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US-Arbeitsmarkt wird das Marktgeschehen bestimmen - National-Bank Kolumne

04.08.2017 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Mit sechs zu zwei Stimmen wurde durch das geldpolitische Gremium der Bank of England beschlossen, die Geldpolitik unverändert zu lassen. Außerdem wurden die Wachstums- und Inflationsprognosen leicht abgesenkt. Damit tragen die Notenbanker der Kombination aus einer Abschwächung des GBP sowie den ersten spürbaren Auswirkungen des geplanten Ausstiegs Großbritanniens aus der EU Rechnung. Dennoch werden die britischen Notenbanker die Entwicklung der Teuerung genau im Auge behalten müssen. Die Abwertung des GBP hat zwar den angenehmen Nebeneffekt der Ankurbelung der Exporte. Die preistreibenden Effekte sollten nicht unterschätzt werden. Daher ist eine Straffung der Geldpolitik noch längst nicht vom Tisch.

Das Lager der Notenbanken, die auf einen geldpolitischen Kurswechsel setzen, hat mit der tschechischen Notenbank gestern Zuwachs erhalten. Als erste Notenbank in Kontinentaleuropa wurde mit einer leichten Anhebung des Zwei-Wochen-Reposatzes der geldpolitische Normalisierungsprozess eingeleitet. Davon sind die anderen Notenbanken in Europa ja bekanntlich noch weit entfernt.

Nach den durchwachsenen Konjunkturdaten aus den USA gestern, insbesondere der Wert für den ISM für den Dienstleistungssektor enttäuschte, wird heute der US-Arbeitsmarktbericht im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die US-Unternehmen dürften einmal mehr eine große Zahl neuer Arbeitsplätze geschaffen haben. Der Schwerpunkt des Stellenaufbaus wird im Dienstleistungssektor gelegen haben, was sich bei der Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne erkennen lassen wird. Diese werden einmal mehr nur sehr schwach, sowohl im Monats- als auch Jahresvergleich, angezogen sein. Dienstleistung wird abgesehen von wenigen Ausnahmen schlecht bezahlt, und die erforderlichen Qualifikationen lassen einen vergleichsweise schnellen Austausch von Personal zu. Ein geringer Anstieg der Löhne wird die Diskussion über den geldpolitischen Kurs der Fed zwar beleben. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sich die geldpolitische Ausrichtung dadurch ändern wird. Dementsprechend sollten die Aussagen der US-Notenbanker zu diesem Thema in den kommenden Wochen beachtet werden. Die Investoren täten gut daran, sich weiterhin auf einen nächsten Leitzinsschritt im Dezember einzustellen. Obwohl der Fokus der Anleger auf den Arbeitsmarktdaten am Nachmittag liegt, sollten die Daten zu den Auftragseingängen der deutschen Industrie nicht völlig unbeachtet bleiben. Sollte es zu dem erwarteten kräftigen Anstieg auf Jahresbasis kommen, gäbe das dem Wirtschaftswachstum in Deutschland positive Impulse.

Aufgrund der Vorgaben aus dem asiatischen Handel ist mit einer behaupteten Eröffnung des Bund Future zu rechnen. Unterstützung erhalten die Kurse der Staatsanleihen möglicherweise zusätzlich durch die Probleme der US-Regierung. Nach Medienberichten hat der Sonderermittler eine Grand Jury eingesetzt, um die Beziehungen des Wahlkampfteams von Donald Trump zu Russland zu untersuchen. Es ist durchaus möglich, dass das die Position des Präsidenten noch weiter schwächt, was die Umsetzung der zentralen Wahlversprechen zusätzlich erschwert. Im weiteren Tagesverlauf sollte sich der Bund Future sich zwischen 162,55 und 164,10 bewegen. Erst mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts wird es zu mehr Bewegung kommen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,19 und 2,32% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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