Tagung des FOMC am Dienstag und Mittwoch wirft ihre Schatten voraus - National-Bank

Die Sorgen vor einer Eskalation der Lage auf der koreanischen Halbinsel scheinen kaum mehr vorhanden zu sein. Die Investoren sind jedenfalls wieder massiv auf der Suche nach Risiko, was zum einen an der Bewegung der Aktienkurse in den USA am Freitag und zum anderen heute Morgen in Asien abzulesen war. Möglicherweise bewerten die Investoren die Perspektiven der US-Unternehmen nun auch besser, weil sie durch die Abwertung des USD konkurrenzfähiger auf den Weltmärkten geworden sind.

Die eher schwachen US-Wirtschaftsdaten hatten jedenfalls kaum Einfluss auf die Kapitalmärkte. Besonders enttäuschend fielen die US-Einzelhandelsumsätze aus. Obwohl die US-Amerikaner nach wie vor bester Stimmung sind, der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan ging auch nur leicht zurück, der Boom am Arbeitsmarkt anhält und dadurch die Gesamteinkommen steigen, weisen die US-Konsumenten ein sehr zurückhaltendes Konsumverhalten auf. Allerdings könnten die Daten ähnlich wie die Informationen zur Industrieproduktion sowie Kapazitätsauslastung bereits durch die Auswirkungen der Herbststürme in den USA beeinflusst worden sein, so dass es hinter ihrer Aussagekraft durchaus Fragezeichen gibt. Diese Ereignisse dürften bei der Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Perspektiven durch die Fed nur eine untergeordnete Rolle spielen. Obwohl die Tagung des FOMC erst Dienstag beginnt und bis Mittwoch andauern wird, dürften sich die Investoren erst einmal in Zurückhaltung üben. Zum einen warten die Anleger auf die konkrete Bekanntgabe des Starttermins für den Abbau der Bilanz der Fed sowie weiterer technischer Details für das Vorgehen der Fed. Zum anderen hoffen sie Erkenntnisse aus den neuen Projektionen für Wachstum und die Preisentwicklung gewinnen zu können. Zugleich dürfte der Dot Plot, also die Einschätzung der einzelnen US-Notenbanker, wie sich die Leitzinsen künftig entwickeln werden, auf das größte Interesse stoßen.

Die Wirtschaftsdaten, die heute veröffentlicht werden, dürften dagegen keine Rolle spielen. So werden die Preisdaten auf dem Euroraum für den August kaum von den bereits bekannten Schätzungen abweichen. Die Aussagen der europäischen Notenbanker bleiben zwar zu beachten. Et-was Neues werden sie jedoch abgesehen von der Wiederholung alt bekannter Positionen nicht zu bieten haben. Konkretere Informationen über eine Änderung am QE-Programm wird es nicht geben.

Vieles spricht also für einen ruhigen Wochenauftakt. Die Investoren werden vor der Tagung des FOMC in Deckung bleiben. Der Bund Future dürfte kaum verändert in den neue Woche starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 160,50 und 162,00 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,13 und 2,27% schwanken.

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