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Das Verarbeitende Gewerbe in den USA bleibt im Erholungsmodus - Commerzbank-Kolumne

02.06.2017 09:34 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Nach zum Teil eher enttäuschenden Daten aus dem Verarbeitenden Gewerbe in den USA hat der jüngste ISM-Index zumindest leicht positiv überrascht. Er legte im Mai um 0,1 Punkte zu und liegt mit 54,9 komfortabel im expansiven Bereich, der bei 50 Zählern beginnt. Zwar ging die Produktionskomponente von hohem Niveau aus zurück (57,1 Punkte nach 58,6), doch zog die Auftragskomponente noch deutlicher an (59,5 nach 57,5 Punkte); die Auslandsaufträge liegen weiter auf hohem Niveau. Dies spricht dafür, dass allmählich mehr Dynamik in die US-Industrieproduktion kommt und sich der in diesem Sektor seit Herbst zu beobachtende Erholungstrend weiter festigt.

Zinsen und Anleihen

USA: Handelsbilanz (April), 14:30 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (Mai), 14:30 Uhr

Die guten Konjunkturdaten aus den USA fanden gestern am Rentenmarkt wenig Widerhall: Die Renditen stiegen nur vorübergehend leicht an. Jedoch wertete der US-Dollar zum Euro etwa um einen halben Cent auf. Die Kurse italienischer Staatsanleihen gaben weiter nach. Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg in den letzten Tagen von 2,10% auf 2,25%. Es könnte in Italien schon im Herbst zu Neuwahlen kommen. Vorher steht eine Reform des Wahl-rechts an, bei der man sich auf ein Verhältniswahlrecht nach deutschem Vorbild einigen dürfte. Die kleineren Parteien, die dann unter die 5% Hürde fallen würden, sind meist europa-freundlich. Bislang gibt es in Italien eine Mehrheitsprämie für die stärkste Partei – ohne Änderung des Wahlrechts droht die Gefahr, dass die euroskeptische 5-Sterne-Bewegung diesen Bonus bei Neuwahlen bekommen würde. Trotzdem unterstützt auch die 5-Sterne-Bewegung neben der Partei von Matteo Renzi den Vorschlag von Silvio Berlusconi, sich an dem deutschen Vorbild zu orientieren. In den USA zeigt der Einkaufsmanagerindex (ISM-Index), dass die Unternehmen sich weiterhin in einem komfortablen konjunkturellen Umfeld befinden. Der Index legte leicht von 54,8 auf 54,9 Punkte zu. Vor allem Aufträge strömen schneller herein als im Vormonat. Zudem haben die Unternehmen ihre Neigung, neue Mitarbeiter einzustellen, wieder erhöht. Dass der US-Arbeitsmarkt weiter der Vollbeschäftigung entgegengeht, spiegelten auch die ADP-Zahlen wieder: Danach wurden im Mai saisonbereinigt 253.000 neue Stellen geschaffen. Für den amtlichen Bericht, der heute veröffentlicht wird, rechnen die Volkswirte im Durchschnitt mit einem Stellenaufbau von 180.000. Dieselbe Dynamik hatten sie auch von den ADP-Zahlen erwartet. Mithin könnte auch der amtliche Bericht etwas besser als bislang erwartet ausfallen.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag überwiegend freundlich. Die Leitindizes legten in der Spitze um bis zu 1% (Italien) zu. Lediglich die Börse in Spanien tendierte nahezu unverändert. Hier belasteten Meldungen, wonach die Banco Popular möglicherweise vor der Abwicklung stehen könnte. Die Aktien der spanischen Großbank brachen um fast 18% ein. Alles in allem ist das Umfeld für Aktien aber nach wie vor robust. Solide Arbeitsmarktdaten aus den USA unterfütterten gestern die gute Börsenstimmung. Damit dürfte die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Leitzinserhöhung der US-Notenbank im Juni 2017 steigen. In diesem Umfeld gewann der Dax 0,4%. Gefragt im deutschen Leitindex waren insbesondere Automobilwerte wie Volkswagen (+1,5%) oder BMW (+2%). Diese profitierten einerseits von dem etwas schwächeren Euro. Andererseits beflügelte der Staatsbesuch von Chinas Regierungschef Li Keqiang. Das Reich der Mitte will nach seinen Aussagen günstige Rahmenbedingungen für den Markt für Elektro-Autos schaffen. Die Notierung der Deutschen Lufthansa (+0,9%) profitier-te u.a. von einem positiven Analystenkommentar. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Werte aus dem Bereich Automobile gefragt, die im Schnitt um 1,6% zulegten und damit zumindest einen Teil ihrer jüngsten Verluste wieder wettmachen konnten. Am Ende der Performancerangliste standen Titel aus dem Sektor Telekommunikation mit durchschnittlichen Kurseinbußen von 0,5%. Die Börsen in den USA tendierten fester. Der S&P 500-Index (+0,8%) erzielte ein neues Rekordhoch. Gute Makrodaten gaben Rückenwind. Auf Sektorenebene waren vor allem Finanzaktien (+1,2%) gefragt. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss freundlich. Der Nikkei 225-Index stieg erstmals seit 2015 wieder über die Marke von 20.000 Punk-ten. Der Kospi-Index (+1,2%) erzielte auch ein Rekordhoch.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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