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Strategiewechsel im Weißen Haus? - National-Bank

14.09.2017 09:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Frederic Legrand / shutterstock.com

Heute Morgen wurden bereits Daten zur chinesischen Wirtschaft veröffentlicht: Die Einzelhandelsumsätze sowie die Daten zu Industrieproduktionen konnten die Erwartungen der Investoren nicht ganz erfüllen. Ein Grund zur Unruhe ist das nicht. Die Daten signalisieren ein robustes Wirtschaftswachstum. Im weiteren Verlauf des Tages sind vor allem die US-Konsumentenpreisdaten von Interesse. Die Preisdynamik dürfte im August leicht zugenommen haben. Das Inflationsziel der US-Notenbank ist mit Blick auf die Kernrate immer noch in einiger Entfernung. Dennoch sollte das die Fed nicht davon abhalten, im Dezember an der Zinsschraube zu drehen.

Allerdings wird dem FOMC dann der immer stimmberechtigte Vizepräsident der Fed nicht mehr angehören, so dass eine Stimme, die sich immer wieder für eine Straffung der Geldpolitik stark gemacht hat, fehlen wird. Dass das Weiße Haus in der Lage (und Willens) sein wird, die zahlreichen unbesetzten Positionen im Board of Governors zügig zu besetzen, ist unwahrscheinlich. In anderer Hinsicht scheint bei der Trump-Regierung jedoch ein Umdenken stattzufinden. Gestern waren die Minderheitsführer aus Senat und Repräsentantenhaus erneut zu Gast bei dem US-Präsidenten. Und wie nach dem Überraschungscoup, sich auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze für drei Monaten zu einigen, scheinen die Gespräche fruchtbar gewesen zu sein. Die Berichterstattung über die Ergebnisse des Treffens ist zwar unterschiedlich. Man kann jedoch den Eindruck gewinnen, dass der US-Präsident zur Durchsetzung seiner Agenda nun auch auf die Demokraten setzt. Ob weitere konkrete Ergebnisse erzielbar sind, wird davon abhängen, in wie weit beide Seiten tatsächlich kompromissbereit sind. Mit Blick auf die Mid Term Election im November 2018 dürfte die Bereitschaft der Demokraten mit der Regierung zusammenzuarbeiten, so lange überschaubar sein, so lange es ihnen gelingt, die Schuld an einem politischen Stillstand bei den Republikanern abzuladen.

Neben den US-Preisdaten werden sicher die Aussagen der europäischen Notenbanker mit Interesse verfolgt werden. Sie werden jedoch ebenso wenig etwas Neues an Informationen liefern wie gestern der Chefvolkswirt der EZB. Wichtigstes Tagesereignis dürfte die geldpolitische Tagung der Bank of England sein. Eine Änderung der Geldpolitik wird es noch nicht geben. Die jüngsten Preisdaten dürften das geldpolitische Gremium jedoch unter Handlungsdruck setzen, auch wenn der Preisanstieg vor allem auf den Import von Inflation aufgrund des schwachen GBP zurückzuführen ist. Zugleich müssen die britischen Notenbanker mit den Unwägbarkeiten aus dem Ausstieg aus der EU umgehen, zumal sich bei den Verhandlungen zwischen UK und der EU keine Fortschritte abzeichnen, wie es künftig zwischen den beiden Wirtschaftsregionen weiter gehen soll. Entsprechend könnte vorzeitige Base Rate-Anhebungen zahlreiche negative Nebeneffekte haben. Das Abstimmungsergebnis wird deutlich machen, wie nah die BoE einem Zinsschritt steht.

Immerhin gibt es heute keine Refinanzierungsaktivität des US-Treasuries, das am Abend für schlechte Stimmung sorgen könnte. Und die Aufstockungen aus Irland werden problemlos zu verkraften sein. Der Bund Future dürfte mit leichten Gewinnen in den Tag starten und sich zwischen 161,05 und 162,40 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,10 und 2,25% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investorsRedaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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