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USA: Sinkende Öllagerbestände ein Zeichen für Marktverengung? - Commerzbank Kolumne

07.09.2017 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Slavko Sereda / shutterstock.com

In den verbrauchsstarken Ferienwochen sind die Öllagerbestände in den USA gesunken. In Europa und den OECD-Staaten insgesamt ist noch kein Rückgang zu verzeichnen. In den USA ist nun nach den Ferien zwar ein Lageranstieg zu erwarten, was aber am Wirbelsturm Harvey liegen dürfte, der ca. 20% der Raffineriekapazitäten lahmlegte und damit auch deren Nachfrage. Fehlendes Benzin dürfte aus Europa importiert werden, was dort kurzfristig die Nachfrage erhöht. Da zudem Libyen weniger Öl fördert, könnte dies zu sinkenden Lagerbeständen in Europa führen. Unabhängig vom unsicheren Summeneffekt: Das OPEC-Ziel eines Lagerabbaus bis zum 5-Jahresdurchschnitt wird wegen des Anstiegs immer leichter zu erreichen sein.

Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (Juli), 8:00 Uhr
Euroraum: EZB Zinsentscheidung, 13:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr

Die Rentenmärkte konnten gestern ihre Kursgewinne vom Vortag nicht halten. Die vorläufige Lösung des Haushaltsstreits in den USA sorge mehr Zuversicht bei den Marktteilnehmern. Am Dienstag hatten sich einige FOMC-Mitglieder für eine sehr vorsichtige Anhebung der Leitzinsen ausgesprochen. Es wird argumentiert, dass die Folgen des Wirbelsturms Harvey die Konjunktur belasten werden. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Juli sprechen für weiterhin solide Produktionszuwächse. Zwar blieben die Bestellungen mit -0,7% zum Vormonat hinter den Erwartungen zurück. Dies lag aber an den stark schwankenden Großaufträgen. Rechnet man diese heraus, dann lagen die Aufträge 0,6% über dem Vormonat. Die Diskrepanz zwischen den sehr optimistischen Stimmungsindikatoren und den harten Produktionsdaten schließt sich aber nur langsam. Das zeigt sich auch an der Industrieproduktion, die im Juli laut den heute Morgen gemeldeten Daten stagnierte. Die USA importieren weiterhin deutlich mehr Güter als sie exportieren. Das nominale Defizit der Handelsbilanz hat sich im Juli wie erwartet aber nur leicht ausgeweitet. Preisbereinigt steigen die Exporte derzeit sogar schneller als die Importe. Nach den bislang veröffentlichen Daten könnte der Außenhandel im dritten Quartal annualisiert 0,6 bis 0,9 Prozentpunkte zum Wachstum beitragen. Die Abwertung des US-Dollars dürfte die Exporte bis ins nächste Jahr hinein stärken. Heute trifft sich der EZB-Rat. Um nicht die festgesetzten Volumengrenzen 2018 zu überschreiten, ist die EZB gezwungen, ihre Anleihekäufe zu reduzieren. Die Marktteilnehmer erwarten einen Fahrplan von der EZB. Dass sie den aber schon heute bekommen, ist eher unwahrscheinlich. Angeblich werden derzeit mehrere Optionen geprüft.

Aktien

Dell, Q2-Zahlen

Nach einem anfänglich recht verhaltenem Start ging es an den europäischen Börsen im Handelsverlauf überraschend klar nach oben. So spielte die Korea-Krise erst einmal keine Rolle mehr und auch der Euro, der letztendlich wieder etwas stärker notierte, sorgte diesmal nicht für Abgabedruck. Als positiver Faktor dürften aber auch die soliden Makrozahlen aus den USA aufzuführen sein. Angeführt wurden die Kurse vom Automobilsektor (+1,7%, Daimler (+3,2%) und Fiat (+5,5%), wo diverse positive Analystenkommentare für Kursgewinne sorgten. Dass der nächste Hurrikan bereits wütet und in Richtung USA unterwegs ist, sorgte bei Reisewerten -0,5%) und Versicherungstiteln (-0,4%) für Abschläge. Die letzten Tage machten den Besitzern von betroffenen Versicherern keine Freude. So entwickelte sich z.B. der Kurs von Hannover Rück in den vergangenen 10 Tagen um rd. 7% schlechter als der Dax. Insbesondere die Kursverluste bei Versicherungen waren auch der Grund für einen gegen den Trend fallenden Schweizer SMI (-0,1%). Unter den fünf Titeln mit den stärksten Kursverlusten waren drei Versicherungen zu finden. Die Angst vor Produktionsausfällen durch Hurrikan Irma ließ auch den Ölpreis und die entsprechenden Öl-Aktien steigen. An den US-Märkten führte der Energiesektor (+1,6%) führte folgerichtig die Branchenperformanceliste an. Die steigenden Renditen am Rentenmarkt belasteten dagegen Versorger (-0,5%) und Telekoms (-1,2%). Die überraschende Einigung im US-Kongress auf eine Zwischenfinanzierung und die Anhebung der Schuldengrenze - zumindest schon einmal für die kommenden drei Monate - wurde insgesamt mit Erleichterung aufgenommen. Dies sorgte in Verbindung mit den guten Makrodaten dafür, dass die Indizes leicht im Plus schlossen. Die Märkte in Asien folgen heute Morgen den Vorgaben und notieren überwiegend leicht im Plus. Die Augen der Investoren richten sich heute auf die EZB.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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