4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Dow Jones Industrial - Aktienindex

US-Arbeitsmarkt: Lohnanstieg spricht für drei Fed-Zinsanhebungen! - Nord LB Kolumne

02.02.2018 15:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den USA aktuelle Zahlen zur Lage am Arbeitsmarkt veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat Januar betrug der Beschäftigungsaufbau 200.000 Personen, was etwas über den Erwartungen lag. Die neugeschaffenen Stellen in den beiden Vormonaten wurden leicht nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote notiert stabil bei 4,1%.

Nach zwei Monaten mit deutlichen Stellenzuwächsen von jeweils über 200.000 und einem etwas enttäuschenden Jobaufbau im Dezember präsentierte sich die Beschäftigungsentwicklung im Januar sehr robust. Die ADP-Beschäftigtenzahlen hatten zuvor mit hohen 234.000 die Tendenz vorgegeben, so dass sich die Überraschung letztlich in Grenzen hält. In jedem Fall darf festgehalten werden: Die Job-Maschine USA ist weiterhin intakt – wie erwartet und erhofft!

Der Blick auf die Details der Daten im heutigen Arbeitsmarktbericht lässt zudem erkennen, dass der Dienstleistungssektor mit 139.000 neuen Jobs diesmal wieder etwas stärker zum Stellenaufbau in der US-Wirtschaft beitragen konnte. Im verarbeitenden Gewerbe sind immerhin 15.000 Stellen entstanden. Der öffentliche Sektor hat im Vormonat nur 4.000 Jobs geschaffen.

Erneut stand in dem heutigen Bericht insbesondere die Entwicklung der Löhne im Fokus. Bislang stiegen diese trotz eines zunehmend engen Arbeitsmarktes nur sehr moderat. Nun hat sich das etwas geändert: Die Stundenlöhne zogen immerhin um 0,3% M/M an nach bereits (hoch revidierten) 0,4% M/M im Dezember. Die Jahresrate der Lohnentwicklung über alle Mitarbeiter kletterte am aktuellen Rand bereits deutlich auf 2,9%, den höchsten Stand seit 2009! Macht sich nun doch so ganz langsam der zunehmende Mangel an Arbeitskräften bei den Lohnforderungen bemerkbar? Während das bei den gesuchten und leitenden Angestellten tatsächlich der Fall zu sein scheint, gilt dies im Produktionssektor und bei nichtleitenden allerdings (noch) nicht.

Einziger Wermutstropfen: Der Rückgang der Wochenstunden auf 34,3. Dies ist aber vielleicht wetterbedingt.

Für die Geldpolitik der Federal Reserve bedeuten die heutigen Zahlen, dass die behutsame Normalisierung des Zinsniveaus fortgesetzt wird. Die Zahlen haben das positive Bild von der US Jobmaschine nicht verändert! Viel wird von der Inflationsentwicklung abhängen und dabei spielen die Löhne durchaus eine wichtige Rolle. Insbesondere die Kerninflationsrate (derzeit mit 1,7% bei deutlich unter 2%) wird mitentscheidend sein. Hier könnte sich im Verlauf des Jahres eine Bewegung in Richtung 2% ergeben – die Fed hatte im FOMC-Statement Zuversicht dazu geäußert. Wir bleiben insofern bei den erwarteten drei Zinsanhebungen in 2018 (März, Juni, Dezember). Die noch niedrigen Kernraten sprechen dafür, dass die Fed einmal abwarten darf (September).

Fazit: Die heute gemeldeten US-Arbeitsmarktdaten fielen erfreulich aus: Der Stellenaufbau von 200.000 und die unveränderte Arbeitslosenquote von 4,1% entsprachen den Erwartungen. Besonderer Fokus ist aber auf die Entwicklung der Stundenlöhne zu legen, die nach (hoch revidierten 0,4% M/M) nochmals deutlich um 0,3% M/M anzogen, was die Jahresrate auf 2,9% hochzog. Vielleicht löst sich ja hier gerade das Rätsel eines bisher nur moderaten Lohndrucks trotz engem Arbeitsmarkt langsam auf! Die intakte US-Jobmaschine unterstützt den Konsum und das gesamtwirtschaftliche Wachstum. Für die Federal Reserve wird insbesondere die Inflationsentwicklung von Relevanz sein, bei der von einer etwas höheren Dynamik ausgegangen werden kann – insbesondere jetzt mit dem erkennbaren Anziehen der Löhne! Mit drei Zinsanhebungen im laufenden Jahr sollte also durchaus gerechnet werden!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Dow Jones Industrial - Aktienindex

DGAP-News dieses Unternehmens