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USA: Inflation geht – nur kurzfristig – wieder auf die Marke von 2% zurück - Nord LB Kolumne

15.11.2017 15:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Soeben wurden vom Bureau of Labor Statistics aktuelle Zahlen zu den Konsumentenpreisen (CPI) in den USA bekanntgegeben. Demnach kam es im Oktober zu einem nur moderaten Anstieg um 0,1%% M/M. Die Jahresrate ging auf 2,0% zurück. Die Konsumentenpreise exklusive Nahrung und Energie verzeichneten das erwartete Plus von 0,2% M/M – hierbei zog die Jahresrate leicht auf 1,8% an.

Die Preiszahlen sind wie erwartet ausgefallen. Nach dem deutlichen Anstieg im September, der zu einem großen Teil den Effekten aus den Wirbelstürmen geschuldet war, konnte vor der Bekanntgabe von einer weniger dynamischen Entwicklung im Oktober ausgegangen werden. Die nun eingetretene Normalisierung ist also keine Überraschung. Damit fällt die Inflationsrate auf die wichtige Marke von 2% zurück.

Beim Blick auf die Details fällt auf, dass es insbesondere bei den energiepreisrelevanten Bereichen zu einem größeren Preisrückgang nach unten kam. So fielen die Energiepreise um 1,0% M/M, die Transportkosten um 0,5% M/M an. Das reflektiert ganz gut die Beobachtung, dass beispielsweise die durchschnittlichen Benzinpreise in den USA von über 2,65 im Hoch auf 2,45 USD je Gallone fielen.

Die Phase relativ niedrigen Preisdrucks setzt sich damit zunächst einmal fort. Die Inflation ist aber nicht permanent abwesend: Mit der in den letzten drei Wochen wieder zu beobachteten Stabilisierung der Notierungen an den Rohstoffmärkten sollte schon im November die Inflationsrate wieder zulegen. Hinzu kommen in den nächsten beiden Monaten Basiseffekte in der Form, dass starke Rückgange aus dem Vorjahr aus der Statistik herausfallen. So sollte die Inflationsrate zum Jahresende wieder deutlicher über der kritischen Marke von 2% notieren. Perspektivisch dürfte die anhaltend gute Arbeitsmarktlage zu einem ohnehin leicht zunehmenden Lohndruck führen.

Angesichts dieser Aussichten und eines generell erfreulich positiven Konjunkturumfelds werden die Notenbanker einen weiteren Zinsschritt vornehmen können. Wir rechnen damit im Dezember. Insofern sollte sich der Weg der langsamen Normalisierung des Leitzinsniveaus auf der kommenden FOMC-Sitzung fortsetzen. Das weitere Vorgehen der Notenbank im kommenden Jahr wird unter anderem von den Steuerplänen und der Zusammensetzung des FOMC-Gremiums abhängen – bei letzterem hat Trump ja noch drei vakante Stellen zu besetzen.

Fazit: Der moderate Anstieg der Konsumentenpreise um 0,1% M/M war erwartet worden: Nach dem deutlichen Plus im September, der zu einem großen Teil den Effekten der Wirbelstürmen geschuldet war, konnte von einer Gegenbewegung ausgegangen werden. So zeigen sich insbesondere bei den Energiepreiskomponenten Rückgänge. Neben kurzfristig absehbaren inflationstreibenden Basiseffekten sollten perspektivisch der Lohndruck und der schwache US-Dollar etwas die Inflation erhöhen. Entsprechend rechnen wir zum Jahresende, aber auch in 2018, mit einer wieder etwas höheren Inflationsrate. Diese Aussichten sprechen dafür, dass die vorausschauende Notenbank noch einmal agieren wird – das konjunkturelle Bild ist einfach (zu) gut! Eine Zinsanhebung der Fed im Dezember bleibt damit unser wahrscheinlichstes Szenario.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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