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Wie stark ist die US-Wirtschaft in Q4 gewachsen? - National-Bank Kolumne

26.01.2018 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Auf der Pressekonferenz nach der Tagung des EZB-Rats hat der EZB-Chef die Markterwartungen hinsichtlich der künftigen Geldpolitik zurecht gerückt. Nach seinen Aussagen bleibt eine Leitzinsanhebung in diesem Jahr unwahrscheinlich. Zugleich verwies er im Hinblick auf den Ausstiegs aus dem QE-Programm auf seine Aussage, wonach ein abruptes Ende nicht zu erwarten sei. Entsprechend sollten sich die Investoren darauf einstellen, dass die Anleihekäufe frühestens gegen Ende des laufenden Jahres beendet werden. Dass über die Zukunft des QE-Programms auf der Tagung des EZB-Rats nicht gesprochen worden ist, macht zudem deutlich, dass zumindest eine Mehrheit der Ratsmitglieder zurzeit keinen Bedarf sieht, die Geldpolitik anzupassen. Letztlich haben die Notenbanker immer noch fünf EZB-Ratssitzungen Zeit, ihre Geldpolitik anzupassen und das werden sie eher später als früher tun. Dementsprechend sollte man mit Aussagen zur Zukunft der Anleiheankäufe nicht vor Ende des ersten Halbjahres rechnen.

Durch die Aufwertung des Euro wird die Prognose der künftigen Inflationsentwicklung nicht leichter. Die europäischen Notenbanker werden daher eher abwarten, wie sich das entwickelt und wie robust die europäische Wirtschaft tatsächlich ist. Schließlich verbessert sich die Wettbewerbssituation der US-Unternehmen aufgrund der USD-Schwäche auf allen Weltmärkten, möglicherweise zu Lasten europäischer Unternehmen. Immerhin dürfte die Geldmengenentwicklung heute anzeigen, dass die Unternehmen und privaten Haushalte mehr Kredit nachfragen. Das wäre ebenfalls ein weiteres Zeichen für den Fortbestand des Aufschwungs. Dass es dem EZB-Chef nicht gelungen ist, den Euro mittels verbaler Intervention zu schwächen, dürfte auch dem Verhalten der USA geschuldet sein. Die Botschaften bleiben unklar: Der US-Finanzminister kann mit einem schwächeren USD leben, der US-Präsident rückt das Ganze mit der Aussage gerade, die Aussagen des Finanzministers seien aus dem Zusammenhang gerissen. Koordiniertes Vorgehen sieht sicher anders aus. Heute Nachmittag kann der US-Präsident in Davos sein Sicht der Dinge darlegen. Dass er auf großes Gehör treffen wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Die Botschaften von nahezu dem gesamten Rest der Welt sind eindeutig: Man setzt auf die Fortsetzung des freien Handels und nicht auf Protektionismus.

Nicht nur an den Devisenmärkten haben die Aussagen Draghis für leichte Turbolenzen gesorgt. Die Rentenmärkte wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Schließlich machen die Aussagen des EZB-Chefs eines klar: Die Anleihekäufe nähern sich dem Ende. Viel Verschnaufpause erhalten die Investoren nicht. Heute wird schließlich die erste Schätzung für das US Q4 BIP veröffentlicht. Die erste Schätzung wird zwar üblicherweise noch, teils sogar kräftig, revidiert. Nichtsdestoweniger wird sie sehr gut ausfallen und möglichweise positiv überraschen. Zudem sind die Auftragseingänge langlebiger US-Güter sowie die EZB-Umfrage der Professional Forcasters zu beachten.

Der Bund Future dürfte zwar mit leichten Gewinne in den Tag starten. Ob er sie in Anbetracht des Umfelds wird halten können, ist jedoch fraglich. Er sollte sich zwischen 159,50 und 160,90 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,56 und 2,71% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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