4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Dollar - Währung

US-Konjunkturdaten senden gemischte Signale - National-Bank Kolumne

17.07.2017 10:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die US-Konjunkturdaten, die am Freitag veröffentlicht worden waren, brachten zahlreiche Enttäuschungen. Die Einzelhandelsumsätze fielen erheblich schwächer aus, als es erwartet wurde. Der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan ging zurück. Beide Informationen hinterlassen ein paar Fragezeichen hinter dem Zustand des privaten Verbrauchs. Trotz regelmäßig deutlicher Zuwächse an neuen Jobs bleiben die Verbraucher zurückhaltend, was nicht zuletzt immer wieder an den Verkaufszahlen für neue Autos abzulesen war. Außerdem schauen sie etwas weniger optimistisch in die Zukunft, was durchaus als Ergebnis der US-Politik gewertet werden kann. Von der Wahlkampfagenda der Trump-Regierung ist bislang in den USA wenig bis nichts umgesetzt worden. Bei der Gesundheitsreform herrscht ebenfalls wieder Stillstand. Die für die Woche geplante Abstimmung im Senat ist wegen der Erkrankung eines republikanischen Senators verschoben worden. Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt, da offen ist, wann der Senator wieder nach Washington kommen kann. Die Abhängigkeit einer Abstimmung von einer Stimme macht das Dilemma der Republikaner deutlich: Trotz Stimmenmehrheit sind sie derzeit nicht in der Lage, ihre Vorhaben umzusetzen, weil sie sich untereinander nicht einigen können. Folgenlos wird das in der Bevölkerung nicht bleiben.

Dass zudem die Preisdynamik hinter den Erwartungen zurück blieb, hat die Spekulationen über den geldpolitischen Kurs der Fed angeheizt. Die Fed-Chefin machte letzte Woche jedoch nicht den Eindruck, dass sie sich so schnell von ihrer Linie abbringen lässt, wonach die geringe Preisdynamik auf temporäre Faktoren zurückzuführen ist. Die aktuelle Diskussion unter den Marktteilnehmern erinnert stark an das, was über die Preisentwicklung im Euroraum Ende letzten / Anfang diesen Jahres diskutiert wurde, als die Preise hierzulande etwas stärker anstiegen. Daher wären die Investoren wahrscheinlich gut beraten, hinsichtlich der Entwicklung der Preise in den USA Ruhe zu bewahren. Außerdem sind die Jahresraten weiterhin nicht sehr weit von der 2%-Marke entfernt. Dennoch sollte durchaus auf die Aussagen der US-Notenbanker geachtet werden, die stimmberechtigt sind. Hier gib es zurzeit einige, deren Position sich zu ändern scheint. Sie halten jedoch alle an einem baldigen Beginn des Bilanzabbaus fest. Insgesamt täten die Investoren jedoch gut daran, weiterhin auf den Zinsschritt im Dezember zu setzen.

Aus China wurden heute Morgen erfreuliche BIP-Daten für Q2 gemeldet. Das Wachstum lag wie im Vorquartal auf Jahresbasis bei 6,9%. Zugleich legten Konsum und Industrieproduktion im Jahresvergleich im Juni stärker zu, als es erwartet worden war. Nach den durchwachsenen Nachrichten der letzten Wochen aus China sind das einmal erfreuliche Daten.

Impulse von Konjunkturdaten wird es heute nicht geben. Es werden zwar die endgültigen Preisdaten für den Euroraum für den Juni veröffentlicht. Etwas Neues wird man diesen jedoch nicht entnehmen können. Die Blicke richten sich vielmehr auf die Tagung des EZB-Rats am Donnerstag. Die Themenpalette, für die die europäischen Notenbanker Antworten bereit haben müssen, ist lang. Im Mittelpunkt dürften zum einen die Aussagen zum Wachstum und zum anderen damit verbunden Aussagen zur Zukunft des QE-Programms stehen. Mario Draghi wird also vor einer schwierigen kommunikativen Aufgabe stehen. Daher dürften die Investoren erst einmal in Deckung bleiben. Sie werden außerdem auf die US-Berichtssaison schauen, die Lauf der Woche an Fahrt gewinnt. Der Bund Future dürfte mit leichten Verlusten in die Wochen starten. Im Tagesverlauf sollte er sich zwischen 160,50 und 161,70 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,29 und 2,40% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Dollar - Währung

22.01.2022 - Bayer, BioNTech, Nel ASA, Valneva und der Dollar - die 4investors Aktien Top-New ...

DGAP-News dieses Unternehmens