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Bund Future wird langfristigen Abwärtstrend vermutlich fortsetzen - National-Bank Kolumne

19.06.2017 09:24 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Datenwoche beginnt heute relativ unspektakulär – es stehen kaum relevante Veröffentlichungen an. Die Märkte werden dies als Gelegenheit nehmen, den Blick auf das Grundsätzliche zu richten. Wir glauben, dass der Ausblick für die Weltwirtschaft einen globalen Zinsanstieg bewirken wird. Dabei ist der temporäre Rückgang der Inflation u.E. der primäre Treiber des jüngsten Zwischentiefs bei den US-Zinssätzen. In den USA herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Das bedeutet, dass früher oder später Lohndruck aufkommen sollte. Erste Anzeichen dafür sind in der Zahl der unbesetzten Stellen zu sehen. So ist die Zahl der offenen mit über 6 Mio. Einheiten so hoch wie seit Beginn der Datenerhebung dieser Zeitreihe. Dies mag mit ein Grund dafür sein, dass die Fed zuletzt hawkischer agierte als von den Märkten erwartet. Neben der insgesamt weiter soliden Indikation durch viele traditionelle Frühindikatoren ist es u.E. vor allem auch die marktimplizite Zuversicht der Kapitalmärkte, die das robuste fundamentale Bild in den USA flankiert.

Die Aktienmärkte nehmen hier die gute Entwicklung vorweg, trotz nahenden Taperings bleiben die Volatilität und die Credit-Spreads klar auf risk-on getrimmt – eine Entwicklung, die im Übrigen sowohl in Europa als auch in Asien vorherrscht. All dies vor dem Hintergrund massiver geopolitischer Spannungen und einer „Welt aus den Fugen“ (Scholl-Latour) zumindest was die tradierte außenpolitische Weltordnung anbelangt. Im Ergebnis deuten sowohl die Fundamentaldaten als auch sowohl die implizite als auch die explizite Entwicklung an den Kapitalmärkten, dass sich die Weltwirtschaft weiter vorteilhaft entwickelt.

Der Bund Future ist aus der technischen Sicht in den letzten Tagen an die obere Grenze eines seit Mitte 2016 vorherrschenden Abwärtstrends gestoßen. Vor diesem Hintergrund ist es gut möglich, dass in den nächsten Wochen hier eine markttechnische Gegenbewegung einsetzt. Auf längere Sicht würde die Fortsetzung dieser Abwärtsbewegung den Index auf Kurse um 160 Indexpunkte führen. Diese Entwicklung ist umso wahrscheinlicher, als dass die US-Sätze zu tief sind: Nach unserer fundamentalen Einschätzung dürften die US-Sätze auf Jahressicht auf Werte um 2,75 anziehen. Mit Blick auf die schwächer als erwartete Entwicklung der US-Inflation haben wir unserer Prognose damit leicht ermäßigt. Wir sehen im Saldo grundsätzlich eine klare Abwärtsbias für den Bund Future. Heute sollte er in einer Range von 164,05 – 165,10 Indexpunkten handeln. Die Rendite der 10jährigen US- Treasuries sollte heute zwischen 2,11 % und 2,23 % notieren.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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