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Inflationsdynamik ist Thema unter den US-Notenbankern - National-Bank Kolumne

17.08.2017 09:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die BIP-Daten aus dem Euroraum für Q2 konnten die Erwartungen sogar noch leicht übertreffen. Die Wirtschaftsleistung stieg im Jahresvergleich um 2,2% an. Und die vorlaufenden Stimmungsindikatoren deuten ja bekanntlich an, dass zumindest in den kommenden beiden Quartalen mit einer ähnlichen Wachstumsdynamik gerechnet werden kann. Scheinbar wird aus dem Sorgenkind Euroraum ein wesentlicher Treiber für das weltweite Wachstum. Hierbei wird jedoch gern übersehen, dass es sich durchaus um Nachhol- und Sondereffekte aufgrund des Tourismusbooms in den südlichen Euroländern handelt. Strukturell hat sich nämlich immer noch nicht so viel getan. Daher bleibt die Geldpolitik der EZB im Fokus. Gemäß Medienberichten wird der EZB-Chef auf der Tagung in Jackson Hole gegen Ende des Monats keine neuen Aussagen über die künftige Geldpolitik und insbesondere die Zukunft des QE-Programms machen. Das ist aufgrund der Erfahrungen, die die EZB nach Mario Draghis Aussagen in Sintra gesammelt hat, nicht überraschend. Die Investoren neigen schon einmal dazu, mehr in die Aussagen der Notenbanker hineinzuinterpretieren, als sie tatsächlich aussagen wollten. Das Risiko wird die EZB wohl kaum wieder eingehen wollen, da eine Fehlinterpretation durch die Kapitalmärkte sich nur schwer einfangen lässt. Daher dürfte sich nichts Konkretes im Protokoll der jüngsten Tagung des EZB-Rats zu einer Reduzierung des QE-Programms finden lassen. Schließlich hat der EZB-Chef auf der Pressekonferenz nach der Tagung auf Nachfrage immer wieder betont, dass man darüber gar nicht gesprochen habe. Soll-te es dennoch Erwartungen geben, im aktuellen Protokoll können sich etwas dazu finden, werden dieses Erwartungen enttäuscht werden. Ansonsten werden die europäischen Wirtschaftsdaten keine neuen Erkenntnisse bringen.

Gestern stand ebenfalls mit der Fed eine Notenbank im Fokus. Das Pro-tokoll der Tagung des FOMC im Juli wurde veröffentlicht. Letztlich ist das Protokoll nur ein Spiegelbild der Aussagen verschiedenen US-Notenbanker, die nach der geldpolitischen Tagung gemacht wurden. Es gibt einen Block im FOMC, dem die geringe Inflationsdynamik erhebliche Sorgen bereitet und einen, der die Entwicklung als temporär ansieht, wobei der Begriff „temporär„ durchaus ein paar Monate umfasst. Daher wäre es verfrüht, einen Leitzinsschritt im Dezember auszupreisen. Schließlich sind sich die US-Notenbanker bei dem Abbau der Bilanz einig: Es soll bald losgehen, und auch das ist eine Straffung der Geldpolitik. Mit der Industrieproduktion, der Kapazitätsauslastung sowie dem Phili Fed Indikator stehen zahlreiche US-Daten an, die durchaus auf die Rentenmärkte durschlagen können. Derzeit ist die Stimmung jedoch wieder bondfreundlich, was einmal mehr dem US-Regierungschaos zu verdanken ist. Die Auflösung zweier Beratergremien durch den US-Präsidenten lässt die Investoren wieder daran zweifeln, ob Vorhaben wie die Steuerreform und die Infrastrukturprogramme umgesetzt werden können.

Der Bund Future dürfte mit Gewinnen in den Tag starten. Im Tagesverlauf sollte er sich 163,25 und 164,55 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,18 und 2,32% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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