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USA: Anhaltende Abwesenheit von Inflation – Rückenwind für Euro und Dax - Nord LB Kolumne

11.08.2017 15:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Soeben wurden vom Bureau of Labor Statistics aktuelle Zahlen zu den Konsumentenpreisen (CPI) in den USA bekanntgegeben. Demnach kam es im Juli zu einem nur geringfügigen Anstieg um 0,1% M/M. Die Jahresrate zog zum ersten Mal seit vier Monaten wieder leicht an – auf 1,7%. Bei den Konsumentenpreisen exklusive Nahrung und Energie ergaben exakt dieselben Veränderungsraten.

Die Preisdaten sind leicht unterhalb der Prognosen ausgefallen. Allerdings hatte gestern bereits die Veröffentlichung zu den (sogar rückläufigen) Produzentenpreisen erkennen lassen, dass mit einer moderateren Entwicklung auch bei den Konsumentenpreisen gerechnet werden musste. Insofern sollte von keiner ganz so großen Überraschung gesprochen werden.

Beim Blick auf die Details fällt auf, dass es zwar zu einer signifikanten Gegenbewegung bei den zuletzt stark verbilligten Preisen für Flugtickets kam, dagegen setzte sich die Abwärtsbewegungen bei den Preisen für Hotelübernachtungen und für Fahrzeuge fort. Der Preisrückgang bei den Energiepreisen bremste die Gesamtrate ebenfalls etwas.

Die Phase niedrigen Preisdrucks setzt sich länger fort als erwartet. Mit 1,7% liegt die Inflationsrate weiter unter dem angepeilten Zielbereich der Federal Reserve. Die Notenbanker wird diese Tatsache dazu bewegen, mit einem weiteren Zinsschritt abzuwarten. Insofern wird auf dem Weg der langsamen Normalisierung des Leitzinsniveaus auf der kommenden FOMC-Sitzung im September eine Pause eingelegt.

Angesichts der anhaltend guten Arbeitsmarktlage sollte perspektivisch aber dennoch mit gewissen Lohnschüben gerechnet werden, was den Preisdruck in den kommenden Monaten etwas erhöhen dürfte. Damit wird auch die Kernrate exklusive Nahrung und Energie wieder stärker zulegen. Zusammen mit einem aktuell recht schwachen US-Dollar dürfte die Inflationsrate zum Jahresende etwas höher notieren – wir rechnen dann wieder mit einem Wert von über 2% – so dass dann im Dezember die nächste moderate Zinsanhebung vorgenommen wird.

Dagegen sollte aber ungeachtet der Inflationstendenzen der von der Federal Reserve gut vorbereitete Beginn der ersten Wertpapierverkäufe auf der nächsten FOMC-Sitzung im September verkündet werden. Nur ein deutlicher Konjunktureinbruch würde sie davon noch abhalten.

Als markanteste Auswirkung der Bekanntgabe der CPI-Zahlen kann die Bewegung auf dem Devisenmarkt erwähnt werden: Der Euro überwand erneut die Marke von 1,18 USD. Aber auch der Dax erhielt leichten Rückenwind und übersprang immerhin wieder die wichtige Marke von 12.000 Punkten.

Fazit: Die Phase niedrigen Preisdrucks setzt sich mit einem nur geringen Anstieg der Konsumentenpreise um 0,1% M/M fort. Die Inflationsrate zog im Juli – erstmals seit vier Monaten – zwar wieder leicht an. Mit 1,7% liegt sie aber weiterhin auf niedrigem Niveau und unter der von der Federal Reserve angepeilten Zielmarke. Grundsätzlich bleiben signifikante Lohnschübe aus, was sich aber perspektivisch durchaus ändern dürfte. Auch der schwache US-Dollar könnte sich etwas inflationstreibend auswirken. Entsprechend rechnen wir zum Jahresende mit einer höheren Inflationsrate und einer Zinsanhebung der Fed im Dezember. Ungeachtet dessen wird die US-Notenbank aber im September den Beginn der Wertpapierverkäufe verkünden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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