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Mario Draghi wird die Euroländer erneut zu Reformen aufrufen - National-Bank Kolumne

10.05.2017 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Notenbanker haben gestern noch einmal bekräftigt, dass sie ihren Leitzinserhöhungskurs beibehalten werden. Sie gehen überwiegend von zwei weiteren Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr aus. Andere Stimmen sind in der Minderheit. Außerdem machen sie sich durchaus Sorgen darüber, dass sich der Arbeitsmarkt in Anbetracht seiner Performance über die letzten Monate doch noch überhitzen könnte, obwohl die Lohndynamik vergleichsweise gering ist. Damit sind also auch mehr als zwei Schritte im laufenden Jahr nicht ausgeschlossen, insbesondere für den Fall, in dem es doch noch zu einer Steuerreform in den USA kommt, die vor allem die Nachfrage stimuliert. Hinsichtlich des Abbaus der Bilanz der Fed herrscht Einigkeit: Im laufenden Jahr soll damit begonnen werden. Weitere Informationen zum „wie“ bleiben jedoch im Dunklen und werden vermutlich noch erarbeitet. Wahrscheinlich werden sich die Notenbanker mit konkreten Aussagen dazu sowieso weiter zurückhalten und erst einmal simulieren, welche Auswirkungen der Abbau der Bilanz haben könnte. Daher ist heute auch nicht viel Neues von den US-Notenbankern zu erwarten. Beide Fed-Vertreter sind im FOMC derzeit sowieso nicht stimmberechtigt.

Konjunkturdatenseitig gibt es heute ebenfalls kaum Daten, die für Bewegung an den Kapitalmärkten sorgen werden. Selbst die Außenhandelsdaten sowie die Industrieproduktionsinformationen aus Deutschland spielten gestern eine untergeordnete Rolle, obwohl sie erneut belegten, dass es in Deutschland läuft. Heute Morgen wurden schon Preisdaten aus China veröffentlicht, die weitestgehend im Rahmen der Erwartungen ausfielen, wobei die Preisdynamik auf den Vorstufen etwas nachließ.

Etwas mehr in den Mittelpunkt des Interesses sollte nach dem Ausgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich der immer währende Krisenherd Griechenland rücken. Obwohl nun schon seit einigen Wochen immer wieder verkündet wird, Griechenland sei sich mit seinen Gläubigern einig, steht die Zahlung der nächsten Tranche aus dem Stützungspaket aus. Die griechischen Hoffnungen ruhen darauf, dass die Zahlung auf dem nächsten ECOFin-Treffen Ende Mai freigegeben wird. Ob sich der IWF bis dahin dazu durchgerungen hat, sich finanziell zu beteiligen, ist hingegen immer noch zweifelhaft. Der IWF besteht auf einer nachhaltigen Schuldentragfähigkeit Griechenlands, die die anderen Gläubiger indes als gegeben ansehen. Dem Vernehmen nach will die Eurogruppe über zusätzliche Schulderleichterungen erst reden, wenn Griechenland weitere Reformschritte eingeleitet hat. Die Hängepartie dürfte sich also fortsetzen, auch wenn die Investoren in Anbetracht der Entwicklung der Renditen für griechische Staatsanleihen an eine baldige Beteiligung an dem QE-Programm der EZB glauben.

Das Tagesereignis dürfte wohl die Ansprache von Mario Draghi sein. Er wird den Parlamentariern den geldpolitischen Kurs der EZB skizzieren und zugleich dazu auffordern, dass die einzelnen Euroländer endlich ihre Beiträge leisten.

Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Er sollte sich im Tagesverlauf zwischen 159,70 und 161,15 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,32 und 2,45% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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