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Trump warb in Davos um Investitionen in den USA - National-Bank Kolumne

29.01.2018 10:34 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Sowohl die BIP-Daten für das vierte Quartal in den USA als auch der Auftritt des US-Präsidenten in Davos wurden am Freitag mit viel Interesse verfolgt. Das US-Wirtschaftswachstum hat im letzten Quartal des Jahres
2017 nachgelassen. Hauptursache dafür war ein kräftiger Anstieg der Importe. Selbst ein boomender privater Konsum war nicht in der Lage, den negativen Effekt des Außenhandelsdefizits auszugleichen. Der Konsumboom
dürfte zugleich eine Ursache für das starke Anziehen der Importe gewesen sein. Dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die erste Schätzung für das US-BIP üblicherweise noch einigen Revisionen unterliegt.

Gerade beim Außenbeitrag kann sich noch einiges tun. Der Auftritt des US-Präsidenten ist als Werbeveranstaltung für Investitionen in den USA zu verstehen gewesen. Zugleich ist der Steuerwettbewerb
eröffnet. Er forderte die zahlreichen anwesenden Delegierten dazu auf, die durch die neue US-Administration gesetzten, ausgezeichneten Rahmenbedingungen für Investitionen zu nutzen. Zugleich machte er deutlich, was er unter „fairem“ Außenhandel versteht: Andere Länder sollen demnach wohl im gleichen Volumen Waren aus den USA importieren wie sie exportieren. Kaum Zuhause angekommen warf er der EU sogleich unfaire Handelspraktiken vor und drohte mit Gegenmaßnahmen. Bislang hielten sich diese Maßnahmen von Seiten der USA noch in Grenzen. Die Aussagen des US-Präsidenten machten aber deutlich, dass das Beharren auf einen fairer Handel gemäß Definition der US-Administration nicht vom Tisch ist. Das Problem mit dem hohen Außenhandelsdefizit ließe sich vermutlich mit einer deutlichen Drosselung des Konsumverhaltens in den USA erreichen. Durch die fiskalischen Maßnahmen der US-Administration droht genau das Gegenteil. Es sollte zu einer Ausweitung des Handelsbilanzdefizits führen.

An den Rentenmärkten sorgte das jedenfalls insgesamt für schlechte Stimmung. Die Renditen zogen sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks deutlich an. Mit den Aussagen des niederländischen Notenbankchefs dürfte hierzulande zusätzlich deutlich geworden sein, dass das Ende des QE-Programms der EZB in nicht mehr allzu großer Ferne liegt. Der niederländische Notenbankchef setzt sich für ein Ende der Anleihekäufe im September ein. Dass sich immer mehr europäische Notenbanker aus der Deckung wagen und öffentlich eine Änderung der Geldpolitik der EZB annahmen, macht deutlich, dass sich die Kräfte im EZB-Rat deutlich verschoben haben. Nichtsdestotrotz sollten die Investoren nicht damit rechnen, dass sich die EZB bereits im März mit dem Auslaufen des QE-Programms beschäftigen wird. Die Preisdaten dürften das dann nicht hergeben.

Preisdaten werden heute in den USA veröffentlicht: Die PCE-Deflatoren dürften weiterhin unter der Marke von 2% liegen. Dennoch werden die US-Notenbanker nicht umhin kommen, sich mit dem Inflationstrend aufgrund der zusätzlichen fiskalischen Stimuli am Dienstag und Mittwoch auf der letzten von Janet Yellen geleiteten Tagung des FOMC zu beschäftigen. Der Ton in Richtung weiterer Leitzinsanhebungen könnte durchaus schärfer werden, ohne dass die Fed jedoch Ende des laufenden Monats handelt.

Mit den Vorgaben aua dem asiatischen Handel sowie den Aussagen des niederländischen Notenbankchefs wird es der Bund Future schwer haben, positives Terrain am Wochenstart zu erreichen. Er dürfte mit leichten
Kursverlusten in den Tag starten. Er sollte sich zwischen 159,10 und 160,55 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,61 und 2,76% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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