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Ersatz von Obamacare dürfte endgültig gescheitert sein, Steuerreform? - National-Bank

26.09.2017 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Andrea Izzotti / shutterstock.com

Die nordkoreanische Regierung hat gestern verlauten lassen, dass sie die jüngsten Aussagen des US-Präsidenten als Kriegserklärung interpretiert. Daraus leitet sie ein Recht zur Selbstverteidigung auch außerhalb des eigenen Hoheitsgebietes ab. Somit wird die Eskalationsschraube um eine weitere Umdrehung angezogen. Das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung hat zugenommen. Die Investoren sollte das beunruhigen. Ein Blick auf die Entwicklung der Aktienmärkte bestätigt zwar, dass die Anleger die Risiken auf der koreanischen Halbinsel sehr wohl wahrnehmen. Doch sonderlich stark scheint die Sorge nicht zu sein. Kursverluste halten sich in Grenzen. Der Gewöhnungseffekt greift um sich. Von einer Verhandlungslösung ist man in der Region aber weit entfernt, und China scheint den Zugriff auf das Regime in Pjöngjang verloren zu haben.

Auch innenpolitisch läuft es für den US-Präsidenten überhaupt nicht rund. Die Ablösung von Obamacare dürfte endgültig gescheitert sein. Drei republikanische Senatoren verweigern die Gefolgschaft für die Ablösung auf Basis des über Wochen ausgearbeiteten Kompromissvorschlags der Republikaner. Es kann zwar immer noch zu einer „last minute” Lösung kommen, denn bis einschließlich 30. September reichen 50 Senatorenstimmen zzgl. derjenigen des Vizepräsidenten, um das Gesetz durch den Senat zu bringen. Werden Änderungen an dem Gesetzesentwurf vorgenommen, besteht für den Mehrheitsführer im Senat jedoch die Gefahr, dass bereits sicher geglaubte Stimmen wieder abspringen. Nun dürfte der Fokus auf der Steuerreform liegen, für die der US-Präsident in den nächsten Tagen auf Werbetour durch das Land ziehen will. Details sind jedoch bisher nicht bekannt. Da das Thema bislang ähnlich kontrovers in republikanischen Reihen diskutiert wird, wie der Ersatz von Obamacare, könnte der Steuerreform ein ähnliches Schicksal bevorstehen, wie der Gesundheitsreform.

Ansonsten werden heute die Fed sowie die EZB im Mittelpunkt des Interesses stehen, denn der Aufgalopp der Notenbanker geht weiter. Die US-Notenbanker haben gestern unterschiedliche Signale gesendet. Da gibt es die Fraktion, die für weitere Leitzinserhöhungen aufgrund der gu-ten konjunkturellen Lage eintritt und die geringe Preisdynamik zwar irritiert. Grundsätzlich geht das Lager aber davon aus, dass temporäre Faktoren für die Verzerrung verantwortlich sind, auch wenn man das nicht vollständig aufklären kann. Das andere Lager sieht aufgrund des schwachen Preisauftriebs keinen Grund, die Leitzinsen anzuheben. Dazu wird es heute weitere Stimmen geben. Hier wird insbesondere der Auftritt von Leal Brainard („Taube„) und Janet Yellen von Interesse sein. Allerdings ist es bis Dezember noch lange hin, so dass man sich keine bahnbrechenden Erkenntnisse versprechen sollte. Ähnliches sieht es bei der EZB aus. Die letzten Aussagen einiger EZB-Vertreter machen deutlich, dass es einige gibt, die sich für ein konkretes Ende des QE-Programms aussprechen. Letztlich wird man sich bis zum 26. Oktober gedulden müssen.

Der Bund Future dürfte mit Gewinnen in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 161,25 und 162,70 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,14 und 2,29% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investorsRedaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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