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China Außenhandel: Binnendynamik (noch) robust; Made in China gefragt - Nord LB Kolumne

08.12.2017 11:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute früh wurden aus dem Reich der Mitte aktuelle Zahlen zum Außenhandel gemeldet. Den Angaben folgend, konnten die in USD denominierten Ausfuhren mit einem Zuwachs um 12,3% Y/Y überraschend deutlich zulegen. Bei den Importen steht auch im November ein deutliches Plus zu Buche (17,7% Y/Y nach 17,2% Y/Y im Vormonat). Während die Ausfuhren nach unserer Auffassung ganz klar signalisieren, dass Güter „Made in China“ nach wie vor gefragt sind, deutet die Entwicklung bei den Importen eine persistente Binnendynamik an.

Beim Blick auf die Details der Exportzahlen fällt auf, dass die Dynamik bei den Ausfuhren in Bezug auf die Abnehmerländer durchaus breit gestreut ist. So legten die Exporte in Richtung USA um 15,2% Y/Y zu (Vormonat: 8,3% Y/Y). Auch die Handelspartner in Europa fragten den offiziellen Daten folgend kräftig nach (EU +14,0% Y/Y; Frankreich +23,8% Y/Y; Deutschland +11,1% Y/Y). Aus chinesischer Sicht besonders erfreulich dürfte zudem die Nachfrage nach Gütern aus dem Reich der Mitte bei den Handelspartnern in der Wachstumsregion Asien-Pazifik sein. Die Ausfuhren in die ASEAN-Länder legten im November um 20,2% Y/Y zu. In Richtung Indien steht ein Plus von 22,1% Y/Y zu Buche, während für die etablierten Volkswirtschaften Japan (+9,8% Y/Y) und Südkorea (+14,5% Y/Y) ebenfalls Zuwächse gemeldet wurden.

Auf der Importseite fallen vor allem Einfuhren aus Richtung klassischer Rohstoffländer auf. Demnach legten die Importe aus Australien um 24,6% Y/Y zu, während die Einfuhren aus Russland (+35,8% Y/Y) und Brasilien (+32,6% Y/Y) ebenfalls deutliche Zuwächse zu verzeichnen hatten. Während ein nennenswerter Anteil der Einfuhren in das Reich der Mitte für die Weiterverarbeitung und damit auch für zukünftige Exporte bestimmt ist, signalisiert eine anziehende Dynamik der mengenmäßigen Importe von beispielsweise Rohöl, Eisenerz und Kupfer eine wieder leicht erhöhte Wirtschaftsaktivität auf dem chinesischen Binnenmarkt. Zu nennen wäre hier insbesondere der Infrastrukturaufbau. Auch deutsche Exporteure scheinen von nur schrittweise von Statten gehenden Wachstumsverlangsamung im Reich der Mitte zu profitieren. So meldeten die Zollbehörden heute einen Zuwachs der Importe aus Deutschland um immerhin 17,9% Y/Y.

Auch wenn das heutige Schlaglicht in Summe äußerst freundlich ist, dürfen die nennenswerten Risiken mit Blick auf den chinesischen Außenhandel nicht außer Acht gelassen werden. Zu nennen wären hier zu allererst die Gefahren von Friktionen mit anderen Handelspartnern. Übersprunghandlungen aus Washington können sicherlich nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Auch wenn Chinas Exporte eine gewisse Diversifikation erreicht haben, bleibt die Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten hoch. Die Korea-Krise muss in diesem Kontext ebenfalls im Auge behalten werden. Für Chinas Handelspartner dürfte nach unserer Auffassung insbesondere die Frage im Raum stehen, ob und wann die „Old Economy“ abbremst und somit insbesondere die Rohstoffeinfuhren einen Dämpfer erhalten könnten.

Fazit: Chinas Außenhandel kann im November überzeugen. So profitieren u.a. Rohstoffexporteure von der anhaltenden Binnendynamik. Chinas Ausfuhrsektor ist zudem Nutznießer einer mehr als nur robusten globalen Konjunkturlage. Güter „Made in China“ sind weiterhin gefragt. Gleichwohl müssen die Risiken im Auge behalten werden. Während das Reich der Mitte vor allem von Handelsfriktionen betroffen wäre, dürften Chinas Handelspartner von einer harten Landung der Volkswirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach unserer Auffassung wären aber beides Beschreibungen von Extremszenarien.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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