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Bank of Canada folgt der Fed mit einer restriktiveren Geldpolitik - National-Bank Kolumne

13.07.2017 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Reaktionen auf die Anhörung von Janet Yellen zur wirtschaftlichen Entwicklung vor Mitgliedern des Repräsentantenhauses fielen durchweg positiv aus. Sowohl Aktien- als auch Bondkurse konnten teils kräftig zulegen, während sich der USD abschwächte. Die Reaktion der Investoren gestern ist insoweit bemerkenswert, da die zentralen Aussagen Yellens bereits seit Freitagnachmittag bekannt waren, denn die Fed hat die Informationen, als zusätzliche Möglichkeit für die Volksvertreter sich vorzubereiten, vorab veröffentlicht. Wahrscheinlich haben die Investoren vor allem auf die Aussage reagiert, wonach der „neutrale Zins„ derzeit deutlich niedriger sei als im historischen Vergleich. Konkreter wurde die Fed-Chefin zu diesem Thema nicht. Die Anleger glauben jedoch, dass es nun vielleicht weniger Leitzinsanhebungen geben werde. Man sollte jedoch bedenken, dass die aktuelle Obergrenze des Fed Fund Target Rate bei 1,25% liegt. Selbst wenn der neutrale Zins derzeit bei 2,5 bis 3% liegen würde, was im historischen Vergleich sehr niedrig ist, wäre es immer noch ein weiter Weg, was zwischen fünf und sieben Leitzinsanhebungen um 25 bp erfordern würde, so dass mit Leitzinsanhebungen bis in das Jahr 2019 gerechnet werden muss. Außerdem hat sich an der grundsätzlichen Vorgehensweise der Fed nichts geändert. Bilanzabbau und graduelle Leitzinsanhebungen werden vorgenommen. Auch die Einschätzung zur Teuerungsentwicklung ist gleich geblieben: Die Notenbankerin geht davon aus, dass die aktuell geringe Dynamik auf temporäre Faktoren zurückzuführen ist. Danach dürfte es also weiterhin eine zusätzliche Leitzinsanhebung im laufenden Jahr geben. Mit der Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise wird es in Sachen Preisentwicklung Neuigkeiten geben. Gerade die Kernrate wird auf Jahresbasis einmal mehr um die Marke von 2% ausfallen, wie in den vergangenen Monaten. Die Investoren könnten gestern also gerade hinsichtlich der Einschätzung der Fed-Politik etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Die Fed-Chefin hätte heute in ih-rem zweiten Auftritt vor Mitgliedern des Senats durchaus die Möglich-keit, hierbei korrigierend einzugreifen.

Das Beige Book lieferte gestern wenig neue Informationen. Die US-Wirtschaft befindet sich demnach bei regionalen Unterschieden im Aufschwung. Heute Morgen wurden chinesische Außenhandelsdaten bekanntgegeben. Auf Jahresbasis stiegen sowohl Im- als auch Exporte erheblich an. Der erhebliche Anstieg der Importe dürfte vor allem auf die Rohstoffnachfrage zurückzuführen sein.

Abgesehen von dem zweiten Auftritt Yellens sollte die Aussagen von Lael Brainard Beachtung finden. Sofern sie sich überhaupt zu geldpolitischen Fragen äußert, wird sie ihre etwas vorsichtigere Haltung hinsichtlich des Leitzinspfades beibehalten, jedoch keinen Zweifel an der Notwendigkeit eines baldigen Beginns des Abbaus der Notenbankbilanz lassen. Die Preisdaten von verschiedenen Euroländer für den Juni werden dagegen kaum beachtet werden (final).

Einem wenig geänderten Start des Bund Future steht heute Morgen nichts entgegen. Die Emissionen aus Italien und Irland dürfte jedoch Gewinne ebenso begrenzen wie die Aufstockung der 30jährigen T-Bonds heute Abend. Im Tagesverlauf sollte er sich zwischen 160,80 und 162,05 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,26 und 2,37% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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