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Britisches Pfund - Währung

Großbritannien: Nachlassende Zinserhöhungsspekulationen - Commerzbank-Kolumne

19.07.2017 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: PHOTOCREO Michal Bednare / shutterstock.com.

In Großbritannien stagnierten die Verbraucherpreise im Juni lediglich; die Inflationsrate sank dadurch von 2,9% auf 2,6% J/J. Der Verbraucherpreisanstieg ging aufgrund der Pfundschwäche nach dem Brexit-Referendum in 2016 kräftig nach oben. Eine mögliche Zinserhöhung findet innerhalb der BoE zwar immer mehr Unterstützung. Gestern ließen die Spekulationen auf höhere Leitzinsen aber nach und das Pfund sowie die Renditen gaben deutlich nach. Die zweite Verhandlungsrunde für den Brexit startete am Montag mit großen Differenzen und soll vier Tage dauern. Von dieser Seite bleiben große Risiken für das britische Pfund.

Zinsen und Anleihen

USA: Wohnungsbaubeginne (Juni), 14:30 Uhr

Vor der morgigen EZB Ratssitzung weiß der Rentenmarkt nicht so recht, wohin. Zu sehr gehen die Spekulationen über das weitere Vorgehen im geldpolitischen Rat auseinander. Der richtungsweisende Bundfuture legte im Vergleich zum Vortag leicht zu. Jetzt hat auch schon die geplante Gesundheitsreform in den USA Einfluss auf die Wertentwicklung des US-Dollars: Denn die Meldungen über ein mögliches Aus der Pläne von US-Präsident Trump zum Rückbau der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama sorgten für Druck auf den Dollar. Der Euro stieg zwischenzeitlich mit 1,158 US-Dollar je Euro auf den höchsten Stand seit Mai 2016. Der Markt zweifelt immer mehr an der Fähigkeit der Trump-Regierung, ihre politischen Ziele umsetzen zu können. So verzögern sich ebenfalls die Pläne für Steuersenkungen und Investitionen schon seit längerem.
Auch gegenüber dem britischen Pfund legte der Euro gestern kräftig zu (auf knapp 0,89 GBP je Euro im Hoch), nachdem der Preisauftrieb in Großbritannien im Juni überraschend gefallen war. Die Inflationsrate fiel im Jahresvergleich von 2,9% im Mai auf 2,6% im Juni (siehe „Im Blickpunkt“).
Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat einen weiteren Rückschlag beim Versuch erlitten, die weltweiten Ölpreise anzuheben. Mit Ecuador kündigte erstmals seit der im November beschlossenen gemeinsamen Förderkürzung ein Mitgliedsland seinen Ausstieg aus der Vereinbarung an. Ecuador nannte als Grund für den Ausstieg aus der Förderkürzung die leere Staatskasse. Obwohl der Anteil Ecuadors an der OPEC-Produktion relativ klein ist, wird ein Dominoeffekt befürchtet, falls weitere Länder folgen sollten. Zumindest litt der Ölpreis nicht unter dieser Ankündigung. Er verteuerte sich sogar um über einen US-Dollar auf bis zu 48,77 US-Dollar je Fass der Sorte Brent.

Aktien

Alcoa, Ergebnis Q2
American Express, Ergebnis Q2
ASML, Ergebnis Q2
BHP Billiton, Produktionsbericht Gesamtjahr
Morgan Stanley, Ergebnis Q2

Die europäischen Aktienmärkte verbuchten am gestrigen Dienstag zum Teil deutliche Kursverluste. Die Leitindizes büßten bis zu 1,3% ein. Verantwortlich für die Gewinnmitnahmen zeichneten vor allem zwei Faktoren. Zum einen stieg der Euro auf den höchsten Stand seit 14 Monaten. Gegenüber dem USD wertete er bis auf 1,1585 auf. Das belastete vor allem die Aktienmärkte mit einem relativ hohen Exportanteil; daher verlor der Dax auch 1,3%. Ein Grund für die Schwäche des USD ist das mögliche Scheitern der geplanten Gesundheitsreform in den USA. Diese dürfte keine Mehrheit im Senat bekommen, nachdem sich zwei weitere US-Senatoren gegen das umstrittene Reformprojekt ausgesprochen haben. Die Aktie der Deutschen Lufthansa verlor trotz der Anhebung der Prognose für den operativen Gewinn rd. 1,2%. In der zweiten Reihe geriet die Notierung von Zalando nach Vorlage von enttäuschenden Geschäftszahlen kräftig unter Druck; das Papier verlor 8,3%. Auf europäischer Sektorenebene erzielten aufgrund fallender Zinsen lediglich die Aktien aus dem Bereich Immobilien leichte Gewinne von durchschnittlich 0,2%. Am schwächsten notierten dagegen Technologiewerte, die im Schnitt 1,8% verloren. Die Börsen in den USA tendierten uneinheitlich. Während der Dow Jones-Index um 0,3% nachgab, legte der S&P 500-Index um 0,1% zu. Die Aktie von Goldman Sachs büßte nach enttäuschenden Quartalszahlen rd. 2,6% ein. Die Notierung von Netflix legte hingegen nach guten Geschäftszahlen um 13,5% zu. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren insbesondere Technologiewerte (+0,5%) gefragt (Telekomsektor: -1%). Die Börsen in Asien tendierten zur Wochenmitte freundlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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