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Janet Yellen zweifelt an den Wachstumszielen der US-Regierung - National-Bank Kolumne

14.07.2017 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

„Eigentlich„ wären die Aussagen der US-Notenbanker gestern die Tageshighlights gewesen. Es kam jedoch anders: Medienberichten zur Folge soll Mario Draghi bei seinem Auftritt auf dem traditionellen Notenbankertreffen in Jackson Hole die Rückführung des QE-Programms im kommenden Jahr ankündigen. Die Bondmärkte gaben darauf ihre Kursgewinne vollständig ab. Scheinbar werden die Investoren immer noch davon überrascht, dass die EZB ihre lockere Geldpolitik irgendwann einmal beenden wird. Der erste Schritt dazu ist die Reduzierung des QE-Volumens auf null. Warum solche Nachrichten immer noch starke Kursbewegungen auslösen, ist nicht unbedingt nachvollziehbar, es sei denn, die Anleger glaubten nicht daran, dass die EZB ihre Forward Guidance in die Tat umsetzen wird. Aber, bislang wurde die Medienmeldung von der EZB nicht bestätigt oder dementiert. Damit wird sich die EZB sowieso schwer tun, so dass nun möglicherweise der Zeitplan für die Kommunikation der weiteren geldpolitischen Schritte durcheinander gerät. Nun wird die Tagung des EZB-Rats am 20. Juli doch sehr interessant werden. Schließlich wird sich Draghi spätestens auf der Pressekonferenz zu diesem Thema äußern müssen. Es ist also möglich, dass sich der Fahrplan für die Kommunikation der geldpolitischen Anpassungen ändern wird und es bereits am kommenden Donnerstag etwas Neues zu berichten gibt.

Die Aussagen der US-Notenbanker fielen dagegen wenig spektakulär aus: Alles deutet daraufhin, dass die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder, vielleicht sogar alle, an dem eingeschlagenen geldpolitischen Kurs festhalten. Der Beginn des Bilanzabbaus ist verbal vorbereitet. Er dürfte dann gleich nach der Sommerpause beginnen, so dass es im September losgeht. Die Fed wird die Reaktion der Märkte abwarten und dann vermutlich im Dezember wieder mit einer Straffung der Fed Funds Zielzone reagieren. Die Preisentwicklung steht dem derzeit jeden-falls nicht entgegen. Die Erzeugerpreise stiegen zwar etwas geringer an, als es erwartet wurde. Doch liegen sie um die Marke von 2% auf Jahres-basis. Ähnlich dürfte es heute mit den Konsumentenpreisen aussehen. Diese dürften sich auf Jahresbasis zwar leicht unter der 2%-Marke bewe-gen. Eine Begründung für ein Aussetzen von Leitzinserhöhungen wird jedoch nicht geliefert. Die Fixierung auf die 2% bringt sowieso nichts, da keine Notenbank in der Lage sein wird, so eine Feinsteuerung vorzunehmen. Außerdem werden Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht. In Anbetracht der Schwäche bei Automobilverkäufen wäre es wenig überraschend, wenn es eine Enttäuschung gebe. Die Stimmung der Verbraucher dürfte in Anbetracht der Performance der US-Regierung bei zentralen Themen gelitten haben. Immerhin scheint es in der kommenden Woche einen neuen Anlauf im Senat zu geben, Obamacare abzulösen. Ergebnis: offen. Außerdem werden die Q2-Berichte der Banken von Interesse sein.

Der Bund Future dürfte gut behauptet in den letzten Handelstag der Woche starten. Im Tagesverlauf sollte er sich zwischen 160,60 und 161,85 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,29 und 2,40% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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