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US-Notenbank bereitet den baldigen Bilanzabbau vor - National-Bank Kolumne

27.07.2017 09:26 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Der gestrige Handelstag stand ganz im Zeichen der Erklärung der US-Notenbanker nach Abschluss der Tagung des FOMC. Letztlich hatte die Erklärung der Notenbanker kaum etwas Neues zu bieten. Der Abbau der Notenbankbilanz wird nach dem bereits veröffentlichten Muster bald beginnen. Wahrscheinlich wird Janet Yellen das nach der nächsten Tagung des FOMC in der Pressekonferenz ankündigen, so dass es dann auch im September mit der sukzessiven Reduzierung der Anleihebestände losgehen wird. Ansonsten will die US-Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs festhalten, was auch die graduellen Leitzinsanhebungen einschließt. Die Investoren haben jedoch vor allem auf den Hinweis der Fed reagiert, wonach die Inflationsdynamik weiterhin gering sei. Das scheinen viele Anleger zum Anlass genommen zu haben, um ihre Leitzinserwartungen zu revidieren, denn der USD hat sich nach der Veröffentlichung der Stellungnahme deutlich abgeschwächt. Das könnte zugleich auf das Schließen von Euro-Shortpositionen sowie dem anhalten-den Vertrauensverlust in die US-Administration geschuldet sein. So bewegt sich bspw. bei der Ablösung von Obamacare nichts.

Gerade im Hinblick auf den künftigen Leitzinspfad der Fed hat sich nämlich nicht geändert. Schließlich wird der Kurs der graduellen Leitzinsanhebungen fortgesetzt. Auch wenn Janet Yellen bei der Darstellung der künftigen Geldpolitik vor dem Kongress jüngst anmerkte, dass der neutrale Zins für die US-Wirtschaft derzeit deutlich niedriger anzusetzen sei, als es im historischen Vergleich der Fall ist, bedeutet das nicht, dass der Zinserhöhungszyklus bald beendet sein wird. Die Fed muss ihr komplettes geldpolitisches Instrumentarium zurückgewinnen, um gegen eine Abkühlung der wirtschaftlichen Aktivität vorgehen zu können. Und zur-zeit steht sie mit fast leeren Händen da. Geldpolitisch hätte sie kaum Spielraum. Daher ist es viel zu früh, Leitzinsschritte auszupreisen. Mehr Klarheit in die Bedeutung der Erklärung werden die Investoren wahrscheinlich erst in den kommenden Wochen erhalten, denn dazu sind Aussagen der US-Notenbankvertreter notwendig.

Am heutigen Handelstag wird die Analyse und Bewertung der Fed-Erklärung weiter gehen. Daneben wird vor allem der Berichtssaison Aufmerksamkeit geschenkt werden. Gerade in den USA zeichnet sich mehr und mehr ab, dass die unternehmen die Erwartungen überwiegend übertreffen konnten. Daneben ist die Geldmengenentwicklung im Euroraum zu beachten. Am Nachmittag stehen dann die vorläufigen Zahlen zu den US-Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter auf der Agenda. Vielleicht wird ja der Nachweis geführt, dass die gute Stimmung in der US-Industrie sich tatsächlich in größeren Auftragsvolumina niederschlägt. Bislang ist dieser Nachweis ja noch nicht erfolgt.

Der Bund Future sollte mit leichten Kursgewinnen in den Tag starten. Am Abend dürfte die Auktion der 7jährigen T-Notes für etwas Druck auf die Notierungen sorgen. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwi-schen 161,30 und 162,55 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,23 und 2,38% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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