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USA: Trotz eines geringeren Stellenaufbaus bleibt Jobmaschine intakt! - Nord LB Kolumne

05.01.2018 15:39 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den USA aktuelle Zahlen zur Lage am Arbeitsmarkt veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat Dezember betrug der Beschäftigungsaufbau 148.000, was etwas unter den Erwartungen lag. Die neugeschaffenen Stellen in den beiden Vormonaten blieben in der Summe nahezu unverändert. Die Arbeitslosenquote notiert stabil bei 4,1%.

Nach zwei Monaten mit deutlichen Stellenzuwächsen um über 200.000 blieb der Aufbau im Dezember hinter den Erwartungen zurück. Dies gilt vor allem, da die gestrigen ADP-Beschäftigtenzahlen positiv überraschten (und damit kurzfristig mehr erwarten ließen). Grundsätzlich allerdings kann auch ein Stellenaufbau von 150.000 als noch recht solide bewertet werden: Ein Stellenaufbau von monatlich etwa 100.000 und darüber sorgt tendenziell für einen sukzessiven Rückgang der Arbeitslosenquote. Bei genauerer Betrachtung von drei Nachkommastellen fiel diese im Dezember auch (von 4,121% auf 4,095%). Die Job-Maschine USA ist weiterhin intakt.

Der Blick auf die Details der Daten im heutigen Arbeitsmarktbericht offenbart, dass insbesondere der Dienstleistungssektor diesmal weniger stark zum Stellenaufbau in der US-Wirtschaft beitragen konnte. In diesem Segment wurden im Dezember „nur“ 91.000 Jobs aufgebaut. Im verarbeitenden Gewerbe sind am aktuellen Rand immerhin 25.000 Stellen entstanden. Der öffentliche Sektor hat im Vormonat nur 2.000 Jobs geschaffen.

Besonders im Fokus stand in dem heutigen Bericht insbesondere die Entwicklung der Löhne. Bislang stiegen diese trotz eines zunehmend engen Arbeitsmarktes nur sehr moderat. Daran hat sich auch im Dezember grundsätzlich kaum etwas geändert: Zwar zogen die Stundenlöhne im Dezember um 0,3% M/M an, der Vormonatswert wurde aber leicht auf 0,1% M/M herunterrevidiert. Die Jahresrate des Lohnzuwachses liegt am aktuellen Rand bei 2,5%. Trotz des zunehmenden Mangels an Fachkräften können die Beschäftigten demnach noch immer keine deutlich höheren Lohnforderungen bei den Arbeitgebern durchsetzen. Das Rätsel, warum der Lohndruck nicht noch stärker zunimmt, bleibt bestehen. Perspektivisch ist aber mit einem sukzessiv dynamischeren Anziehen der Löhne angesichts des engen Arbeitsmarkts zu rechnen.

Für die Geldpolitik der Federal Reserve bedeuten die heutigen Zahlen, dass die Notenbanker ihre behutsame Normalisierung des Zinsniveaus fortsetzen werden. Die Zahlen sind keine Game Changer! Sehr viel wird von der Inflationsentwicklung abhängen und dabei spielen die Löhne durchaus eine wichtige Rolle. Insbesondere die Kerninflationsrate (derzeit mit 1,7% bei deutlich unter 2%) wird mitentscheidend sein. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt scheint den erfreulich positiven Trend grundsätzlich fortzusetzen, was den privaten Konsum weiter unterstützen wird. Entsprechend gehen wir deshalb von zwei bis drei Zinsanhebungen in 2018 aus.

In der Summe waren die Zahlen positiv für die Zinsmärkte und negativ für den US-Dollar.

Fazit: Die heute gemeldeten US-Arbeitsmarktdaten fielen gemischt aus: Der Stellenaufbau von 148.000 enttäuschte zwar etwas, die Arbeitslosenquote von unverändert 4,1% entsprach aber den Erwartungen. Während die Stundenlöhne mit einem Plus von 0,3% M/M relativ deutlich anzogen, wurde der Vormonatswert aber leicht nach unten revidiert. So bleibt das grundsätzliche Rätsel eines nur moderaten Lohndrucks trotz engem Arbeitsmarkt bestehen. Die insgesamt weiter intakte US-Jobmaschine unterstützt den Konsum und das gesamtwirtschaftliche Wachstum. Für die Federal Reserve wird insbesondere die Inflationsentwicklung von größter Relevanz sein. Mit zwei bis drei Zinsanhebungen im laufenden Jahr sollte durchaus gerechnet werden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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