FOMC-Tagung steht im Mittelpunkt - National-Bank Kolumne

Entgegen der Entwicklung der Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe legte der Ifo-Geschäftsklimaindikator gestern kräftig zu. Die deutschen Unternehmen schauen also sehr Zuversichtlich auf ihre geschäftliche Entwicklung. Dazu dürften viele Faktoren beitragen: Die gute Binnennachfrage aus Deutschland, die Erholung der Wirtschaft im Euroraum und nichts zuletzt die Nachfrage aus dem außereuropäischen Raum. Es sieht also nach einem starken Wirtschaftswachstum in Deutschland in den kommenden Monaten aus. Aus den USA gab es ebenfalls überraschende Neuigkeiten: Zum einen legte das Verbrauchervertrauen ermittelt vom Conference Board kräftig zu. Die US-Konsumenten schauen also weiterhin sehr optimistisch in die Zukunft. Zum anderen hat die US-Regierung einen kleinen Sieg erreicht: Im Senat stimmten 50 Senatoren für die Aufnahme der Diskussion über einen Ersatz bzw. die Abschaffung von Obamacare. Bei Stimmengleichheit fällt es dem US-amerikanischen Vizepräsidenten zu, die entscheidende Stimme abzugeben. Mit 51 Stimmen konnten sich die Republikaner auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Offen bleibt jedoch, ob es nun tatsächlich eine Verständigung auf die Ablösung des aktuellen Gesundheitssystems in den USA geben wird, denn die Differenzen dazu sind unter den Abgeordneten nicht kleiner geworden.

Ifo, US-Verbrauchervertrauen, das Abstimmungsergebnis im Senat und Gewinnmitnahmen haben zu starken Kursverlusten an den Rentenmärkten geführt. Heute stehen zwar einige Stimmungsindikatoren aus Italien an. Ihre Bedeutung für die Entwicklung auf den Kapitalmärkten ist aber überschaubar. Zum einen werden sich die Investoren auf die Berichtssaison fokussieren. Schließlich schlägt das Pendel mehr und mehr in Richtung positiver Überraschung aus. Zum anderen steht das Ergebnis der Tagung des FOMC im Mittelpunkt des Interesses. Ohne Pressekonferenz werden die Investoren sich mit der Presseerklärung intensiv beschäftigen. Zwei Aspekte sind von besonderer Bedeutung. Die Beurteilung der Preisentwicklung und Hinweise auf den Beginn des Bilanzabbaus. Aus den Aussagen einiger US-Notenbanker wurde deutlich, dass sie sich wieder Sorgen über die Preisdynamik machen. In den beiden Anhörungen vor dem Kongress hat die Notenbankchefin betont, die geringe Preisdynamik sei ein temporärer Faktor. Es ist also von Interesse, ob das immer noch so von einer Mehrheit der Fed-Vertreter so gesehen wird oder ob sich allmählich Zweifel einschleichen. Das hätte dann vermutlich Auswirkungen auf den künftigen Leitzinspfad. Erkenntnisse zu dem Starttermin für den Abbau der Bilanz wären ebenfalls hilfreich, um den Investoren zu signalisieren, wann sie sich auf zusätzliches Material einstellen dürften.

Der Bund Future sollte kaum verändert in den Tag starten. Die Investoren werden auf die Erklärung der Fed nach der Tagung des FOMC warten, bevor sie sich weiter positionieren. Nach den Verlusten ist der Bund Future allerdings angeschlagen. Gegen Abend dürfte die Auktion der 5jährigen T-Notes für zusätzlichen Druck auf die Notierungen sorgen. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 161,05 und 162,30 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,25 und 2,38% schwanken.

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