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Griechisches Parlament billigte weitere Sparmaßnahmen - National-Bank Kolumne

19.05.2017 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Weiße Haus steht weiterhin im Fokus der Investoren. Schließlich hoffen sie immer noch, dass die Regierung zentrale Wahlversprechen von Donald Trump umsetzen kann, obwohl die Zweifel allmählich zunehmen. Gestern gehörte die Aufmerksamkeit jedoch auch den europäischen Notenbankern. Mario Draghi äußerte sich positiv zu den wirtschaftlichen Perspektiven des Euroraums. Er ist also dabei, den nächsten Schritt zur Änderung der Geldpolitik der EZB verbal einzuleiten. Der EZB-Rat dürfte am 8. Juni die Änderung des Wordings in der Presseerklärung nach Abschluss der Tagung des Rats beschließen und damit den Weg für eine erneute Anpassung des QE-Programms frei machen, die dann aller Voraussicht nach im Herbst des laufenden Jahre verkündet wird. Auch wenn es immer wieder anderweitige Forderungen und Zwischenrufe verschiedener Notenbankvertreter gibt, dürfte sich vorerst und ohne Not nichts an dem eingeschlagenen Kurs der EZB ändern: Änderung des Wording mit dem Hinweis auf die verbesserten wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum sowie der Stabilisierung der Teuerung, im Herbst dann Bekanntgabe des Auslaufenlassens des QE-Programms bis Mitte 2018, erst danach Leitzinsanpassungen. Dass der eine oder andere europäische Notenbanker jüngst durchaus hat durchblicken lassen, dass Zinserhöhungen auch früher stattfinden könnten, ist wenig verwunderlich. Eine Notenbank muss sich immer alle Optionen offen lassen. Schließlich kann es Ereignisse geben, die ein Eingreifen notwendig machen. Die Regierungen der einzelnen Euroländer täten nun gut daran, sich auf die Zeiten ohne Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB einzustellen. Es ist jedoch zu befürchten, dass man in den Hauptstädten des Euroraums weiterhin nichts oder nur sehr wenig tun wird, um die Verschuldung zu reduzieren.

Trotz der starken Proteste hat das griechische Parlament gestern Nacht die nächsten Einschnitte in viele Bereiche des Lebens der Griechen gebilligt. Nun steht der Freigabe der nächsten Tranche aus dem Stützungspaket auf dem kommenden ECOFin-Treffen am Montag nur noch entgegen, dass der IWF immer noch nicht finanziell dabei ist. Die Bedingungen der IWF-Beteiligung sind bekannt: Herstellung der Schuldentragfähigkeit Griechenlands. Wollen die Finanzminister einen last minute showdown verhindern, werden sie am Montag Schuldenerleichterungen für Griechenland beschließen müssen. Da hair cuts nicht in Frage kommen, werden die Laufzeiten der Kredite noch einmal gestreckt und die zu entrichtenden Zinsen gesenkt. Das dürfte ausreichen, um den IWF mit einem symbolischen Betrag an Bord zu bekommen.

Konjunkturdatenseitig gab es gestern einen sehr starken Philly Fed Index. Er stieg deutlich an. Die Stimmung hat sich in den USA also noch nicht überall verschlechtert. Allerdings muss die Trump-Regierung irgendwann mal liefern, was aufgrund der aktuellen politischen Lage sicher nicht einfach wird. Im besten Fall werden viele geplante Vorhaben weiter in die Zukunft verschoben. Heute werden die Wirtschaftsdaten kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen haben. Von den Notenbankern dürfte es nicht viel Neues geben.

Der Bund Future dürfte kaum geändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Es ist aufgrund der gestern Abend einsetzenden Beruhigung an den Aktienmärkten damit zu rechnen, dass risky assets heute eher wieder gesucht sind, so dass es im Laufe des Tages Gewinnmitnahmen am Rentenmarkt geben kann. Im Tagesverlauf sollte der Bund Future sich zwischen 160,80 und 162,20 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,17 und 2,32% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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