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Wirtschaft im Euroraum hält Kurs - National-Bank Kolumne

04.07.2017 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Erwartungsgemäß konnten die endgültigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes insgesamt überzeugen. Die Wirtschaft im Euroraum ist und bleibt in den kommenden Monaten auf Kurs. Zugleich verbessert sich die Situation am europäischen Arbeitsmarkt jedoch nur sehr langsam. Es gibt zwar Nachfrage nach Arbeitskräften. Diese scheint sich jedoch nur auf wenige Regionen wie bspw. Deutschland zu konzentrieren, denn die Arbeitslosenquote im Euroraum lag im Mai bei unverändert 9,3%, und es wurden nur wenige neue Arbeitsplätze geschaffen.

Vor diesem Hintergrund hat die EZB durchaus gute Gründe, ihre vorsichtige Haltung beizubehalten. Der Euroraum ist im Aufschwung, die Arbeitskräftenachfrage aber vergleichsweise schwach. Zudem sind viele der Jobs, die neu geschaffen wurden, befristet. Dementsprechend kann sich die Situation schnell wieder ändern. Sofern sich europäische Notenbanker zum Themenkomplex Geldpolitik äußern, werden sie versuchen, die Aussagen vom EZB-Forum in Sintra in den „richtigen„ Zusammenhang zu rücken. Ob das gelingen kann, ist offen. Die Reaktionen der Investoren machen jedoch klar, wie heikel es für die EZB sein wird, die geldpolitische Wende einzuleiten, auch wenn es vorerst nur um die Reduzierung des monatlichen QE-Volumens geht. Solange das System Europäischer Zentralbanken Anleihen ankauft und die Leitzinssätze so niedrig sind, wie bisher, kann wohl kaum von einer restriktiven Geldpolitik gesprochen werden. Die europäische Geldpolitik bleibt bis auf weiteres extrem expansiv.

Für Druck auf die Rentennotierungen sorgte gestern die Veröffentlichung des ISM für das verarbeitende Gewerbe, der kräftig zulegen konnte. Das deutete sich mit der Bekanntgabe des Chicagoer PMI am Freitag bereits an. Allerdings findet sich die gute Stimmung immer noch nicht in harten Daten wieder. Auftragseingänge und Industrieproduktion konnten in den vergangenen Monaten nur zeitweise überzeugen. Ansonsten fielen die US-Daten eher sehr durchwachsen aus. Die Autoabsatzzahlen konnten bspw. überhaupt nicht überzeugen. Medienberichten zu Folge sitzen die großen Automobilhändler in den USA weiterhin auf hohen Beständen nicht verkaufter Fahrzeuge. Die Bauausgaben waren im Vormonatsver-gleich unverändert, wobei das auf die Anhebung des Vormonatswertes zurückzuführen sein dürfte.

Am heutigen Tag dürfte Langeweile angesagt sein. Aufgrund des Feiertags in den USA findet dort heute kein Handel statt. Und vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sind die Investoren traditionell sehr zurückhaltend hinsichtlich des Aufbaus neuer Positionen. Aus dem Euroraum gibt es derzeit keine Neuigkeiten. Um die Verhandlungen über den Brexit
ist es derzeit ebenfalls sehr ruhig. Dementsprechend sind keine Impulse zu erwarten.

Der Bund Future dürfte wenig verändert in den Handel starten. Die Umsätze werden weit unterdurchschnittlich ausfallen. Die Aufstockungen und Geldmarktemissionen werden weitestgehend problemlos absorbiert werden. Im weiteren Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 161,10 und 162,80 bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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