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China-Außenhandel: Importen geht zum Jahresende die Puste aus - Nord LB Kolumne

12.01.2018 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute haben die chinesischen Zollbehörden Zahlen zum Außenhandel der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft gemeldet. Im Berichtsmonat Dezember hat insbesondere ein überraschend zurückhaltender Zuwachs bei den Importen zu einem überaus starken Handelsbilanzüberschuss geführt. Die in US-Dollar bewerteten Einfuhren konnten demnach lediglich um 4,5% Y/Y zulegen (NORD/LB-Prognose: 12,0% Y/Y; Bloomberg: 15,1% Y/Y). Bei einer anhaltend robusten Dynamik mit Blick auf die Exporttätigkeit (+10,9% Y/Y nach 11,5% Y/Y im Vormonat) ergibt sich im Berichtsmonat Dezember ein Saldo von stattlichen USD 54,69 Mrd.

Beim Blick auf die Details fällt auf, dass die chinesischen Exporteure zum Jahresende unter anderem von der Nachfrage der wertmäßig bedeutendsten Auslandsmärkte profitiert haben. Sowohl in Richtung USA als auch in Richtung Europäische Union steht ein Zuwachs von jeweils 12,7% Y/Y zu Buche. Der Anteil dieser beiden Währungsräume an den gesamten chinesischen Ausfuhren liegt nach Angaben der Zollbehörden immerhin bei mehr als 34%. Doch auch die asiatischen Handelspartner zeigen eine anhaltend hohe Nachfrage nach chinesischen Produkten an. Dies gilt insbesondere für: Japan (+14,9% Y/Y) und Indien (+26,2% Y/Y).

Die Schwäche auf der Importseite, die isoliert betrachtet auch mit einer stockenden Binnendynamik in Verbindung gebracht werden muss, sticht unter anderem bei Einfuhren aus Australien eindrucksvoll hervor. Der Zuwachs der Importe aus Richtung dieses für China sehr bedeutenden Rohstofflieferanten bremste zum Jahresende merklich von 24,6 % Y/Y auf nur noch 0,3% Y/Y ab. Die Bremsspuren auf dem Binnenmarkt kommen entsprechend wenig überraschend auch bei den mengenmäßigen Importen zum Ausdruck. Vor allem die Eisenerz- und Rohöleinfuhren legten im Vormonatsvergleich eine Verschnaufpause ein. Auch wenn es sich zunächst um die Stichtagsbetrachtung durchaus volatiler Zeitreihen handelt, dürfen die möglichen Implikationen für den Welthandel sowie die globalen Rohstoffmärkte nicht vollumfänglich ausgeblendet werden.

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2017 bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass wir auf durchaus überraschend robuste zwölf Monate zurückblicken können. So steht für die Importe im Jahresmittel immerhin ein Zuwachs um 16,7% zu Buche. Die Ausfuhren konnten 2017 um knapp 8,0% zulegen. Die jüngst von den Zollbehörden vorgelegten Zahlen müssen aber durchaus als kleine Warnung für die Dynamik in 2018 angesehen werden – zumindest in Bezug auf die Einfuhren. Wir gehen in 2018 von einer dezenten Wachstumsverlangsamung im Reich der Mitte aus, was auch Chinas Handelspartner zu spüren bekommen dürften. Auch politisch motivierte Störfaktoren für die Außenhandelsaktivitäten der größten asiatischen Volkswirtschaft müssen im Auge behalten werden. Der anhaltend hohe Überschuss mit Blick auf die USA (im Dezember USD 25,6 Mrd.) mag einigen Entscheidungsträgern in Washington nach wie vor sauer aufstoßen.

Fazit: Chinas Exporteure können auf einen erfolgreichen Berichtsmonat Dezember zurückblicken. Die Ausfuhrdynamik steht nach wie vor auf einem breiten Fundament. Die Entwicklungen auf der Importseite würden wir durchaus als enttäuschend bezeichnen. Eine gewisse Schwäche kommt insbesondere bei den Rohstoffeinfuhren zum Ausdruck, was – sollte sich daraus ein Trend ergeben – auch Implikationen für den Welthandel und die globalen Rohstoffmärkte mit sich bringt. Der anhaltend hohe Handelsbilanzüberschuss mit den USA muss als potenzieller Treiber für wirtschaftspolitische Friktionen mit Washington im Auge behalten werden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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