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Japanische Börse startet gut ins neue Börsenjahr 2018 - Commerzbank Kolumne

11.01.2018 10:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Songquan Deng / shutterstock.com

Die Wiederwahl von Ministerpräsident Abe und damit die Fortsetzung der sogenannten „Abenomics“ beflügelte die Börse in Japan in den vergangenen Monaten kräftig. Im Jahr 2017 gewann der Leitindex Nikkei 225 rd. 19,1%. Aufgrund der Schwäche des Yen blieb für den in Euro rechnenden Anleger allerdings „nur“ ein Plus in Höhe von 8,6% übrig. Somit sehen wir uns in unserer neutralen Einschätzung für den japanischen Aktienmarkt im vergangenen Jahr bestätigt. Zum Vergleich: Der Dax gewann im Jahr 2017 rd. 13%. Auch der Start ins neue Jahr 2018 glückte; der Nikkei 225-Index gewann in den ersten drei Handelstagen fast 5% an Wert. Das sehr robuste weltweite Konjunkturwachstum unterfüttert die Firmengewinne, die im laufenden Fiskaljahr 2017/18 um schätzungsweise 21% (J/J) zulegen dürften (2018/19e: +4,7% J/J). Vor allem die IT-Werte profitieren von dem „Goldilocks-Szenario“. Zudem lebt der „Shareholder-Value-Gedanke“ in Japan, was sich u.a. an den hohen Aktienrückkäufen und der soliden Corporate Governance zeigt. Der nach wie vor nur quälend langsam voranschreitende Prozess in Bezug auf diverse Strukturreformen kümmert die Anleger weiterhin wenig. Das „billige“ Geld überragt fast alles. Die Bewertung des Topix erachten wir als fair (KGV 2018/19 e: 15,4; KGV 2019/20e: 14,3). Für ein Übergewichten bedarf es v.a. einer glaubwürdigen Strategie der Regierung zur mittelfristigen Rückführung der hohen Schulden (der jap. Staat ist mit rd. 250 Prozent gemes-sen am BIP verschuldet; Deutschland zum Vergleich: 66%) sowie wirksamer und nachhaltiger Strukturreformen. Darüber hinaus ist die Entwicklung der Reallöhne weiterhin relativ schwach. Zudem könnte eine an Dynamik verlierende Konjunktur in China für Gegenwind sorgen. Ein Risiko könnte auch ein mögliches „Tapering“ der japanischen Notenbank im Jahr 2018 sein, was den Yen stärken dürfte. Zudem sinken die Staatsausgaben im laufenden Jahr 2018.

Anleihen

Deutschland: BIP, Schätzung (4. Quartal), 10:00 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Januar), 11:00 Uhr
Euroraum: EZB-Sitzungsprotokoll, 13:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr

Die Kurse von Bundesanleihen neigten gestern zur Schwäche. Dafür gab es eine Reihe von Gründen: i) Die guten am Dienstag veröffentlichten Produktionszahlen der deutschen Industrie wirkten noch nach. ii) Die neue Emission einer zehnjährigen Bundesanleihe stieß gestern nur auf mäßiges Marktinteresse und war nur leicht überzeichnet – die Konkurrenz durch zahlreiche Neuplatzierungen ist derzeit groß und die EZB hat bekanntlich zu Jahresbeginn ihre Anleihekäufe reduziert. Bloomberg berichtete, dass China angeblich weniger in US-Staatsanleihen investieren wolle. Die Meldung drückte auf die Kurse von US-Staatsanleihen, die wiederum auch die Bundesanleihen mit nach unten zogen. Durch den Wechsel auf die neue zehnjährige Anleihe (02/2028) sieht der Renditeanstieg jedoch größer aus als er tatsächlich war. Der Index zeigte zum Handelsschluss einen Renditeanstieg von 0,44% auf 0,54%. Die Rendite der abgelösten Anleihe (08/2027) stieg jedoch nur auf gut 0,47%. Heute veröffentlicht das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung zum Wachstum des Bruttoinlandsproduktes 2017. Erwartet wird ein Zuwachs von 2,3% gegenüber 2016. Die Daten für das vierte Quartal kommen erst Mitte Februar, aber 2,3% wären im Einklang mit einem Zuwachs von 0,7% im Schlussquartal. Das wäre zwar ein leichter Schwungverlust gegenüber dem dritten Quartal. Aber Grund genug, optimistisch auf 2018 zu blicken. Zu dem Optimismus trägt auch bei, dass sich das Wachstum in anderen Ländern des Euroraums weiter beschleunigt. So meldete Frankreich nach den sehr guten Vormonatszahlen einen geringeren Produktionsrückgang im November als von den Analysten erwartet wurde.

Aktien

Hella Hueck, Halbjahresergebnis
Südzucker, Ergebnis 9 Monate

Nach dem furiosen Start ins neue Jahr 2018 setzten zur Wochenmitte teilweise Gewinnmitnahmen ein. Die europäischen Leitindizes verloren um bis zu 0,9% (Schweiz). Allerdings gab es auch ein paar Gewinner. So konnte der österreichische Leitindex als Tagesgewinner um 1,1% zulegen. Im Dax (-0,8%) kam es teilweise zu deutlicheren Kursabschlägen. So verlor die Aktie von ProSiebenSat.1 rd. 3,3%. Auch die Aktie von Continental, die am Vortag nach Bekanntgabe von möglichen Aufspaltungsplänen um mehr als 5% auf ein neues Allzeithoch nach oben geschossen war, verlor 3,5%. Zu den wenigen Gewinnern zählten gestern Bankaktien, allen voran das Papier der Commerzbank mit einem satten Plus von 5,1% (Deutsche Bank: +3%). Verantwortlich hierfür zeichnete vor allem der starke Anstieg der Rendite für die deutsche 10jährige Bundesanleihe auf über 0,53%. Auf europäischer Sektorenebene waren am gestrigen Tag insbesondere Werte aus dem Bereich Banken gefragt, die durchschnittlich um 2,1% zulegen konnten. Am Ende der Performancerangliste notierten Werte aus dem Telekommunikations- und Immobiliensektor, die im Schnitt um 1,8% bzw. um 1,9% nachgaben. Die Börsen in den USA konnten ihren fulminanten Aufwärtstrend gestern nicht weiter fortsetzen. Der Dow-Jones-Index büßte nach Gewinnmitnahmen leicht um 0,1% ein, löste sich aber deutlicher von seinem Tagestief. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren wie in Europa insbesondere Aktien aus dem Bereich Finanzen gefragt, die im Schnitt um 0,9% kletterten. Am Ende der Performancerangliste notierten dagegen Werte aus dem Immobilienbereich, die durchschnittlich um 1,5% sanken. Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index büßte um 0,3% ein; auch in Südkorea gab es leichte Gewinnmitnahmen. Der Kospi-Index fiel um 0,5% (Samsung Electronics: -1,2%).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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