleihen via Syndikat zu einer Bewährungsprobe werde. Dass Griechenland emittieren wird, ist wahrscheinlich, da in der letzten Woche das Platzierungskonsortium benannt wurde. In den kommenden Tagen dürfte der Fokus auf den Aussagen von Notenbankern liegen. Mario Draghi wird die Geldpolitik der EZB heute einmal mehr verteidigen und für einen sanften Ausstieg aus dem QE-Programm werben. Konjunkturdatenseitig gibt es wenig Neues. Die teils endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe werden anzeigen, dass die Wirtschaft im Euroraum auf Wachstumskurs ist. Ähnliches gilt für den ISM für das Dienstleistungsgewer-be. Nicht ganz aus dem Blick sollte man das Näherrücken der US-Verschuldungsobergrenze verlieren.

Der Bund Future dürfte in diesem Umfeld mit leichten Verlusten in den Tag starten. Die Investoren werden erst einmal abwarten. Der Bund Future dürfte sich zwischen 157,15 und 158,50 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,78 und 2,94% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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