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Fed strafft weiter, weitere Anhebungen im kommenden Jahr wahrscheinlich - Commerzbank Kolumne

14.12.2017 09:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Logra / shutterstock.com

Die Fed hat bei ihrer gestrigen FOMC-Sitzung wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben; seine Obergrenze liegt jetzt bei 1,50%, seine Untergrenze bei 1,25%. Zwei Teilnehmer hatten für unveränderte Leitzinsen plädiert. Es war die fünfte Anhebung in diesem „Straffungszyklus“, der vor zwei Jahren begann. In ihrer Argumentation zeigte die Fed die Kontinuität. Sie bewertet das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum weiterhin als solide und verwies dabei auf die beschleunigte Investitionstätigkeit in den vergangenen Quartalen. Diesen Trend sieht sie ungebrochen, weshalb eine graduelle Anpassung der geldpolitischen Haltung angemessen sei. Doch bleibe die Geldpolitik auch nach der Erhöhung noch akkommodierend. Die Inflationsrate liege zwar noch unter der Zielmarke, doch gehe man davon aus, dass sie sich dieser allmählich annähere. Diese Erwartung sehen wir gut begründet. Denn aller Erfahrung nach nimmt der Preisdruck bei Arbeitslosenquoten von 4% oder weniger spürbar zu. Bei ihren Projektionen für das Wirtschaftswachstum hat die Fed den Wert für das kommende Jahr von 2,1 auf 2,5% angehoben. Anlass dafür war nicht zuletzt die sich abzeichnende Verabschiedung der Steuerreform, auch wenn deren finale Ausgestaltung noch offen ist. Wie geht es im kommenden Jahr geldpolitisch in den USA weiter? Das FOMC geht in seiner Projektion weiterhin von drei Anhebungen um jeweils 25 BP in 2018 aus, was auch unsere Erwartung ist. Wie in der Pressekonferenz deutlich wurde, ist in den Augen der Fed mittlerweile Vollbeschäftigung erreicht. Auch veranschlagt sie die Arbeitslosenquote in 2018 noch etwas niedriger als bislang angenommen: Eine Konstellation, in der sich die Fed im kommenden Jahr im Zweifelsfalle eher zu einem Schritt mehr als weniger veranlasst sehen könnte.

Anleihen

China: Industrieproduktion (Nov.), 3:00 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Dez.), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Dez.), 10:00 Uhr
Großbritannien: BoE Zinsentscheidung, 13:00 Uhr
Euroraum: EZB Zinsentscheidung, 13:45 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Nov.), 14:30 Uhr

Wie erwartet hat die US-Notenbank gestern ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben und den entsprechenden Zielkorridor auf 1,25-1,5% verschoben. Die Mitglieder des geldpolitischen Rates erwarten, dass 2018 drei weitere Zinsanhebungen folgen werden. Die Marktteilnehmer sind dies bezüglich etwas skeptischer – aktuell werden gut zwei Zinsschritte bis Ende 2018 eingepreist. Die Inflationsdaten ebnen aktuell der US-Notenbank den Weg für eine ruhige Zinspolitik. Gemessen an den Verbraucherpreisen lag die Inflation im November mit einem Anstieg um 0,1% zum Vormonat unter den Erwartungen – zumindest wenn man die Energie- und Nahrungsmittelpreise herausrechnet. Die Vergleichsrate zum Vorjahr ging sogar von 1,8% auf 1,7% zurück. Nimmt man den Ölpreisanstieg in die Rechnung hinein und schaut auf den Gesamtindikator, dann liegt die Inflation mit 2,2% etwas höher. Fühlbarer wird der Zusammenhang zwischen Auslastung und Inflation jedoch bereits bei den Erzeugerpreisen. Besser als erwartet waren die Daten zur Industrieproduktion im Euroraum. Da die monatlichen Werte sehr schwanken, lohnt der Blick auf die Veränderung zum Vorjahr. Diese Rate stieg im Oktober auf 3,7% nach 3,4% im Vormonat und hält sich seit Jahresmitte klar über 3% nachdem sie im Frühjahr noch um 1% schwankte. Einen Beitrag zu dem beschleunigten Wachstum hat sicherlich die expansive Geldpolitik der EZB geleistet. Diese dürfte heute an ihrer Politik nichts ändern, sie dürfte aber ihre Wachstumsprognose deutlich und ihre Inflationsprognose leicht anheben.

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Die Aktienmärkte in Europa tendierten zur Wochenmitte uneinheitlich, wobei die Kursverluste auf Indexebene überwogen. Die rote Laterne hielt gestern mit Abstand die Börse in Italien mit einem Minus von rd. 1,4%. Alles in allem verlief der Handel aber recht ruhig; es gab wenig substanzielle Impulse in die eine oder in die andere Richtung. Auf Einzelwertebene sah es aber anders aus. So büßte bspw. im Dax (-0,4%) die Aktie von RWE rd. 13% ein. Auslöser für den Kursrutsch war vor allem eine Prognosesenkung der RWE-Ökostromtochter Innogy (-13,2%). Davon wurde auch die Aktie von Eon (-4,9%) in Mitleidenschaft gezogen. In der zweiten Reihe verlor die Aktie von Aurubis rd. 2,6%, nachdem die Anleger vom Ausblick und von der Dividende des Unternehmens enttäuscht wurden. Tagesgewinner im Dax war die Notierung von ThyssenKrupp (+1,9%). Auf europäischer Sektorenebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Werte aus dem Bereich Rohstoffe gefragt, die durchschnittlich um 0,6% zulegen konnten. Am Ende der Performancerangliste notierten Werte aus dem Versorgersektor, die im Schnitt um 2,1% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten gestern uneinheitlich. Während der Dow Jones-Index erneut ein Rekordhoch markierte (die US-Notenbank erhöhte den Leitzins und ihren Ausblick für das BIP-Wachstum in 2018), trat der S&P 500-Index nahezu auf der Stelle. Auf Sektorenebene waren vor allem Verbrauchsgüteraktien gefragt, die im Schnitt um 0,5% stiegen. Am Ende der Performancerangliste notierten Finanzaktien, die durchschnittlich um 1,3% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen uneinheitlich. Wäh-rend es in Japan (-0,3%) und in Südkorea (-0,5%) zu Gewinnmitnahmen kam, verzeichnete die technologielastige Börse in Taiwan ein Plus von 0,6%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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