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Euroraum startet mit Schwung in das laufende Jahr - National-Bank Kolumne

16.05.2017 09:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Während das griechische BIP-Wachstum im ersten Quartal rückläufig ausfiel, konnte Portugal die Schätzungen deutlich übertreffen. Das Land dürfte dabei unter anderem vom Tourismus profitiert haben, während in Griechenland Tristesse herrscht. Das jedoch allein auf die fehlende Unterstützung der Geldgeber zu schieben, wie es die griechische Regierung es einmal mehr versucht, ist wenig glaubhaft. Vielmehr scheinen die Anstrengungen, das Land endlich wettbewerbsfähig zu machen und damit Investoren anzulocken, bislang kaum Früchte zu tragen. Ob sich das ändern wird, wenn die nächsten Tranchen aus dem Stützungspaket an das Land freigegeben werden, darf bezweifelt werden.

Ansonsten suchten die Investoren gestern nach Orientierung: Im Fokus steht dabei, wie sollte es anders sein, die Politik der Fed. Trotz der etwas schwächeren US-Daten wird sich die Fed kaum von ihrem aktuellen geldpolitischen Kurs abbringen lassen. Dazu sind und waren die Aussagen der überwiegenden Zahl der Fed-Vertreter zu eindeutig. Die Fed Funds Zielzone wird weiter angehoben. Zurzeit lässt sich nämlich kein Faktor ausmachen, der dem entgegensteht. Die Geldpolitik der US-Notenbanker ist auf Basis des aktuellen Leitzinsniveaus sowieso immer noch als sehr expansiv einzustufen. Das Renditeniveau dürfte Unternehmen und Konsumenten kaum davon abhalten, Investitionen nicht zu tätigen. Die US-Notenbanker werden die Ausweitung der Verschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen vielmehr mit Sorge betrachten. Heute gibt es erste Neuigkeiten zur Bauaktivität, denn es wird die Zahl der Baubeginne und Baugenehmigungen veröffentlicht. Beide Werte dürften auf einem soliden Niveau verharren, so dass der Bau in den kommenden Quartalen einen Beitrag zum Wachstum leisten dürfte. Im Tagesverlauf stehen Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung auf der Agenda. Alles andere als ein Anstieg der Industrieproduktion im Monatsvergleich wäre eine Enttäuschung. Am Vormittag dürfte das Augenmerk jedoch auf Europa liegen. Neben dem ZEW-Indikator wird das BIP für den Euroraum für das erste Quartal veröffentlicht. Der Start in das Jahr 2017 sollte nach bisher vorliegenden Informationen geglückt sein. Und so dürfte es mindestens im zweiten Quartal und wahrscheinlich gemäß vorlaufender Indikatoren auch im dritten Quartal des Jahres weiter gehen.

Die Investoren werden dennoch weiter nach Orientierung suchen. Der Bund Future dürfte zwar mit einer behaupteten Tendenz in den Handelstag starten. Doch könnten die zahlreichen, noch anstehenden Emissionen aus dem Staatsanleihesektor für Belastung sorgen. So könnte heute eine neue 30jährige französische Staatsanleihe via Syndikat begeben werden. Als stützend dürfte sich die politische Lage im Euroraum erweisen. Einerseits hat die Wahl von Emmanuel Macron zwar für Erleichterung gesorgt. Andererseits sind die Koalitionsverhandlungen in den Niederlanden gescheitert, und auch in Österreich drohen Neuwahlen mit einem Ergebnis, das die Situation im Euroraum nicht leichter macht. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 159,95 und 161,20 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,27 und 2,40% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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