4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

Der US-Jobmotor läuft - National-Bank Kolumne

10.07.2017 08:33 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Aufgrund des US-Arbeitsmarktberichtes wurden die durchaus positiven Nachrichten aus dem Euroraum kaum beachtet: Die Industrieproduktion in Deutschland und in Frankreich zog im Mai an. Dementsprechend stehen die Zeichen gar nicht schlecht, dass es im abgelaufenen Quartal erneut ein vergleichsweise starkes Wirtschaftswachstum gegeben haben könnte. Die deutschen Außenhandelsdaten, die heute Morgen veröffentlicht werden, dürfte das bestätigen. Am Freitag stand jedoch eindeutig der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Es wurden erheblich mehr Stellen geschaffen, als es erwartet worden ist. Zugleich wurde die Zahl der neuen Arbeitsplätze der Vormonate ebenfalls nach oben revidiert. Die Lohnentwicklung blieb jedoch, fast wie gewohnt, hinter den Schätzungen zurück. Die Lohndynamik ist nach wie vor gering, obwohl es in den USA Vollbeschäftigung geben soll. Trotz der hohen Zahl neu geschaffener Stellen stieg die Arbeitslosenquote ebenso wie die Unterbeschäftigungsquote. Es deutet also einiges daraufhin, dass es eine erhebliche Arbeitskräftereserve gibt, die bislang noch nicht auf den Arbeitsmarkt strömte. Aufgrund der starken Nachfrage nach Arbeitskräften kommt die Arbeitskräftereserve nun jedoch langsam auf den Arbeitsmarkt. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen Arbeitskräften um solche, die lange keine Berufstätigkeit mehr ausgeübt haben und dementsprechend erst einmal mit schlecht bezahlten Arbeitsplätzen im Dienstleistungsbereich vorlieb nehmen müssen. Das könnte ein Ansatz sein, um die geringe Lohndynamik zu erklären. Der positive Effekt ist ein Anstieg der Gesamteinkommen, was den privaten Verbrauch stabilisieren / stärken sollte. Insofern sind die optimistischen Aussagen im Monetary Report der Fed, den Janet Yellen im Laufe der Woche im Kongress vorstellen wird, gut nachzuvollziehen. Ansonsten bietet der Bericht nichts Neues. Die Aussagen der meisten US-Notenbanker waren in den vergangenen Wochen sowieso eher optimistisch. Nichtsdestotrotz werden die Investoren erst einmal vorsichtig agieren und die Aussagen von Janet Yellen im Laufe der Woche genau verfolgen.

Heute Morgen wurden bereits Preisdaten aus China veröffentlicht. Sowohl die Konsumenten- als auch die Erzeugerpreise fielen im Rahmen der Schätzungen aus, so dass sie kaum Wirkung entfalten werden. Neben dem US-Arbeitsmarktbericht, den die Kapitalmärkte in Anbetracht der Bewegung auf den Aktienmärkten wohl als positiv einstufen, wird es um die Bewertung des G20-Treffens gehen. Immerhin droht kein unmittelbarer Einschnitt im Handel, auch wenn die unterschiedlichen Einschätzungen deutlich werden. Immerhin bietet die Position der USA auch Chancen, sofern sich die anderen Länder auf gemeinsame Regeln verständigen und tatsächlich bereits sind, den Handel zu fördern.

Außerdem wurde mehr oder weniger in letzter Minuten verhindert, dass Griechenland Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. ECOFin hatte der Freigabe der neuen Mittel nämlich nur unter Auflagen zuge-stimmt, die jedoch von der griechischen Seite erst am Freitag erfüllt waren.

Der Bund Future dürfte kaum verändert in die Handelswoche starten. Er bleibt angeschlagen. Im Tagesverlauf sollte er sich zwischen 159,80 und 161,45 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,31 und 2,45% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens