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USA: Wohl nur eine vorübergehende Atempause bei den Bauaktivitäten - Commerzbank-Kolumne

20.07.2017 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die US-Wohnungsbaubeginne sind in den letzten zwei Jahren kaum gestiegen. Die Gründe dafür liegen im Dunklen: Es gibt kein Überangebot, die Hauspreise sind zwar gestiegen, die relativen Kosten für eine Immobilie sind im historischen Vergleich aber niedrig. Dies beschreibt der „Affordability Index“: Steht er bei 100, kann sich ein mittlerer Haushalt ein durchschnittliches Haus gerade so leisten. Bei aktuell 150 wäre ein größeres Haus finanzierbar – alternativ fällt die monatliche Ersparnis höher aus. All diese Gesichtspunkte sprechen dafür, dass die Wohnungsbauaktivitäten sich in den nächsten Quartalen wieder verstärken werden.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Produzentenpreise (Juni), 8.00 Uhr
Ergebnis EZB-Ratssitzung, 13.45 Uhr
Euroraum: Verbrauchervertrauen (Juli), 16.00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14.30 Uhr
USA: Philly Fed Index (Juli), 14.30 Uhr
USA: Frühindikatoren (Juni), 16.00 Uhr

Vor der EZB-Ratssitzung herrschte Abwarten; die Renditen von Bundesanleihen gaben leicht nach. Nach der intensiven Diskussion, die sich seit Draghis Rede in Sintra Ende Juni entfaltet hatte, dürfte es heute keine großen Überraschungen geben. Wir gehen davon aus, dass die EZB den nächsten Trippelschritt Richtung Ausstieg aus der quantitativen Lockerung vollzieht und auf die Option einer quantitativen Aufstockung ihrer Wertpapierkäufe verzichtet. Die Frage, wie stark und schnell die Anleihekäufe ab 2018 reduziert werden, dürfte sie indes erst im September beantworten – oder mit konkreten Details sogar bis Oktober warten. Da seit Draghis Sintra-Rede eine unerwünschte „Straffung“ der Finanzkonditionen (stärkerer Euro, Renditeanstieg) eingesetzt hat, wird Draghi bemüht sein zu verdeutlichen, dass die EZB beim Ausstieg „gradueller“ – sprich langsamer – vorgehen wird, als der Markt derzeit unterstellt. Gelingt Mario Draghi seine kommunikative Gratwanderung, dann dürfte dies fürs Erste Aufwärtsdruck vom Euro nehmen. Doch muss man auch sehen: Die aktuelle Eurostärke ist zum nicht unwesentlichen Teil auch Reflex einer Schwäche des US-Dollar. Die klägliche wirtschaftspolitische Performance des US-Präsidenten spielt hier eine zentrale Rolle. Hinzu kommen der mäßige Preisauftrieb und reduzierte Leitzinserwartungen: Nur noch eine Anhebung der Fed Funds Rate um 25 Bp ist bis Ende 2018 voll eingepreist. Viel zu wenig, wie wir angesichts der Vollbeschäftigung glauben. Eine Erholung des US-Dollar halten wir deshalb für wahrscheinlicher als eine weitere Abschwächung.

Aktien

ABB, Ergebnis Q2
Anglo American, Produktionsreport Q2
eBay, Ergebnis Q2
Microsoft, Ergebnis Q4
SAP, Ergebnis Q2
Unilever, Halbjahreszahlen

Die europäischen Aktienbörsen kämpften gestern nach dem schwachen Vortag lange Zeit erfolglos um eine Stabilisierung. Erst mit der Eröffnung der Wall Street, wo die Technologiewerte ihre jüngste Rekordjagd weiter fortsetzten, gelangen deutlichere Kursgewinne. Dementsprechend konnte auch im Euroraum vor allem der IT-Sektor (+2,2%) zulegen. Positiv stellte sich auch weiterhin die Performance der Grundstofftitel (+1,1%) dar. Im Dax30 standen in diesem Umfeld folgerichtig die Aktien von Infineon (+1,8%) und SAP (+1,7%) an der Spitze der Kursliste. Dagegen verzeichneten die zuletzt starken Titel der Commerzbank (-2,8%) nach einer Votenherabstufung stärkerer Kursverluste. Mit Abstand beste Einzeltitel im EUROSTOXX 50 waren die Aktien von ASML (+5,8%), nachdem der niederländische Halbleiterproduzent mit seiner Gewinnvorlage die Erwartungen übertroffen hatte. Die beste Performance der europäischen Indizes wies der französische CAC 40 (+0,83%) auf. An der Wall Street konnten vor allem der breite S&P 500 und der Technologieindex Nasdaq 100 bereits zum Handelsauftakt neue Rekordstände erzielen und diese im weiteren Verlauf ausbauen. Der Dow Jones trat zu-nächst auf der Stelle, schloss aber dann auf Tageshoch. Auch hier konnten alle Branchen zulegen. Die stärkste Entwicklung wies dank steigender Ölpreise der Energiesektor auf (+1,4%). Nach Quartalvorlagen stand Morgan Stanley (3,3%) an der Spitze des S&P100, während IBM (-4,2%) das Schlusslicht im Dow Jones bildete. Die asiatischen Märkte können mit diesen Vorgaben heute Morgen in der Breite zulegen. Auch die europäischen Börsen werden leicht fester erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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