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China PMIs: Starker Jahresabschluss, 2018 mit geringerem Tempo? - Nord LB Kolumne

02.01.2018 09:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Zum Start in das neue Jahr wurden heute früh aktuelle Zahlen zur Stimmungslage bei den Einkaufsmanagern im chinesischen verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Berichtsmonat ist der Dezember und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. So kletterte der Caixin PMI Manufacturing auf 51,5 Zähler, was für den gemeinsam mit Markit ermittelten Indikator immerhin das stärkste Ergebnis seit August 2018 markiert.

In Verbindung mit den bereits am Sonntag präsentierten Zahlen zu den „offiziellen“ Einkaufsmanagerindizes, die gemeinsam von der China Federation of Logistics und Purchasing (CFLP) und den Statistikbehörden in Peking erhoben werden, deutet sich insgesamt ein mehr als versöhnlicher Jahresabschluss für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft an. Entsprechend bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass die Wirtschaftsleistung im Reich der Mitte im Jahr 2017 noch um beachtliche 6,8% zugelegt haben dürfte. Die BIP-Wachstumszahlen für das IV. Quartal sowie das Gesamtjahr 2017 werden am 18. Januar vorgelegt.

Doch auch mit Blick auf das neu gestartete Jahr 2018 liefern die jüngst vorgelegten Einkaufsmanagerumfragen Chinas eindrucksvolle Einsichten, die für sich genommen sogar gegen die auch von uns erwartete Wachstumsverlangsamung sprechen. So konnte der Caixin PMI Manufacturing von einer dynamischen Auftragslage profitieren. Sowohl die Binnennachfrage als auch die Bestellungen aus dem Ausland werden von den Einkaufsmanagern durchaus optimistisch bewertet. Auch die aktuellen Stände der Komponenten „New Orders“ (53,4 Punkte) und „New Export Orders“ (51,9) beim CFLP PMI Manufacturing deuten eine anziehende Dynamik bei den Bestellungen an.

Allerdings warnen wir davor, diese Ergebnisse zu isoliert zu betrachten. So fußt das aktuelle Wachstumstempo stark auf zwei Faktoren. Erstens stützt eine globale konjunkturelle Dynamik, die nicht beliebig in die Zukunft fortgeschrieben werden kann. Und zweitens wird die Binnendynamik noch sehr stark von staatlichen Ausgaben sowie dem Immobiliensektor getragen. Dass der Caixin PMI einen anhaltenden – wenn auch dezenteren – Rückgang bei der Beschäftigung anzeigt, mag durchaus als Indiz dafür gewertet werden, dass auch die Unternehmensentscheider im Reich der Mitte die aktuelle Dynamik nicht beliebig in die Zukunft fortschreiben.

Bemerkenswert bei den heutigen Caixin Zahlen ist darüber hinaus die Entwicklung bei den Preiskomponenten. Die Input-Kosten sind stark angezogen, was wir sowohl auf im globalen Kontext steigende Rohstoffpreise aber auch auf Pekings gezielte Maßnahmen zum Abbau von Überkapazitäten zurückführen würden. Insgesamt deutet dieser Trend darauf hin, dass die Unternehmen ihre höheren Kosten verstärkt an ihre Kunden weitergeben. Entsprechend ist mit einer anziehenden Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen im Reich der Mitte zu rechnen. Wir erwarten zwar nicht, dass diese Entwicklung für die chinesischen Entscheidungsträger schon im neu gestarteten Jahr 2018 zum Problem werden dürfte. Allerdings sollte dieses Thema in der Ausrichtung der chinesischen Geldpolitik einen größeren Stellenwert einnehmen. Allein argumentativ, könnte es eine zusätzliche Hilfestellung darstellen. Sollte die US Federal Reserve die Zinswende forcieren, könnte auch die PBOC unter Zugzwang geraten. Pekings Geldpolitiker möchten dann aber sicherlich nicht als getriebene der US-Notenbank wahrgenommen werden.

Fazit: Chinas Einkaufsmanager zeichnen zum Jahresstart ein durchaus freundliches Bild der Lage. Profitiert haben die Unternehmen im Reich der Mitte scheinbar sowohl von einer regen Binnennachfrage als auch von den Bestellungen aus dem Ausland. Bemerkenswert ist zudem der Trend bei den Preisen. So deutet sich ein zunehmender Inflationsdruck an, der insbesondere von der PBOC streng beobachtet werden dürfte. Das Wachstumstempo dürfte die weltweit zweigrößte Volkswirtschaft in 2018 zumindest nicht halten können.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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